436 Handwórterbuch der Chemie.
mit Kónigswasser als hellbraunes glanzloses Pulver, das wie die anderen Oxyde
des Palladiums an der Luft seinen Sauerstoff erst in der Glühhitze, leicht und
schon bei gewóhnlicher Temperatur aber im Wasserstoffstrome verliert.
Verbindungen mit Schwefel.
Von Sulfiden des Palladiams sind drei bekannt, welche den drei erst be-
schriebenen Oxyden dieses Metalles entsprechen und die Zusammensetzung
Pd,S, PdS und PdS, haben. Das letztere besitzt die Eigenschaften eines Sulf.
anhydrids und bildet mit basischen Sulfiden Sulfosalze der Formel M;S5:PdS, =
M,PdS,.
Palladiumsubsulfür, Pd,S, wird durch Zusammenschmelzen von 100 Thin.
(gelbem) Palladiumdiammoniumchlorid oder 0:5 Thin. Palladiumsulfür mit 6 Thin.
trockner Pottasche oder Soda, 6 Thin. Schwefel nnd 3 Thin. Salmiak während
15—20 Minuten über der Gebläselampe erhalten. Beim Behandeln der Schmelze
mit Wasser hinterbleibt neben etwas Kaliumsulfopalladat, das durch Abschlämmen
leicht zu entfernen ist, das Palladiumsubsulfür als grauer, schwer zerreiblicher
Regulus. Die Verbindung hat ein spec. Gew. von 7:303 bei 15°; sie ist sehr
beständig, wird von Säuren gar nicht, von Königswasser nur unbedeutend an-
gegriften, schmilzt bei Rothglut unzersetzt und verliert selbst über der Gebläse-
lampe nur langsam Schwefel (51).
Palladiumsulfür, Pd,S. Auf trocknem Wege durch Erhitzen von metal-
lischem Palladium. oder auch gewisser Palladoverbindungen mit Schwefel dar-
gestellt, bildet es eine bläulichweisse, metallglànzende, sehr harte Masse von
blättrigem Bruche, auf nassem Wege durch Fällen der Lôsung eines Palladosalzes
mittelst Schwefelwasserstoft gewonnen, ein fast schwarzes Pulver. Beim Erhitzen
an der Luft oxydirt es sich nur langsam zu basischem Palladosulfat, im Chlor-
gase bildet es neben Chlorschwefel Palladiumchlorür (52).
Palladiumsulfid, PdS,. Die Sulfosalze des Palladiums, am besten Natrium-
sulfopalladat, liefern beim Zersetzen mit verdünnter Salzsäure diese Verbindung
als dunkelschwarzbraunes Pulver:
Na,PdS; + 2HCI = 2NaCI + PdS, + H,S.
Von Salpetersäure wird es kaum angegriffen, von Känigswasser aber leicht
und ohne Abscheidung von Schwefel gelôst (53). Beim Erhitzen im Kohlen-
säurestrom geht es unter Verlust von Schwefel erst in Palladiumsulfür, dann in
das Subsulfür über.
Mit Metallsulfiden bildet das Palladiumsulfid wohl charakterisirte, den Sulfo-
stannaten (s. d. Art. Zinn) analog zusammengesetzte Sulfosalze, in welchen das
Palladiumsulfid die Rolle eines Sulfanhydrides spielt.
Natriumsulfopalladat, Schwefelpalladium-Natrium, Na,PdS,, ent-
steht beim Zusammenschmelzen von 1 Thle. Palladodiammoniumchlorid oder
3 Thl. Palladiumsulfür mit 6 Thin. trockner Soda und 6 Thin. Schwefel bei
heller Rothgluth. Beim Ausziehen der Masse hinterbleibt ein Gemisch des Salzes
mit Natriumsulfat, während Natriumpolysulfide in Lôsung gehen. Das in reinem
Zustande nicht bekannte Salz bildet braune oder auch róthlich bleigraue, platte
Nadeln, die sich in Wasser mit brauner Farbe lösen, aus welcher Lösung durch
Salzsäure Palladiumsulfid, PdS,, gefällt wird.
Silbersulfopalladat, Ag,PdS,, wird durch Eintragen des Natriumsulfo-
palladats in alkoholische Silberlósung als schwarzbraunes Pulver erhalten.
Eine weitere Gruppe von Schwefelpalladiumverbindungen lisst sich auffassen
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