Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

       
  
   
   
   
   
   
   
  
   
    
   
    
   
   
  
   
   
  
  
  
   
   
  
   
  
   
  
   
   
   
   
  
    
   
  
  
   
   
    
    
   
   
   
   
  
     
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Phenanthren. 
Sublimirt in kleinen, vereinzelt angesetzten, gelblichen Nadeln. Aus Lösungen 
wenig deutliche, körnig krystallinische Aggregate von bedeutender Härte. 
Schmilzt über 270°. Bleibt beim Erhitzen mit Brom (20 Mol.) auf über 400° 
völlig intakt. 
Sulfonsäuren. 
a-Phenanthrensulfosäure, C,,H,SO,H (6, 9, 23). Zur Darstellung wird 
Phenanthren längere Zeit mit dem gleichen Gewicht concentrirter Schwefelsäure 
auf 190° erhitzt; dann wird mit Wasser verdünnt und die Säure durch das Blei-, 
Baryum- oder Kalksalz gereinigt. Krystallmasse. Leicht löslich in Wasser; bei Ge- 
genwart anderer Säuren weniger löslich. Mit Aetzkali geschmolzen liefert sıe Phenan- 
throl (42); durch Oxydation mit alkalischer Chamáleonlósung entsteht Phtalsäure 
(13). Durch Destillation des Kaliumsalzes mit Blutlaugensalz entsteht das Nitril der 
a-Phenantrencarbonsäure. 
Calciumsalz, (C,,H4,S0,),Ca 4- 4H,O, farblose kleine Tafeln; sehr leicht löslich in 
heissem Wasser, etwas weniger in kaltem, leicht löslich in Alkohol. Bariumsalz, 
(C,,H4$0,),Ba, undeutliche, kleine Krystalle, leicht löslich in Wasser. Bleisalz, 
(C,,H,S O,),Pb 4- 2H,O. Undeutliche Krystalle. In Wasser und Alkohol lóslich. 
C,H, —C — SO,H ; 
8-Phenanthrensulfosäure, | Il (23, 49). Das Natnum- 
C,H,— CH 
sala wurde aus der Mutterlauge des a-phenanthrensulfosauren Calciums durch 
Natriumcarbonat erhalten und giebt mit dem lifacben Gewicht gelben Blut- 
laugensalzes destillirt das Nitril der B-Phenanthrencarbonsäure. 
Eine dritte (7) Phenanthrensulfosäure (44, 45) entsteht durch drei- 
stündiges Erhitzen von Phenanthren mit Schwefelsáure auf 150—170*?. 'Feine, 
weisse, fettig anzufühlende Nadeln; die in Wasser und Alkohol leicht lóslich, 
aber nicht hygroskopisch sind. 
Mit Kali geschmolzen, bildet sie ein Phenanthrol, dem die Entdecker, wie 
auch der Sulfosáure, die Bezeichnung ß geben. 
Die Salze sind weniger löslich als die der a-Säure. Sie werden durch die Metallchloride 
sofort aus einer wässrigen Lösung der Säure gefällt. 
Blei- und Bariumsalz krystallisiren mit je 3 Mol. Wasser. 
Phenanthrendisulfosáure, C,,H,(SO,H), (46,47). Zur Darstellung 
trigt man Phenanthren in 4 Thle. käufliche Pyroschwefelsäure unter kräftigem 
Schütteln nach und nach ein und erwärmt schliesslich die Lósung 1—4 Stunde 
auf dem Wasserbade. Zur weiteren Reinigung dient das Bleisalz. Die freie 
Säure besteht aus einem braungelben, sehr sauer und bitter schmeckenden Syrup. 
Weder das Verschmelzen der Sáure mit Alkali, noch die Destillation des Kali- 
salzes mit Blutlaugensalz oder ameisensaurem Kalium lieferten bestimmte Resultate. 
Die Salze sind meist in Wasser leicht, in Alkohol und Aether aber nicht lóslich. 
Kaliumsalz, C,,H,(SO,K), + 3H,0, wird bei 1509 wasserfrei. Auch mit Alkohol ge- 
fällt, erhält man es wasserfrei. Bariumsalz. Weisses Pulver. Silbersalz, lichtbestándiges, 
hellgelbes Pulver. 
Bromphenanthrensulfonsáure , C,, H,BrSO,H (6), entsteht neben 
wenigstens noch einer isomeren Süure durch 3stündiges Erwármen gleicher Ge- 
wichtsmengen von Bromphenanthren und concentrirter Schwefelsáure auf dem 
Wasserbade. 
Durch Eingiessen des Rohproduktes in Wasser und Zusatz von Kalilauge scheidet sich das 
Kaliumsalz, C,,H,BrSO,K, als weisser Niederschlag ab.  Krystallisirt aus heissem Wasser 
in kleinen Nadeln. Silbersalz, C,,H,BrSO,Ag. Aus dem Kaliumsalz durch Fällen mit 
  
  
  
  
  
  
 
	        
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