Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

  
  
  
614 Handwörterbuch der Chemie. 
Reduction des vorigen mit Zinn und Salzsäure dargestellt, krystallisirt in grauen 
Nadeln, welche an feuchter Luft braun werden. Verbindet sich mit Mineral- 
säuren. Aus seinen Lösungen in Alkalien wird es durch Kohlensäure gefällt. 
Aethoxycarbimidoamidodinitrophenol (109), 
Ce NO DC 
(NH)OC, Hj 
Dasselbe entsteht beim Sittigen einer CCS alkoholischen Lösung von 
Pikraminsäure mit Cyangas und zwar neben Blausäure. Mikroskopische, dunkel- 
gelbe Nädelchen, welche in heissem Wasser und Alkohol nur spurenweise, 
in Aether, Benzol, Chloroform nicht löslich sind. Aus seiner Lösung in 
kalter Kalilauge durch Kohlensäure fällbar. Seine Salze mit Mineralsäuren sind 
durch Wasser zersetzbar. Beim Kochen mit Salzsäure entsteht Uramidodinitro- 
phenol und Alkohol. 
Dinitrophenolguanidin (109), C;H,(NO, S NHC(NHNH,' entsteht 
bei mehrwóchentlichem Stehen des vorigen mit überschüssigem, concentrirtem 
wüsserigem Ammoniak. Scharlachrothe, mikroskopische Nadeln, in Wasser, Aether, 
Alkohol, Chloroform so gut wie unlóslich. Verhält sich zu Alkalien und Sáuren 
wie die vorige Verbindung, wird aber beim Kochen mit concentrirter Salzsáure 
nicht zerlegt. 
Sein Methylderivat, C,H,(NO,) ped B c H)NHCH,' wird aus Aethoxycarbimido- 
dinitroamidophenol und Methylamin erhalten. Sehr kleine, gelbe Nädelchen. 
3 Ca sH,OHNO, NO NH; (110) entsteht durch Einwirkung von 1 Mol. 
Cyankalium ot eine Alkoholische Tósune von o-p-Dinitranilin (Schmp. 180^). 
Braunrothe Krystalle, welche bei 225? schmelzen. In Wasser und Chloroform 
sehr schwer, in Alkohol und Aether leichter löslich. Zerfällt beim Kochen mit 
Alkalien in Dinitroresorcin (Schmp. 145?) und Ammoniak. 
Kalium- und Bariumsalz sind in Wasser schwer löslich. 
Dinitrodimethylamidophenol (111), C;H,OHNOjNOj;? N(CH,),, wird 
analog dem vorigen durch Einwirkung von Crt auf Dimethyldinitroanilin 
(Schmp. 78?) bei 50° dargestellt. Hellgelbe, trikline Krystalle, welche bei 195° 
schmelzen. In Alkohol schwer, leichter in Chloroform, nicht ın Aether und Ben- 
zol löslich. Giebt beim Kochen mit Alkalien Dinitroresorcin. Salze sind roth 
gefärbt und verpuffen beim Erhitzen. 
4. Dinitro-o-amidophenol (4). Das Acetat des Methyláthers 
AOCH, 
CH; (NO); NH COCH, 
Braungelbe, bei 157? schmelzende Prismen. 
5. 3-Dinitroamidophenol (112) Bildet sich beim Stehen von 9-Trinitro- 
phenol mit Ammoniak. Rothe, bei 202° schmelzende Nadeln. Sublimirbar. In 
Wasser und Aether fast unlóslich, schwer in absolutem Alkohol. 
6. Dinitro-p-Aethoxyphenylurethan (59), CH, (NOR), RECS, C,H, 
Durch Behandlung von Aethoxyphenylurethan mit rauchender Salpetersáure 
(Spec. Gew. — 1:4) entstehen zwei Dinitroverbindungen, von denen die eine (a) 
entsteht beim Nitriren von Acetyl-o-amidophenol. 
in Alkohol schwer lóslich ist. 
a-Verbindung. Hellgelbe, bei 141? schmelzende, mikroskopische Nadeln. 
9-Verbindung. Hellgelbe, lange, bei 121° schmelzende Nadeln. 
Trinitro-p-amidophenol (59), C;H(NO,),NH,OH. Der Aethyläther 
       
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
   
  
   
  
  
  
   
  
  
   
  
   
   
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
    
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