Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

418 Handwórterbuch der Chemie. 
Dipropyloxamid, C,H,-NH-C,0,-NH-C,H;, (559). Aus Oxalester und 
wässrigem Propylamin. Fettglänzende Blätter, selbst in heissem Wasser schwer 
löslich, leicht löslich in Chloroform, weniger in Alkohol und Aether. Schmelz- 
punkt 162°. 
Tetrabrom-Dipropyloxamid, C,O,(NH: CH,'CHBr'CH,Br), (594). Aus Diallylox- 
amid und Brom, Aus heissem Eisessig krystallisirbar. Unlöslich in Chloroform und den gewöhn- 
lichen Lösungsmitteln. Zersetzt sich oberhalb 220°, ohne zu schmelzen. 
Diisopropyloxamid (?). Kleine, feine Nadeln. Schmelzp. 110° (469). 
Diisobutyloxamid, C,H,-NH-C,0,-NH-C,H, (469). Feine Nadeln, 
nahe unter 100° schmelzend. 
Isoamyloxamid, NH,C,0,-NH-C;H,, (595). Aus Oxalamylin (s. Bd. 4, 
pag. 523) durch Oxydation mittelst Wasserstoffsuperoxyd erhalten. ' Leicht subli- 
mirende Nadeln. Schmp. 180—181 ?. 
Diisoamyloxamid, C,H,,NH-C,0,'NH-C,H,, (596), Schmp. 128 bis 
129”, 
Diallyloxamid, C,H,-NH-C,0,-NH-C,H, (594). Aus Allylamin und 
Oxalester. Krystallisirt aus heissem Wasser in Blüttchen, schmilzt bei 154? und 
siedet unter theilweiser Zersetzung bei 274°. 
Aethylenoxamid, C4,O0,. N,H,(C,H,) (597)  Entsteht neben Aethylen- 
oxaminsüureester beim Mischen einer concentrirten alkoholischen Lösung von 
Aethylendiamin mit Oxalester. Weisse, amorphe Masse, in Wasser und Alkohol 
fast ganz unlöslich. 
Aethylidendioxamid, (NH,-C,O,-NH),CH-CH, (598, vergl 599). 
Bildet sich beim Einleiten von Dicyan in wässrigen Aldehyd: 2C,N, + CHO 
--3H,O — C,H,,N,O,. Pulvriger Niederschlag. 
Phenyloxamid u. s. w. S. Bd. z, pag. 656. 
Dihydroxyloxamid (Oxalohydroxamsáure), C,O,(NH-OH), (600). Wenn 
Hydroxylamin in alkoholischer Lósung mit etwas mehr als 3 Molekülen Oxalester 
zum Sieden erhitzt wird, so scheidet sich beim Erkalten das Hydroxylamin- 
salz aus. Durch Salzsäure wird daraus die freie Säure gewonnen. Mikrosko- 
pische Prismen, sehr schwer lóslich in kaltem Wasser. Schwache, zweibasische 
Süure, die aber mit Alkalien nur einbasische Salze bildet. Verpufit bei 105°. 
Siedendes Wasser wirkt nicht zersetzend, aber heisse Salzsäure spaltet in Oxal- 
sáure und Hydroxylamin. 
Salze. C,H,N,0,*NH,OH. Dünne Blátter, — C,H,N,O,K. Warzen. — C,H,N,O,Na. 
Kleine‘ Tafeln. — C,H,N,O,Ca. — C,H,N,0,Ba + (C,H,N,0,),Ba (?. — C,H,N,O,Zn. 
— C,H,N,0,Ag,. Unlösliche Niederschläge. — Alle Salze verpuffen in der Hitze. 
Oxalyldimethylhydrazin, C,0,[NH-N(CH,),], (6or)  Entsteht beim 
Erhitzen von Oxalester mit Dimethylhydrazin in alkoholischer Lósung und wird 
durch Aether in Bláttchen gefüllt. Leicht löslich in Wasser und Alkohol. 
Schmp. 220°. 
Oxaláthylhydrazin, C,0,(NH-NH-C,H;), (602). Bildet sich unter 
starker Erwärmung beim Mischen von Oxalester mit einer concentrirten, wässrigen 
Lósung von Aethylhydrazin. Krystallisirt aus heissem Wasser oder Alkohol in 
feinen Nadeln. Schmelzp. 204°. Lost sich leicht in verdünnten Mineralsiuren 
und Alkalien, verbindet sich aber nicht mit Ammoniak, so dass es durch dieses 
aus seinen concentrirten, sauren Lósungen fast vollständig gefällt wird. Es wird 
leicht oxydirt, in alkalischer Lösung z. B. durch Quecksilber-, Silber-, und Kupfer- 
salze schon in der Kälte unter Gasentwicklung zersetzt. 
      
  
  
  
  
    
  
   
   
  
    
   
    
     
    
    
    
   
   
      
   
   
   
  
     
  
  
  
  
  
      
  
  
  
  
	        
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