Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

   
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Oele, ätherische. 321 
(vergl. Oel von. Z/Zcium religiosum, Magnoliaceae). Bei der Bromirung des Safrols 
erfolgt zuerst Addition von Brom in der Seitenkette, bevor ein drittes Bromatom 
substituirend eintritt. Je nach den Bedingungen entstehen dabei verschiedene 
Isomere, C,,HyBr;O,, und bei Anwendung von überschüssigem Brom ein Penta- 
bromid, C,,H;OgBr;, Schmp. 168?—170^ (283, 184, 187). 
121. Spice-woo d-Oel von Zaurus Benzoin, L., enthilt reichliche Mengen von Salicyl- 
säuremethyläther (2), pag. 160. a) das Oel der Rinde: spec. Gew. 0:923 bei 159, Siede- 
punkt 170—290? (87), b) Oel der Beeren, Literatur: (189) 
192. Aechtes Zimmtôl, Ceylon-Zimmtôl aus der Rinde von Cinnamomum 
ceylanicum, NEES, ist frisch farblos; beim Aufbewahren färbt es sich goldgelb, 
dann bräunlich. Spec. Gew. 1:03—1:035 (5a). Beginnt bei etwa 220° zu sieden, 
destillirt der Hauptmenge nach zwischen 240 und 260° (87). 
Wie das Cassiaól (s. u.) besteht auch das ächte Zimmtôl hauptsächlich aus 
Zimmtaldehyd, C,H,O (vergl. Aldehyde), unterscheidet sich aber vom Cassiaól 
durch einen Gehalt von 4—89 Eugenol (2) Das Eugenol ist nachweisbar 
durch Schütteln des Zimmtóls mit 15 proc. Natronlauge, wodurch das Eugenol gelóst 
wird. Das daraus durch Salzsáure abgeschiedene Eugenol gibt in alkoholischer 
Lósung mit einer Spur Eisenchlorid eine schóne blaue Farbe. Mischungen von 
Ceylon-Zimmtól mit dem viel billigeren Cassiaóle sind durch den Geruch zu er- 
kennen (2). 
SCHIMMEL & Co. theilen ferner folgende Criterien der Aechtheit des Ceylon- 
Oeles mit (5c): In kaltes Wasser getropit, muss es untersinken. Auf der Zunge 
muss es sofort die Empfindung hochgradiger Süssigkeit hervorbringen, welche 
die des Zuckers weit übertrifft, und dieser reine süsse Zimmtgeschmack muss an- 
halten bis ans Ende der Empfindung. Bei geringeren Sorten tritt zuerst ein nelken- 
artiger Geschmack auf, dem erst nach lüngerer Zeit eine geringe Süssigkeit folgt. 
Solche Oele haben keinen hóheren Werth als Cassia-Oel. 
193. Zimmtcassiaól, Cassiaól gemeines oder chinesisches Zimmtól, von 
Cinnamomum Cassia, NEES, Cinnamomum aromaticum, NEES, Rinde; etwas dick- 
flüssig. Als Kriterien der Aechtheit des im Handel oft verfálschten Cassiaöls 
geben SCHIMMEL & Co. an (5f): Cassiaöl soll bei 15° ein spec. Gew. von 1:050 
bis 1:070 haben. Bei der Destillation müssen ca. 90% reines Cassiaöl übergehen, 
der Rückstand darf nach dem Erkalten nicht fest werden und den Charakter 
eines spróden Harzes annehmen, sondern muss mindestens dickflüssig bleiben. 
Derselbe soll 6—79, keinenfalls aber mehr als 10$ betragen. Das Oel beginnt 
in der Regel über 200? zu sieden, das Thermometer steigt rasch auf 240^; die 
Hauptmenge des Oeles destillirt zwischen 240— 260^, zuletzt steigt die Tempera- 
tur unter Bildung weisser Wolkchen auf 280—290°. 
Den Hauptbestandtheil bildet der Zimmtaldehyd, CyHgO (s. ächtes Zimmt- 
öl), dessen Gegenwart und Menge auch den Werth der Cassiaöle bedingt. Die 
Menge betrug in reinen Oelen 72—89%, in verfälschten Oelen 47—632. Die Be- 
stimmung geschah indirect durch Ermittlung des mit Natriumbisulfit nicht ver- 
bindbaren Antheils der Nichtaldehyde (5f); vergl. auch Ber. von SCHIMMEL u. Co., 
April 1890. Eugenol ist im Cassiaöl nicht enthalten (Unterschied vom echten 
Zimmtól [2]. Die Nichtaldehyde des Cassia-Oels enthalten Essigsäure-Zimmt- 
ester und wahrscheinlich Essigsäure-Phenylpropylester (5f). 
194. Zimmtblüthenäl aus den Zimmtblüthen (Flores cassiae) von Cinnamomum cassia; 
dickflüssig, von der Consistenz des Ricinusôls (2), braun, sauer, Spec. Gew. 1:053 (190); ent- 
hält Eugenol, Benzoësäure und ein Terpen, C,,H,,, vom Siedep. 160—165?, spec. Gew. 0:862 
LADENBURG, Chemie. VIII. 21 
     
   
    
   
   
   
   
   
  
   
   
   
   
  
  
   
  
  
   
  
  
   
  
  
  
   
  
   
    
  
  
  
   
   
    
   
  
   
    
   
  
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  
    
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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