Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

   
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des Kaliums und Natriums fällen basisches Carbonat, das beim Kochen ebenfalls 
in Palladiumhydroxydul übergeht. Ammoniak und Ammoniumcarbonat 
entfärben die braunen Palladosalzlösungen unter Bildung farbloser löslicher 
Doppelverbindungen. Die ammoniakalische Lösung des Chlorürs wird durch 
Salzsäure gelb gefállt (Palladodiammoniumchlorid; s. o. unter Palladiumbasen). 
Schwefelwasserstoff und Schwefelammonium füllen dunkelbraunes 
Palladiumsulfür, löslich in concentrirter Salzsáure und Känigswasser, unlôslich 
in Schwefelammonium. Das Palladium wird von allen Platinmetallen am leich- 
testen und vollstándigsten als Sulfür gefállt. Sehr charakteristisch ist das Ver- 
halten der Palladosalze gegen Jodide und Cyanide. 
Jodkalium fällt schwarzes Palladiumjodür, PdJ,, 16slich im Ueberschuss; 
dieses Salz ist namentlich für die quantitative Trennung und Bestimmung des 
Jods von Wichtigkeit (s. Jod, dieses Handwórterbuch, Bd. V., pag. 363). 
Cyanquecksilber, ebenso Cyankalium füllen gelblich weisses Palladium - 
cyanür, PdCy,, in Salzsáure und Ammoniak löslich. Diese Reaction ist sehr 
charakteristisch und für die Trennung des Palladiums von anderen Metallen sehr 
wichtig. 
Silbernitrat fällt die Lósung des Chlorürs weissgelblich (Cravs). 
Quecksilberoxydulnitrat schwarzgrau (Craus)  Bleiacetat bewirkt 
einen gelblichen, im Ueberschusse lóslichen Niederschlag (CrAvs). 
Zinnchlorür fállt neutrale Lósungen braun; dieser Niederschlag ist in Salz- 
sáure mit grüner Farbe lóslich, daher die salzsaure Lósung des Palladiumchlorürs 
durch das Reagens grün gefärbt wird. : 
Durch die positiveren Metalle, wie Zink, Eisen u. a. m., und ebenso durch 
reducirende Substanzen, wie Ferrosulfat, schweflige Sáure, Weingeist und Ameisen- 
süure in der Warme, wird das Palladium aus seinen Lósungen als Metall nieder- 
geschlagen, ebenso durch den electrischen Strom. Viele Palladiumverbindungen, 
namentlich das Cyanid, Jodid und das Palladodiammoniumchlorid, hinterlassen 
beim Erhitzen metallisches Palladium; leichter vollzieht sich die Reduction im 
Wasserstoffstrome. Auch aus Lósungen wird das Palladium durch reducirende 
Gase, wie Wasserstoft, Grubengas, Aethylen und Kohlenoxyd gefüllt (86). 
Durch Ausfállen mittelst Schwefelwasserstoff aus saurer Lósung lüsst sich das 
Palladium von den Metallen der Eisengruppe trennen, durch Fállung mit Queck- 
silbercyanid von fast allen anderen Metallen, ausgenommen namentlich das 
Kupfer. Letzteres kann entweder zuerst durch Kaliumrhodanid und schweflige 
Säure entfernt werden (87), oder es wird nach den oben (pag. 429 u. f.) ange- 
gebenen Methoden getrennt. 
Von Palladiverbindungen kommt fast nur das Chlorid PdCl, in Frage; seine 
Lösung giebt mit Chlorkalium oder Chlorammonium rothe, in Wasser und Alko- 
hol schwer lösliche Niederschläge der betreffenden Doppelsalze, beim Kochen 
geht es in Palladiumchlorür über. 
2. Quantitative Bestimmung. Dieselbe geschieht in letzter Linie immer 
als Metall. Die leichter reducirbaren Verbindungen werden durch einfaches 
Glühen oder besser durch Erhitzen im Wasserstoffstrome reducirt, etwa vorhan- 
dene lósliche Salze von dem zurückbleibenden Metalle durch Ausziehen mit 
Wasser getrennt. Das schwer zu zersetzende Sulfür wird durch Rósten oxydirt, 
in Salzsiure oder Konigswasser gelost und dann durch Quecksilbercyanid das 
Palladium als Cyantir gefällt. 
Zum Zwecke der Trennung von anderen Metallen wird das Palladium eben- 
  
  
  
  
  
  
     
    
   
   
     
     
    
   
   
     
   
   
   
  
  
  
  
  
   
  
   
   
   
   
   
   
   
  
   
    
    
   
   
  
   
    
   
   
    
   
   
   
    
   
	        
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