622 Handwórterbuch der Chemie.
Krystallisirt aus Wasser in langen, gelben Nadeln, welche bei 105—106? schmelzen.
In Alkohol, Aether, Aceton leicht löslich. Bei 20° in 449 'Thln., bei 100° in
123 Thln. Wasser löslich (55).
Salze (55) sind gelb gefärbt. Beim Erwärmen des Ammoniumsalzes mit Cyankaliumlösung
entsteht Kresylpurpursäure (59), welche nur in Salzen bekannt ist.
Aethyläther, C;(H(NO,),CH,OC,H,. | Dicke, bei 12? schmelzende Nadeln.
Amido-m-Kresole, C:H,NH,CH,OH. 1. C H.CH,OBNEH, (39). Durch
Reduction von Benzolazo-m-Kresol dargestellt, krystallisirt aus Benzol in weissen,
bei 151? schmelzenden Warzen. Giebt mit Chromsáure bei 67-—68? schmelzendes
Toluchinon.
Aethyläther (41), C,H,NH,CH,OC,H,. Oel. Giebt gut krystallisirende Salze.
Acetat (41), C,H,CH,OHNHCOCH,. Bei 114° schmelzende Nadeln.
2. Coll, CEL, OHNH,. Phenyl-Oxytolylamin (60), CH,CH,OHNHC,H;.
Dasselbe entsteht beim Erhitzen von 1 Thl. Orcin, 2 Thln. Anilin und 1 Thl.
Chlorcalcium auf 960—970?. Nadeln, welche bei 79° schmelzen. Wenig in
kochendem Wasser, leicht in Alkohol, Aether, Benzol, Eisessig löslich. Die Salze
werden durch Wasser zersetzt. Durch erhitzten Zinkstaub wird es zu Phenyl-m-
toluidin, C,H,CH,NHC,H,, reducirt.
Dinitroamidokresol, C;H(NO,),NH,CH,OH, entsteht durch Einwirkung
von Schwefelammonium auf Trinitrokresol. Lange, gelbe Nadeln, deren Schmelz-
punkt zu 151? (57) und 156? (58) angegeben wird. Zersetzt sich ein wenig
hóher erhitzt. In kaltem Wasser nicht, in heissem wenig, in Alkohol und Aether
leicht löslich.
p-Kresol. Dasselbe findet sich im Kuh- und Pferdeharn (61) und bei ge-
wissen pathologischen Zuständen auch im Menschenharn (62). Es entsteht beim
Schmelzen von p-Toluolsulfonsäure (6) mit Kali, aus p-Toluidin (73) und sal-
petriger Säure, durch Glühen von p-Oxyphenylessigsäure (77) und Podocarpin-
säure (78), C,7H2,03, mit Kalk, bei der Fäulniss von Eiweiss (74), bei der Zer-
setzung des Tyrosins und der p-Cumarsäure durch Fäulnissfermente. Die Dar-
stellung (2, 9) aus p-Toluidin erfolgt wie bei o-Kresol angegeben. Eine Trennung
(79) des p-Kresols von Phenol und o-Kresol beruht auf der Schwerlôslichkeit
des basischen p-kresolsulfonsauren Bariums. p-Kresol krystallisirt in Prismen,
welche bei 36° schmelzen. Siedet bei 198? (9); bei 201:8? (223). Spec. Gew.
— [0522 bei 0? (flüssig). Lósungswürme (10) in Wasser = — 2:13 Cal.; Neutra-
lisationswärme (10) durch Natron = 8:27 Cal. Verbrennungswärme (11) bei 17°
(flüssig) = 882'9 Cal. Die wässerige Lösung wird durch Eisenchlorid blau ge-
färbt. Durch schmelzendes Kali wird p-Oxybenzo&säure gebildet. Dieselbe Oxy-
dation erfolgt partiell im Thierkörper, der grösste Theil wird jedoch in p-Kresol-
sulfonsäure umgewandelt. Durch Kaliumchlorid und Salzsäure entsteht kein
Chlortoluchinon (Unterschied von o- und m-Kresol). Verbindet sich mit Alumi-
nium zu (C,H;O);AlL
Methylàáther (8o, 223), C;H,O-CH,. Siedet (81) unter 762:3 Millim. Druck
bei 175:5?. Spec. Gew. — 0:8236 bei 175:5/4?. Giebt bei der Oxydation Anissáure.
Aethyläther (9, 223), C,H,0-C,H,. Siedet bei 189°. Spec. Gew. (82)
— 0-8744 bei 0°; 09662 bei 0°. Propyl-, Butyl, Heptyl-, Octyläther (223)
sind flüssig.
Aethylenáüther (82) (C,H,O),C,H,. Rhombische, bei 134:5? schmelzende
Täfelchen. Siedet bei 297°,
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