32 Handwörterbuch der Chemie.
liche Tetraéder, die als ScHLIPPE’sches Salz bekannt sind. Das Volum-Gewicht
derselben ist nach H. SCHRÖDER 1:806 bei 4?. Das leicht zersetzliche Salz wird
hauptsächlich dargestellt, um aus seiner Lösung mittelst Säure Antimonpenta-
sulfid, den sogen. Goldschwefel, zu fällen, welcher pharmaceutische Anwendung
findet (vergl. Bd. II, pag. 10).
Natriumselenid. Beim Einleiten von Selenwasserstoff in Natronlauge
bildet sich ein Krystallbrei, der die Gasleitungsróhre leicht verstopft. Erhitzt
man die Flüssigkeit in einem Wasserstofistrome, so scheidet sich beim Erkalten
Natriumselenid in grossen, farblosen Krystallen aus, die an der Luft durch Aus-
scheidung. von Selen sofort roth werden [UELSMANN (89)].
Nach CH. FABRE ist das Natriumselenid, Na,Se, eine gelbe Masse von krystal-
linischem Gefüge, die beim Schmelzen rothbraun wird, an der Luft in Folge von
Selenausscheidung sich róthet und zerfliesslich ist. Das wasserfreie Selenid ent-
steht durch vorsichtiges Erhitzen, nicht über 400?, des Hydrats Na,Se + 4 4 H,0
in einem Strome von Stickstoffgas.
FABRE (90) beschreibt die folgenden Hydrate:
Na,Se + 16H30 entsteht durch Einleiten von Selenwasserstoff in einer Lósung
von 1 Thl. Natron in 4 Thln. Wasser. Der Apparat muss durch Einleiten von
Stickstoff absolut sauerstofffrei gemacht werden. Das Hydrat bildet 3 Millim.
lange, an der Luft leicht veránderliche Prismen, welche bei 40? in ihrem Krystall-
wasser zu einem farblosen Liquidum schmelzen. Bei der Zersetzung derselben
an der Luft entsteht kohlensaures Natrium, Selen und spurenweise selenigsaures
Natrum. Na,Se--9H,O bildet kurze Prismen, die sich durch Einwirkung von
Selenwasserstoff auf eine concentrirte Natronlauge (3 Thle. NaHO auf 1 Thl.
Wasser) bilden. Na,Se + 45H,0 entsteht, wenn die Lôsung der vorigen Hydrate
mit einem Ueberschuss von festem Natronhydrat behandelt wird, und scheidet sich
beim Abkühlen der Lösung in feinen, weissen Nadeln aus, die äusserst oxydabel
sind und an der Luft roth werden und zerfliessen.
Natriumbiselenid, Na,Se,, entsteht nach JAcksoN (91) durch Erhitzen von
selenigsaurem Natrium mit Kohle.
Natriumselenantimoniat, Na,SbSe, + 9 H,0, gleicht ganz dem SCHLIPPE-
schen Salz und wird wie dieses dargestellt.
Verbindungen mit Stickstoff, Phosphor und Arsen.
Natriumamid, NaNH,, wurde zuerst von Gav-Lussac und THENARD (92)
durch Glühen von Natrium in einer Ammoniakatmospháre dargestellt. Das Na-
trium fárbt sich dabei blau, dann grün; es absorbirt 142 bis 163 Volumina Ammo-
niakgas, wobei 100 Vol. Wasserstoff frei werden. Später haben BEILSTEIN und
GEUTHER (93) den Kórper bereitet, indem sie aus mehreren mit einander ver-
bundenen Kochflaschchen die Luft durch trocknes Wasserstofigas verdrüngen,
dann in jedes Fläschchen einige Gramm Natrium brachten, den Wasserstoff durch
einen Strom Ammoniakgas ersetzten und die auf einem Sandbad stehenden
Fläschchen erhitzen. Das Natrium schmilzt, und die Verbindung bildet sich in
Form einer grünlich blauen Flüssigkeit, auf welcher die rasch verschwindenden
Natriumkügelchen schwimmen. Bei dem Erkalten erstarrt das Produkt zu einer
olivgrünen oder fleischrothen Masse.
Wenn das Natriumamid im Kohlenoxydgasstrom erhitzt wird, so verwandelt
es sich zum Theil in Cyannatrium:
NaNH;-4- CO — NaCN + H,O.
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