Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

      
   
   
  
  
  
  
  
    
  
   
  
  
   
   
   
   
  
  
   
  
  
   
   
    
   
   
   
  
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
     
   
  
xtraction 
[). 
balsams 
t ange- 
+1 oH, 6 
Zimmt- 
'erer als 
schwefel- 
risch be- 
t, nach- 
xt eine 
it etwa 
etzung, 
Ichnete 
‘ormel, 
ndtheil 
1 thee- 
asselbe 
or und 
ung vor, 
von der 
v. l:041 
n wurde 
chrieben 
DL. fil. 
beben. 
18 bei 
n Cu- 
enthält 
wahr- 
—265°, 
hlorat, 
.ohlen- 
beben- 
Oelen 
e Ver- 
rselbe 
nzende 
ir sich 
n (Cu- 
Oele, ätherische. 327 
  
156. Maticoól aus den Maticoblättern, von Arthanthe elongate, MIQUEL, Ss. Piper angusti- 
folium, R. et P.; ein wenig rechtsdrehendes, grossentheils bei 900° siedendes Oel (179.) Aus 
dem Destillationsrückstand krystallisirt der Maticocampher, C, ,H,,0, Schmelzpunkt 94? (vergl. 
Bd. II, pag. 458). 
157. Pfefferöl, durch Destillation von schwarzem oder weissem Pfeffer, den 
Früchten von Piper nigrum, L., erhalten; wasserhell, dünnflüssig, spec. Gew. 0:993 
(2), riecht stark nach Pfeffer; destillirt 167—170°; absorbirt Salzsäure und bildet 
damit eine nicht erstarrende Flüssigkeit. Enthält ein schwach linksdrehendes 
Terpen und hôher siedende Isomere (222). 
.. Das Pfefferól des Handels ist gegenwärtig ein Nebenprodukt der Darstellung 
des als Riechstoff hochgeschätzten Piperonals (im Handel als Heliotropin be- 
zeichnet), Methylenprotocatechualdehyd (Bd. I, pag. 208) (2). 
158. Aetherisches Oel des langen Pfeffers, den weiblichen Kolben von Chavica 
officinarum, Miquel, und Ch. Roxburghi, MIQ., wasserhell, leichter als Wasser, von unange- 
nehmem Geruch, scharfem Geschmack (223). 
Familie Pruneae. 
159. Bittermandelól /natürliches) wird dargestellt aus den Samen der 
bittern Mandeln (Amygdalus communis war. amara, DC.), und der Pfirsiche 
(Amygdalus persica, L.). Zum Grossbetrieb dienen an Stelle der theuern Mandeln 
jetzt vorwiegend Pfirsichkerne, die von ihrer harten Schale befreit, in grossen 
Mengen von der Levante in den Handel gebracht werden. 
Die Gewinnung des Bittermandelóls ist mit der Darstellung des fetten Mandel- 
óls verbunden. Die durch Auslesen von allen faulen, schimmligen befreiten 
Kerne, werden durch Lagern in einem Raum getrocknet, dessen Temperatur 25 
bis 30? nicht übersteigen darf. Sie werden dann durch Quetschen oder Stampfen 
zerkleinert und in der hydraulischen Presse in der Kälte ausgepresst, bis kein 
fettes Oel mehr abfliesst. Der Presskuchen wird gepulvert, mit lauwarmem Wasser, 
dessen Temperatur 45°—50° nıcht übersteigen darf, etwa des Abends angesetzt 
und am andern Morgen das gebildete Bittermandelöl abdestillirt (2). 
Das Bittermandelöl entsteht in dem lauwarmen Brei durch die Einwirkung 
eines in den bittern Mandeln resp. Pfirsichkernen enthaltenen Enzymes: Emulsin 
auf das darin ebenfalls vorkommende Glucosid: Amygdalin. Die Produkte der 
Umwandlung des Amygdalins sind Benzaldehyd, Blausäure, Glucose. Näheres 
über diese Enzymwirkung vergl. Artikel Glucoside (Bd. IV, pag. 440) und Art. Fer- 
mente (Bd. IV, pag. 110). Die Destillation wird im Dampfstrom bewirkt, w obei je- 
doch der leicht in den Arbeitsraum übergehenden Blausáuredámpfe wegen für vor- 
zügliche Kühlung Sorge getragen werden muss. In den Vorlagen sammelt sich 
das Bittermandelól und eine wüssrige Flüssigkeit. Letztere ist durch ihren 
Blausáuregehalt in hohem Grade giftig. Auch das Bittermandelól ist ein gefáhr- 
liches Gift, da ihm ein Theil der Blausäure so hartnäckig anhaftet, dass sie 
durch Waschen mit Wasser nicht abgeschieden werden kann (2). 
Das spec. Gew. des Bittermandelöls beträgt durchschnittlich 1:06 0 (5a). 
Blausäurefreies Bittermandelöl resp. Benzaldehyd lässt sich aus dem rohen 
Oel gewinnen durch Behandlung mit Eisenchlorür und Kalkwasser und Rectifi- 
cation im Dampfstrom (2). 
Weiteres vergl. bei Benzaldehyd und Nitrobenzol. 
Das Nitrobenzol (Mirbanàl) welches in Folge der Verwandschaft seines Ge- 
ruches häufig zur Verfülschung des Bittermandelöls dient, kann leicht durch 
Ueberführung in Anilinresp. Anstellung der bekannten Farbenreactionen des Anilins 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.