Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

310 Handwörterbuch der Chemie. 
Die Chlorwasserstoffverbindung erstarrt nicht (1). Ausserdem ist ein Sesquiterpen, 
C,,H,,, (Siedep. 275?) vorhanden (4e), (vgl. auch Betelblátteról). 
69. Kadeól, ein empyreumatisches Oel von /wzzperus oxycedrus, L. Aus den 
frischen Zweigspitzen derselben Pflanze wird durch Dampfdestillation ein Oel er- 
halten, welches im Geruch dem feineren Fichtennadelól àhnelt (5f) Das empy- 
reumatische Oel enthàlt dasselbe Sesquiterpen wie das Sadebaumól (s. d.) (4e). 
63. Cedernholzól, aus dem Holz der virginischen Ceder, Juniperus virgi 
niana, L. Man benützt die Holzabfálle der Bleistittfabrikation, welche 2—34 Oel 
lietern (2). Wasserhell, dickflüssig, siedet grossentheils bei 271°, spec. Gew. 
09622 (2). Spec. Gew. 0:948 bei 10?; 0:940 bei 20° (5a). Die älteren An- 
gaben über die Zusammensetzung des Cedernholzôles und das Vorkommen eines 
Cederncamphers (vgl. Bd. II, pag. 458) bedürfen einer Revision, da BERTRAM trotz 
hüufigen Suchens einen solchen Campher nicht beobachten konnte (2). Ein stark 
verdicktes Cedernholzól von der Consistenz des Ricinusóles und der Farbe des 
hellen Rheinweines hat sich für optische Zwecke vorzüglich bewährt (5e). 
Cedernblätteröl, von den Blättern desselben Baumes destillirt, ist im Ge- 
ruch dem Sadebaumôl ähnlich (5c). 
64. Thujaëdl, aus den Blättern und Zweigen von Z”uwja occidentalis, Le, spec. 
Gew. 0:91—0:92 (2), 0:918 bei 15° (99). [2]p = — 5:19? (99). Siedet von 160° 
an, dann hauptsáchlich 180—205?. Enthält ein Terpen, C,,H,,, welches nach 
Natriumbehandlung bei 159—161? siedet; spec. Gew. 0'852 bei 15?, [«]p — 
4- 36'7?. Den Hauptbestandtheil des Thujaóles bildet das Thujol, C,,H,,0, 
welches in einer linksdrehenden (a 9 — — 8:28?, Siedep. 195—197?) und eine 
rechtsdrehenden (ap = + 72?; Siedep. 197 —199?) Modifikation auftritt. Phos- 
phorpentasulfid verwandelt es in Cymol. Die hóher siedenden Fractionen (bis 
230?) haben ebenfalls die Zusammensetzung C,,H,,O (99). 
Familie Cupuliferae. 
65. Birkenol aus Betula lenta, L., frisch farblos, wird mit der Zeit róthlich, spec. 
Gew. 1:180 bei 15?, Siedep.218? (97). Die Zusammensetzung ist fast übereinstimmend 
mit der des Gaultheriaôles (1, 97), doch soll es kein Terpen enthalten. In dem 
Oel der Birkenrinde (von Betula alba) nimmt GLADSTONE (45) einen bei 171° 
siedenden, dem Cymol nahe stehenden Kohlenwasserstoff an, neben einem nach 
Juchten riechenden hóher aber nicht constant siedenden Oel. 
Die Blätter enthalten ein farbloses bei — 10? erstarrendes, in 8 Thln. Wein- 
geist. (von 0:85 spec. Gew.) lósliches Oel (r1). 
Anhang: Als Birkentheeról oder Juftenól wird der flüchtige Antheil des 
in Russland durch trockne Destillation des Birkenholzes gewonnenen Birkentheers 
bezeichnet. Ein Gemenge von aromatischen Kohlenwasserstoffen, Phenolen und 
Aethern. Es dient zum Einreiben der Lederwaaren, um denselben den eigen- 
artigen Juchtengeruch zu verleihen (2). 
Familie Diosmaceae. 
66. Buccoblättierôl aus den Blättern von Barosma betulina BART. et WENDL. 
(oder Diosma crenata, L.). Das Oel enthält ein Phenol, Diosphenol, welches aus 
Alkohol-Aether in monoklinen Nadeln krystallisirt, die bei 83° schmelzen, bei 233° 
unter partieller Zersetzung sieden. Die Zusammensetzung ist nach FLÜCKIGER (100), 
C,,H,,0,, wihrend Spica (101) sie als eine Verbindung, C, H,,0,, ansieht. 
Die Krystalle sind sublimirbar, löslich in Alkohol, (0:83 spec. Gew.), weniger in 
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
    
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