196 Handwörterbuch der Chemie.
Es bildet sich demnach Methylformamid und Essigsäureanhydrid. Methyl-
carbylamin ist leicht oxydirbar. Beim Behandeln mit Quecksilberoxyd unter 50°
erhált man Isocyansáuremethylester (CH,NC 4- O — CH4N CO) neben einer Reihe
anderer Produkte. Die Oxydation durch Silberoxyd geht in ähnlicher Weise vor
sich; sie ist jedoch bedeutend heftiger (411).
Einwirkung von Jodalkylen auf Methylcarbylamin (415). Das Methylcarbyl-
amin besitzt schwach basische Eigenschaften. Lässt man eine wasserfreie, äthe-
rsche Lósung von Chlorwasserstoffsáure auf eine solche von Methylcarbylamin
einwirken, so erhält man die Verbindung 2CH,NC + 3HCI als krystallinischen,
an der Luft zerfliesslichen, mit Wasser und Alkohol sich zersetzenden Nieder-
schlag, welcher bei der Behandlung mit wássrigem Aetzkali wieder Methylcarbyl-
amin neben Methylamin und Methylformamid liefert (411).
Aethylcarbylamin (Isopropionitril, Aethylisocyanür), C,H,NC
(409, 410, 411, 413, 414), kann wie die vorhergehende Verbindung erhalten werden
und zeigt auch ein analoges Verhalten. Siedep. 781°. — 2 C,H,NC + 3HCL
— Dibromäthylcarbylamin, C,H,NCBr, (416). —
Propylcarbylamin, CH,CH,CH,NC. Aus Propylbromid und Cyansilber
dargestellt. — Siedep. 95—100° (417).
Isopropylcarbylamin, (CH4),CHNC. Das Cyansilberdoppelsalz bildet
sich bei der Einwirkung von Isopropyljodid auf Cyansilber. Siedep. 87° Ver-
einigt sich mit Säuren. Zersetzt sich mit Salzsüure unter Bildung von Isopropyl-
tormamid, C,H,NH COH, resp. Isopropylamin und Ameisensáure, ist jedoch
gegen Mineralsiuren bestündiger als die Carbylamine von niedrigerem Molekular-
gewicht (418).
Isobutylcarbylamin, C,H,NC. Das Cyansilberdoppelsalz entsteht bei
der Einwirkung von Isobutyljodid (aus Gáhrungsbutylalkohol) auf Cyansilber. —
Siedep. 114—117?. Spec. Gew. 0:7873 bei 4?. Zersetzt sich mit Mineralsáuren
unter Bildung von Isobutylamin und Ameisensáure, jedoch schwieriger als die
niedrigeren Homologen (419).
Isoamylcarbylamin, C,H,,NC, kann sowohl aus dem entsprechenden
Amin als auch mit Hilfe von Cyansilber erhalten werden. — Siedep. 137*.
Concentrirte Salzsäure zersetzt es mit explosiver Heftigkeit unter Bildung von
Isoamylamin und Ameisensäure (409).
Allylcarbylamin, C,H,NC (420, 410, 421).
Phenylcarbylamin, C,H,NC, wird durch Destillation eines Gemisches von
Anilin, Chloroform und alkoholischem Kali erhalten (409) und entsteht beim
Entschwefeln von Phenylsenfól mit Triäthylphosphin (410), beim Behandeln von
Dichloracetanilid, C,H,NHCOCHCI,, mit Alkalien (425, 429), sowie neben an-
deren Körpern aus Cyananilin, wenn man in dessen essigsaure Lösung salpetrige
Säure leitet (422). — Es bildet eine grünliche, im auffallenden Licht tief blaue
Flüssigkeit von unangenehmem, penetrantem Geruch. Es siedet nicht ganz un-
zersetzt gegen 167° (409). Bei längerem Erhitzen liefert es Benzonitril neben
einem krystallinischen Körper (409, 423). Von Alkalien wird es nicht angegriffen.
Dagegen liefert es beim Behandeln mit Säuren Formanilid, resp. Anilin und
Ameisensäure (409). Beim Erhitzen mit Schwefel geht es in Phenylsenföl über
(423), beim Behandeln mit Schwefelwasserstoff in Thioformanilid.(424). Es liefert
mit Metallcyaniden Doppelverbindungen, namentlich eine gut krystallisirende
Verbindung mit Cyansilber (409).
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