Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

   
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Pflanzenstoffe. 495 
Silbersalz, Ag:C,,H,,O,, dunkelpurpurfarben, amorph; leicht lóslich in Alkohol, nicht in 
Wasser und Aether — Acetylverbindung, C,H,0 C, H,,0,, aus 1 Thl Sáure und 
2 Thln. Acetanhydrid bei 100?, bildet bei 115? schmelzende trimetrische Krystalle (aus Alkohol) 
(309), die in Alkohol, Aether und Chloroform lôslich sind. — Aethylester, C, H,90,'C,H, 
bildet bei 141° schmelzende Prismen (aus Alkohol). 
Oxypipitzahoinsáure (Oxyperezon) C,,H5,0, (s. o.), bildet glänzende, 
rothgelbe Bláttchen (aus verdünntem Alkohol) Schmp. 129?; 133—1834?. Lost 
sich in Alkalien mit violettrother Farbe und wird daraus durch Kohlendioxyd ge- 
fällt. Fast unlöslich in Alkohol, Chloroform, Benzol und Eisessig, schwerer in 
Ligroin und Schwefelkohlenstoff. Geht durch kurzes Erwärmen auf 60—80° mit 
Vitriolól in Perezinon, C,,H,,0,, über(308). Bildet ein unbeständiges Dibrom- 
additionsprodukt. 
Perezinon, C,,H,,0,, bildet blassgelbe Nadeln vom Schmp. 143— 144^. 
Ziemlich leicht lóslich in Alkohol, Aether, noch leichter in Chloroform und 
Benzol. Wird durch Zinn und Salzsäure zu einem farblosen Körper reducirt. 
Liefert beim Erwärmen mit MirLon'schem Reagenz eine granatrothe Färbung. 
Es ist eine schwache Säure. — 
Natriumsalz, NaC,,H,;,O, (bei 60—70?), bildet goldgelbe Tafeln, die 
leicht in Wasser, schwer in Natronlauge lóslich sind und durch Kohlendioxyd 
zersetzt werden. 
Piscidin, C4,,H,,O,, findet sich in der Rinde von Piscidia Erythrina 
(Jamaika) (310). — Kleine Nadeln (aus Alkohol) Schmp. 199?. Unlôslich in 
Wasser, wenig löslich in Aether und kaltem Alkohol, leicht in Chlorotorm und 
Benzol, sowie unzersetzt in conc. Salzsáure, woraus es durch Wasser gefällt wird. 
Giftig. 
Pityxylonsüure, C,,H, o0, (311). 
Plumeriasáure, C,,H,,0,;, (312) findet sich an Kalk gebunden, im Milch- 
safte der Plumeria acertifolia, Porr. — Mikroskopische Krystalle. Schmp. 139°. 
Kaum löslich in kaltem, leicht in heissem Wasser, in Alkohol und Aether; schwer 
in Chloroform. Liefert mit Chromsäuregemisch Ameisensäure und eine zweibasich- 
dreiatomige Säure, C,H,O, oder C,, H,,0;, die unzersetzt in feinen Nadeln sub- 
limirt, sich schwer in Wasser löst und erst oberhalb 240° schmilzt. Mit Natrium- 
amalgam bildet Plumeriasäure Hydroplumeriasäure, C,oH,2Os. Bei der trocknen 
Destillation treten Essigsäure und Zimmtaldehyd (?) auf. Beim Schmelzen mit 
Kali entsteht Salicylsäure. 
Salze: Kaliumsalz K,'C,,H,0,-4-3H,O, bildet grosse, monokline, zerfliessliche 
Krystalle. 
Kalksalze, Ca(C,,H40,),-- 4H,O, bildet kleine Krystalle, die in 200 Thln. Wasser 
von 20° löslich sind. — Ca‘ C,oH;O0, + 5H,O, findet sich im Milchsafte der P/umeria; bildet 
rhombische Krystalle, die in 400 Thln. Wasser von 20° läslich sind. — Ca,(C, H70,)4+-8H,0 
(auch + 10H,0), bildet kleine Prismen, 
Silbersalze: Ag, C, , H,0;, + H,0, ist ein in Wasser kaum lósliches Krystallpulver. — 
Ag3'C,H,0;, + H,O bildet Nadeln. 
Primulacampher, C,,H,,40,, findet sich in der Wurzel von Primula veris 
(313) und wird daraus durch Destilation mit Wasser gewonnen. Sechsseitige 
Bláttchen; Schmp. 49?; siedet oberhalb 200? unzersetzt. Sehr schwer lóslich in 
Wasser, leicht in Alkohol und Aether. Die wässrige Lösung färbt sich mit Eisen- 
chlorid violett. Riecht anisartig. Liefert beim Kochen mit Kalilauge oder beim 
Behandeln mit Chromsäuregemisch Salicylsäure, 
  
  
    
   
   
   
   
   
   
    
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
    
    
    
    
    
    
   
   
  
    
  
  
     
   
    
    
    
   
   
     
   
   
   
  
  
  
	        
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