Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

   
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bis 280^ entstehen f-Durol, C,,H,,, ein Kohlenwasserstoff, C,,H,,, vom Siede- 
punkt 220—240° u. a. m. (219). Mit Phenylhydrazin bildet es ein amorphes, 
canariengelbes Pulver, C,,H;,N,O,, das sich, ohne zu schmelzen, bei 250? zer- 
setzt (320). 
Quassid, C,5,H,,0, (316), bildet sich bei 24stiindigem Erwärmen von 
5 Thin. Quassiin mit 50 Thln. Wasser und 2 Thin. Schwefelsdure auf 90°; man 
filtrirt die warme Flüssigkeit; aus dem Filtrate scheidet sich dann beim Stehen 
das Quassid ab. — Es ist amorph, sehr bitter, schmilzt bei 199—194?; lóst sich 
in Alkohol, reducirt FEHLING’sche Lösung und geht durch Kochen mit ver- 
dünntem Alkohol in Quassiin über. 
Quassiasáure, C,,H,,O,, 4- H,O, bildet sich bei einstündigem Erhitzen 
im Rohre auf 100? von je 5 Grm. Quassiin und 40 Cbcm. Salzsáure (1:1). Ver- 
setzt man das Product mit Wasser, so füllt zuerst ein Harz und dann Quassia- 
sáure, welche man aus Alkohol umkrystallisirt. — Kleine, seideglinzende 
monokline Prismen; schmilzt unter Zersetzung bei 244—245°. Wenig löslich in 
Wasser, kaltem Alkohol ued Aether; lóst sich in Alkalien mit róthlich-gelber 
Farbe; die wässrige Lôsung wird durch Fisenchlorid grünlichgelb. Die Quassia- 
sáure reducirt ammoniakalische Silber- und FEHumG'sche Lósung. Sie verbindet 
sich mit Hydroxylamin zu C,,H44,N,0,,, gelblichen Prismen, die bei 228—230? 
unter Zersetzung schmelzen (319). 
Quebrachol, C,,H;,0 (321), findet sich in der weissen Quebrachorinde 
und wird daraus durch Extraction mit Aether gewonnen. Es bildet farblose 
Bláttchen, die bei 125? schmelzen und sublimirbar sind, ist linksdrehend, 
wp) = — 29:3?; färbt sich. mit Schwefelsäure roth und bildet ein bei 115° 
schmelzendes Monacetylderivat. ; 
Quercetagetin, C,;H,,0,, 4- 4H,O, findet sich in den Blüthen verschiedener Tagetes- 
arten, namentlich von Zagezes patula (322). 
Darstellung. Die Blüthen werden mit 85proc. Alkohol erschópft, die Lósung mit 
+ Vol. Wasser versetzt, dann $ des Alkohols abdestillirt, der Rückstand abfiltrirt und an der 
Luft getrocknet; darauf mit dem vierfachen Gewicht Sand vermischt, mit Schwefelkohlenstoff 
oder Chloroform extrahirt und darauf mit Alkohol ausgekocht. Aus dieser Lösung fallt man 
das Quercetagetin durch Wasser. — Es bildet gelbe Krystalle (aus verdünntem Alkohol). 
Quercin (Eichenbitter), Bitterstoft der Eichenrinde. — Kleine, in Wasser leicht lösliche 
Krystalle (323). 
Ratanhiagerbsäure findet sich in der Rinde der Wurzel von Ærameria triandra uud 
Kr. tomentosa. — Glänzende, tiefrothe, amorphe Masse, die sich auch in warmem Wasser unvoll- 
ständig mit schmutzig rosarother Farbe, vollständig aber nach Zusatz einiger Tropfen Ammoniak 
löst; leicht löslich in Alkohol. Die wässrige Lösung wird durch Eisenchlorid dunkelgrün ge- 
färbt, dann gefüllt; Leimlosung fillt fleischroth. — Ratanhiagerbsaures Bleioxyd, 2PbO, 
C54H24021 (324). 
Durch längeres Erwärmen mit 5proc. wässriger Schwefelsäure wird die Säure in Zucker 
und Rathaniaroth, C,,H,,O,,, gespalten (324, 325). 
Rhamnocathartin, unkrystallisirbarer Bitterstoff aus den Beeren von Rhammnus cathartica 
(326, 327). 
Rhamnogerbsäure, aus dem Safte der Beeren von Rhamnus cathartica, L., dargestellt 
(327), bildet eine grüngelbe, amorphe zerreibliche Masse von bitterlich herbem Geschmack und 
neutraler Reaction, 
Rheumgerbsüure, C,,H,,0,,, findet sich in der Rhabarberwurzel und wird daraus be- 
reitet, indem man das wüssrige Extrakt derselben mit absolutem Alkohol auszieht, mit Aether 
versetzt, filtrirt, die Lösungsmittel abdestillirt und mit Bleiacetat fállt. Der Niederschlag wird 
mit Wasser und Alkohol gewaschen und unter Wasser durch Schwefelwasserstoff zerlegt. Die 
LADENBURG, Chemie. VIII. 32 
  
     
     
  
  
   
   
   
  
   
     
    
    
  
  
  
   
     
   
    
   
    
   
    
   
    
       
  
    
    
    
     
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
	        
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