Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

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Handwörterbuch der Chemie. 
  
  
    
    
   
   
    
   
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
   
   
     
    
    
      
    
     
    
    
   
     
     
  
    
    
  
  
schwach bei höherer Temperatur. Ebenso verpuffen die Salze beim Erhitzen. i 
Lässt man concentrirte Salzsäure auf fulminursaures Silber bei 110° einwirken, F 
so wird ein Atom Stickstoft der Fulminursäure als Hydroxylamin abgespalten, die schwer 
beiden anderen liefern Ammoniak; bei niederer Temperatur spaltet Salzsäure B 
ebenfalls Hydroxylamin ab, daneben entsteht eine stickstoffhaltige Sáure (7o, mit Bl 
vergl. 82 und 53). Alkalien zersetzen die Fulminursäure unter Bildung von Am- C 
moniak, Kohlensáure und Oxalsáure (57, 82). Ebenso wirkt Bleibyperoxyd und 
m We 
übermangansaures Kalium (82). Beim Erhitzen mit Natronkalk giebt sie nur 2 Kryst: 
des Stickstoffs als Ammoniak ab (57). Beim Behandeln mit Zinn und Salzsäure C 
liefert sie Cyanwasserstoff, Kohlensáure, Ammoniak und unter Umständen Oxal- Nieder 
säure (82). Bei der Einwirkung von Chlorkalk liefert sie Chlorpikrin (57), beim Silberr 
Behandeln des Kaliumsalzes mit Brom Dibromacetonitril (50) und unter der Ein- nitrat, 
wirkung von Salpeterschwefelsdure Trinitroacetonitril (57). Uebergiesst man ful- E 
minursaures Kalium mit Alkohol und leitet Salzsáuregas ein, so bildet sich ein beim 
Oel von der Formel C,H,,NO,, welches sich beim Aufbewahren zersetzt, am- enthä 
moniakalische Silberlösung unter Spiegelbildung reducirt, mit Ammoniak eine B 
Verbindung C,H,,NO;. NH, (Schmp. 152?) und mit Anilin eine solche von der wässrig 
Formel C,H,, NO; + C,H,NH, (Schmp. 81°) liefert. Ebenso reagirt es mit F 
Methylamin und Aethylamin unter Bildung krystallinischer Verbindungen, während Dag 
bei der Einwirkung von Phenylhydrazin ein rothbraunes Oel entsteht (70). in idet 
| Fulminursaures Kalium, C,N,O,H,K. Zur Darstellung verfihrt man, wie oben fiir I 
die Gewinnung des Ammoniaksalzes (s. Darstellung der Fulminursäure) angegeben wurde, unter (C,H 
Anwendung von Chlorkalium statt des Chlorammoniums. — Farblose, stark glinzende, lange pea 
Säulen, Zersetzt sich bei 225° noch nicht; verglimmt bei stärkerem Erhitzen. Lost sich in A 
10 Thln. kalten Wassers, leicht in heissem, nicht in Alkohol und Aether (53, 57). Neben 
Fulminursaures Ammoniak, C,N,O,H,NH,. S. Darstellung der Fulminursäure. — pu - 
Stark lichtbrechende monokline Krystalle oder feine Nadeln.  Veründert sich nicht bei 1509. : 
Lóst sich wenig in kaltem, leicht in heissem Wasser, nicht in Weingeist und Aether (53). Bildet schrie 
mit Rhodanquecksilber die Doppelsalze: 2C,N,O0,H,'NH,--3(CNS),Hg (Schmp. 1509), welch 
C,N,O,H,NH, +(CNS),Hg (Schmp. 1619), 3C,N,H,NH,--2(C NS),Hg (Schmp. 1569) (59). mit 
Wird fulminursaures Ammoniak mit concentrirter Schwefelsäure behandelt, so bildet sich als v 
unter Kohlensáureentwicklung, wenn nicht zu stark gekühlt wird, ein flüchtiger Kórper von der Lósui 
N Zusammensetzung C,N,O,H,, also des Nitroacetonitrils, der bei 40° schmilzt und dessen verbr. 
Dämpfe die Schleimhäute stark angreifen. Lässt man durch geeignetes Kühlen die Reaction minur 
langsam verlaufen, so bildet sich ein polymerer Körper, der bei 216° unter Zersetzung monia 
schmilzt, beim Erhitzen auf hóhere Temperatur verpufft und ein schwer lósliches Quecksilbersalz die le 
[(C,N,O,H),Hg liefert (65). essigs 
Fulminursaures Baryum, (C,N,0,H,),Ba + 2H,0. Farblose Säulen. Verliert sein 2 
Wasser bei 150—180? (53). pische 
Fulminursaures Magnesium, (C4N,O0,H;),Mg 4- 5H,O. In Alkohol lósliche a 
Nadeln (82). Verset; 
Fulminursaures Zink, (C,N,0,H,),Zn + 5H,0. Nadeln (82). Silber. 
Nd Fulminursaures Silber, C,N,0,H,Ag. Seidenglünzende Nadeln (57, 53). Krystal 
| Fulminursaures Kupfer, (C,N,O,H,),Cu--4H,O. Nadeln oder smaragdgrüne blech | 
Rhomben (82). o 
! Fulminursaures Kupfer-Ammoniak, (C,N,O,H,),Cu4NH,. Sehr charakteristi- dem W 
| sches Salz.  Bildet sich, wenn ein in überschüssigem Ammoniak gelóstes Kupferoxydsalz schwe 
| mit einer wässrigen Lösung von Fulminursäure zum Kochen erhitzt wird. Glänzende, dunkel- I 
| blaue Säulen, Kaum in Wasser, sehr wenig in Ammoniak löslich (57). Beim Zersetzen des von : 
| Salzes mit trocknem Schwefelwasserstoff entsteht ausser Kupfersulfid nur Harnstoff und Rhodan- auf u 
ammonium (408). 
  
	        
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