38 Handwörterbuch der Chemie.
kalisch gemachten Lösungen. Es bildet lange, perlglänzende Prismen. Die Kry- sch
stalle der anderen Hydrate verwandeln sich in diese, wenn man sie bei 24—98? far]
in ihrer Mutterlauge lässt (DITTE). iso!
Das Hydrat NaJ O, + 3H,0 scheidet sich bei etwa 90? in efflorescirenden geh
langen Prismen oder in Octaédern aus [MiLLON (127), PENNY (128), DIrTE (123)].
Das Hydrat NaJO, + 5H,O entsteht, wenn die Krystallisation zwischen aus
— 2 und + 20° stattfindet. Concentrirte Lösungen geben bei raschem Abkühlen bei
auf 0° freie Nadeln; bei langsamem Verdunsten zwischen — 1 und + 2° erfolgen Es
schóne, durchsichtige Krystalle (DrrrE). Gewöhnlich bildet das Salz lange, acht- lós
flàchige, in eine Pyramide endigende Prismen, die das Krystallwasser bei 150? nic
verleren. An trockner Luft verwandeln sie sich allmählich in das einfach ge- Mc
wässerte Salz [RAMMELSBERG (122). Bei 30? getrocknet, geben sie das Hydrat
mit 14 Mol. Wasser. Beim Verweilen an der Luft bei 24? gehen sie in NaJO, pai
+ 2H,0 iiber (DITTE). du:
MILLON (127) beschreibt noch Hydrate mit 6 und 8 Mol. Wasser, die eben- sát
falls bei niedriger Temperatur erhalten werden. üb
Die von SERULLAS behauptete Existenz eines Natriumbijodats wird von
RAMMELSBERG sowie von DITTE bezweifelt, von PENNY und von MILLON bestätigt. Na
Nach PENNY entstehen Bi- und Trijodate bei Behandlung des neutralen Salzes Di
mit Salpetersäure. voi
Natriumjodat-Chlornatrium. Die Verbindung NaJO,- NaCl 4- 4H,O die
entsteht durch Kochen einer Lósung von Natriumjodat mit Salzsäure, so lange als La
sich Chlor entwickelt, und Eindampfen der orangeroth gefärbten Flüssigkeit. Das Lö
Doppelsalz bildet durchsichtige, hellgelbe Prismen, die bei 170° ihr Krystallwasser zur
verlieren.
Ein zweites Doppelsalz, 2NaJO,-3NaCl + 9H,0, welches triklinische Pyra- zu
miden bildet, entsteht durch Krystallisation einer Lósung von Natriumjodat und Ur
überschüssigem Kochsalz, oder wenn man Natriumcarbonat auf Jodtrichlorid SO)
in Gegenwart von Natriumjodat einwirken lässt, wobei zuerst Natriumjodat, dann 20
das Doppelsalz auskrystallisirt. Wenn man ferner Chlor in eine etwas alkalische sic
Lósung von Natriumjodat einleitet, bis sich kein Niederschlag von Natriumper- hir
jodat mehr bildet, so krystallisirt beim Verdampfen der Mutterlauge zunüchst das SU]
Doppelsalz, dann scheiden sich Chlornatrium und Natriumchlorat aus. Das Doppel-
salz verliert in der Wärme sein Krystallwasser und entwickelt dann Sauerstoff
und Jod. Kaltes Wasser zersetzt es in seine Componenten [RAMMELsBERG (122)]. zu
Natriumjodat-Bromnatrium, NaJO,-NaBr + 9H, O, krystallisirt beim au
Abkühlen einer heissen concentrirten Lósung von Natriumjodat und Bromnatrium
in Form sechsseitiger, durchsichtiger Blüttchen, die beim Trocknen über Schwefel- (3:
sáure 6H, O verlieren (RAMMELSBERG). joc
Natriumjodat-Jodnatrium. Wenn man Jod in mässig concentrirter Natron-
lauge lóst, bis dieselbe anfängt braun zu werden, und die Lösung bei 20— 30? na
verdunstet, so scheiden sich sechsseitige Säulen aus, die nach MITSCHERLICH die bil
Zusammensetzung NaJO, - NaJ + 10H,O haben, nach Dire NaJO, -NaJ + 8 H,O. Es
Nach Penny kann man Natriumcarbonat statt Natronlauge verwenden. Es scheiden
sich erst Krystalle von Natriumjodat aus, die sich wieder lösen, worauf sich Wi
Krystalle des Doppelsalzes bilden, die nach Penny 2NaJO,-3NaJ + 20H,0 kal
zusammengesetzt sind. su
Natriumperjodat, überjodsauresNatrium. Mononatriummetaper-
jodat, NaJO,, entsteht durch Zersetzung des Natriumperjodats mittelst über-