Handwörterbuch der Chemie.
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Schutze vor Feuchtigkeit mit dieser Lósung überzogen. Es genügt 1 Kgrm. in Knallquecksilber
verwandeltes Quecksilber, je nach den Umständen zur Füllung von 40000 bis gegen 58000 Zünd-
hütchen. In neuerer Zeit hat man nicht ohne Erfolg versucht, das Knallquecksilber durch ein
Gemenge von Bleipikrat und Kaliumchlorat zu ersetzen versucht (WAGNER, FISCHER, Handb.
d. chem Technologie, Aufl. XII, pag. 150).
Knallnatrium, C,N,0,Na, + 2H,0. Zur Darstellung behandelt man Knallquecksilber,
welches in Wasser vertheilt ist, mit Natriumamalgam und verdunstet die so erhaltene Lösung
über Schwefelsäure und Kalk. Grosser Ueberschuss von Natrium ist zu vermeiden. — Glänzende
Prismen. Explodirt heftig beim Erhitzen oder Reiben in trocknem Zustand. Die durch
Waschen mit absolutem Alkohol und Trocknen mit Papier gereinigten Krystalle sind im Exsiccator
beständig, während die noch mit Mutterlauge behafteten auch ohne äussere Ursache im Exsiccator
explodiren. Verliert über Schwefelsäure sein Krystallwasser. Liefert bei der Elektrolyse kohlen-
saures Ammoniak, Cyanammonium und eine humusartige Substanz. Ammoniak, Kohlensäure
und Blausiure entstehen auch bei der Oxydation mit Wasserstoffsuperoxyd (73, 60, 52).
Natriumquecksilberfulminat, C,N,0,Na,'C,N,0,Hg 4- 4 H,O, bildet sich, wenn
in Wasser vertheiltes Knallquecksilber mit Natriumamalgam bis zum Verschwinden jenes
Kürpers behandelt wird, sowie beim Auflósen von Knallquecksilber in Knallnatriumlósung. —
Grosse, farblose, leicht in Wasser lösliche Blätter (73).
Knallsilber (HowArD’s Knallsilber), C,N,O,Ag,, entsteht bei der Einwirkung
von salpetersaurem Silber auf Knallnatriumlósung (74) und beim Schütteln einer ätherischen
Knallsüurelósung mit einer wüssrigen Lósung von salpetersaurem Silber (52), sowie beim
Kochen von Knallquecksilber mit Silberpulver und Platinfeile (46). Zur Darstellung lóst man
1 Thl Silber in 20 Thln. Salpetersáure von 40? B., fügt zur Lósung 27 Thle. 86 proc. Wein-
geist hinzu, erhitzt bis zum Aufwallen, nimmt dann vom Feuer, versetzt, um das Aufwallen zu
máüssigen, nochmals mit 27 Thin. Weingeist. Beim Erkalten krystallisirt das Knallsilber (1 Thl.)
aus (75). Von salpetriger Süure freies salpetersaures Silber liefert beim Kochen mit Weingeist
kein Knallsilber; letzteres bildet sich jedoch, sobald man in die weingeistige Hollenstein-
lösung salpetrige Dáàmpfe einleitet (76). — Explosiver als Knallquecksilber. Krystallisirt in
farblosen, undurchsichtigen, glänzenden Nadeln. Wenig in kaltem, in 36 Thln. kochendem
Wasser löslich (75), reichlicher in Ammoniak. Am Licht veründerlich. Verpufft in Chlorgas
(77) Beim Kochen von Knallsilber mit Wasser und Kupfer oder Quecksilber bildet sich Knall-
kupfer oder Knallquecksilber (46). Einwirkung von Salzsäure (78). Wissrige Alkalien und al-
kalische Erden, sowie Magnesia scheiden beim Kochen allmühlich nicht ganz die Hälfte des im
Knallsilber enthaltenen Silbers als Oxyd ab, während die Doppelverbindungen von Knallsilber
mit den knallsauren Salzen der betreffenden Metalle in Lösung gehen. Dieselben Doppelverbin-
dungen entstehen beim Behandeln des Knallsilbers mit zur vollständigen Umsetzung ungenügen-
den Mengen von Schwefelmetalllósungen. Wiissrige Losungen von Chloralkalien füllen, selbst
im Ueberschuss angewandt, nur die Hälfte des Silbers als Chlorsilber, wührend die betreffenden
Doppelverbindungen in Lósung gehen (71, 75).
Knallsilber-Kalium, C,N,O,AgK. Man zersetzt 1 Mol. Knallsilber mit 1 Mol. Chlor-
kalium in wässriger Lösung unter Kochen (46). — Weisse, glänzende, leicht lösliche Blätter.
Löslich in 8 Thln. kochenden Wassers. Salzsäure, unter Umschütteln zur Lösung gesetzt, ent-
zieht zunächst das Kalium und erst dann bleibt Chlorsilber ungelöst.
Knallsilbernatrium, C,N,0,AgNa. Metallglänzende Blättchen (48).
Knallsilber-Ammoniak, C4N,O,AgNH,. Krystallisirt aus einer Lôsung von Knall-
silber in heissem, wässrigen Ammoniak in farblosen, glänzenden Krystallkôrnern. Verpufft
heftiger als Knallsilber; explodirt selbst unter der Flüssigkeit bei Berührung mit einem harten
Gegenstand, doch pflanzt sich die Verpuffung nicht fort, wenn die Flüssigkeit überschüssiges
Ammoniak hält. In Wasser sehr schwer löslich. -
Knallsilber-Baryum. Schmutzig-weisse Krystallkörner. Heftig verpuffend.
Knallsilber-Strontium. Schmutzig-weisse Krystallkôrner.
Knallsilber-Calcium. Kleine, gelbe Krystallkörner.
Knallsiber-Magnesium. Rosenrothes Pulver oder weisse, fadenfórmige Krystalle.
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