26 Handwörterbuch der Chemie.
Ueberschuss wird alle Thonerde gefállt, und in Lösung ist nur Natronhydrat.
Das im Niederschlag enthaltene Calciumaluminat kann man durch Erwärmen
mit Sodalósung in Natriumaluminat und unlósliches Calciumcarbonat umsetzen.
Die Natriumaluminatlósung kann man direkt zur Seifenfabrikation verwenden.
Infolge der Gegenwart von Thonerde (Aluminiumstearat) kann so erzeugte Seife
ungemein viel Wasser aufnehmen. Gewöhnlich wird die Lösung durch Kohlensäure
zersetzt, wobei T’honerdehydrat ausfällt und Soda in Lösung bleibt (vergl. unten:
Soda). Der sehr dichte Thonerdeniederschlag enthält noch ein Doppelsalz,
Aluminium Natriumcarbonat.
Wenn man die Natriumaluminatlösung mit überschüssigem fein gepulvertem
Kryolith erwärmt, so entstehen Thonerde und Fluornatrium:
Al,O5:3Na, O + Al,F,6NaF = 2A1,0, + 12NaF.
Dieselben Zersetzungsprodukte, wie mit Kalkmilch, erhält man, wenn man
Kryolith mit Calciumcarbonat glüht und die Masse dann mit Wasser ausladgt.
R. WacNER hat vorgeschlagen, den Kryolith, statt mit Kalk, mit Baryt zu zer-
setzen. Das dabei entstehende Fluorbarium kann man mit Natriumsulfat um-
setzen und aus der Lósung des Natriumfluorids mittelst Kalk oder Baryts Aetz-
natron gewinnen.
Der Kryolith wird durch Schwefelsäure zersetzt, indem unter Entwickelung
von Fluorwasserstoff Aluminiumsulfat und Natriumsulfat entstehen. Durch
Eindampfen der Lösung kann man letzteres krystallisirt gewinnen und dann in
Soda umwandeln. Die in Kopenhagen versuchte industrielle Ausführung. des
Verfahrens hat wegen der gefährlichen Fluorwasserstoffentwickelung aufgegeben
werden müssen.
Fein gepulverter Kryolith wird auch von siedender Natronlauge zersetzt.
Wenn die Lauge über 30° B. zeigt, so scheidet sich Fluornatrium aus und
Natriumaluminat geht in Lösung [SCHUCH (177)]. Wenn die Lauge aber sehr ver-
dünnt ist, so bleiben beide Salze in Lösung, und behandelt man diese mit Kohlen-
säure, so fällt Kryolith aus. Man kann auf diese Weise aus dem natürlichen
Kryolith das reine Aluminium-Natriumfluorid gewinnen.
Man kann dasselbe auch darstellen durch Zusatz von Thonerdehydrat zu
einer Lósung von Fluorwasserstoft-Fluornatrium, bis die saure Reaktion ver-
schwunden ist (BERzELIUS). Wenn man statt des sauren Salzes Flurnatrium nimmt,
so befindet sich die Hálfte Natrium als Aluminat in Lósung.
Nach Ste. CLAIRE-DEVILLE entsteht Kryolith auch durch Behandlung eines
Gemisches von Thonerdehydrat und Natriumcarbonat mit Fluorwasserstoffsáure,
oder durch Zusatz von Kochsalz zu einer Losung von Thonerde in Flusssäure.
Natrium-Eisenfluorid, Fe,Fl,.4NaFl-4- H4O, entsteht, wenn man die
Losungen von Fluornatrium und Eisenchlorid vermischt. Es bildet sich ein
Niederschlag, der sich in überschüssigem Eisenchlorid wieder auflóst. Wenn man
dieser Lósung Alkohol zusetzt, so fallen gelbe Flocken von obiger Zusammen-
setzung aus. In der wässrigen Lösung dieses Salzes kann das Eisen durch Kalium-
sulfocyanat nicht nachgewiesen werden.
Natriumfluorid-Borfluorid, NaFl-BoFl,, entsteht durch Einwirkung von
Borfluorwasserstoff auf Natriumfluorid. Durchsichtige rechtwinklige Prismen, die
leicht löslich in Wasser, wenig löslich in Alkohol sind. Es schmilzt unterhalb
Rothglut.
Natriumfluorborat. Das Salz 6NaFl-H,Bo,O, wurde von BERzELIUS in
Form kleiner monokliner Krystalle erhalten durch Lôsen äquivalenter Mengen
lôs
im
da: