Handwörterbuch der Chemie.
beider Salze scheidet sich zuerst das Bariumsalz, dann das Doppelsalz aus.‘ Letzteres zerfällt
beim Umkrystallisiren [KRAUT (219)].
Natriumtetrathionat, Na,S,Oc, entsteht durch Einwirkung von Jod auf Natriumthiosulfat:
2Na,S,0, + 2] = Na,S,0, + 2Na]J;
ferner durch Oxydation von Natriumthiosulfat mittelst Eisenchlorid oder Goldchlorid oder Kupfer-
chlorid:
2 Na,5203 + Fe, Cl, = 2FeCI, + 2NaCl 4 Nao;S Os.
weiter durch Einwirkung von Salzsáure auf ein Gemisch von Natriumthiosulfat und Kaliumjodat:
6Na4,8,0, 4- KJO, -- 6HCI — KJ 4- 6NaCI 4- 3H,0 4- 3Na,S,0,.
Man kann das Salz nicht durch Sáttigen von Tetrathionsáure mit Natriumcarbonat oder durch
doppelte Zersetzung von Bleitetrathionat und Natriumsulfat darstellen; vielmehr entstehen dann
Gemische von Schwefel, Natriumsulfit und. -sulfat.
Das Natriumtetrathionat schmilzt bei gelinder Wärme in seinem Krystallwasser, indem sich
schweflige Säure entwickelt und Schwefel abgeschieden wird [KESSLER (218)]. Natriumamalgam
führt es in Natriumthiosulfat über [SPRING (212)].
Natriumpentathionat, Na4,5,O,, findet sich in Lösung, wenn man Pentathionsäure mit
Soda sättigt. Es kann nicht in festem Zustande dargestellt werden.
Natriumselenit, Na,SeO,. Man erhält das Salz in kleinen Krystallkörnern, wenn
man die Lösung bei 60° verdampft (NiLsson). Es ist sehr löslich in Wasser, unlöslich in
Alkohol. Beim Erhitzen gesättigter Lösungen erfolgt eine syrupartige Masse, aus welcher sich
allmälig das Hydrat Na,SeO, --9H,O in feinen Nadeln oder grossen vierseitigen Prismen
ausscheidet [NILssoN (220)].
Mononatriumselenit, NaHSeO,, scheidet sich aus der stark eingedampften Lósung
in der Kälte in gestreiften farblosen Prismen ab. Bei Einwirkung der Wärme giebt das Salz
Wasser ab und schmilzt zu einem hellgelben Liquidum, welches beim Erkalten weiss und
krystallinisch wird. Bei Rothglut geht selenige Säure fort, und es bleibt neutrales Salz zurück
(BERZELIUS).
Ein Selenit, 2Na,SeO,'SeO, oder 9NaH Se O3'Na,Se O,, hat SACC (221) durch Versetzen
einer concentrirten Lósung von seleniger Säure mit Natriumcarbonat, Verdampfen der Lósung
bis zur Syrupdicke und Stehenlassen im Vacuum in Form grosser Krystalle erhalten, die bei
90? trübe werden und sich rosa fürben.
Mononatriumbiselenit, NaHSeO,'H,SeO,, scheidet sich nach NILSSON aus einer
Lösung von Mononatriumselenit in wässriger seleniger Säure bei freiwilliger Verdunstung derselben
in Nadeln oder grossen Prismen aus. Es schmiltzt bei 100° unter Wasserabgabe.
Natriumseleniat, Na,Se O,, krystallisirt aus der wässrigen Lösungen, wenn
dieselbe bei Temperaturen über 40° verdampft wird, in rhombischen Prismen,
isomorph mit Natriumsulfat. Wie letzteres hat das Seleniat ein Löslichkeits-
maximum bei 33°.
Gewässertes Natriumseleniat, Na,SeO, + 10 H,0 bildet grosse mono-
kline Prismen, isomorph mit Glaubersalz Na,SO, + 10H50, vom Vol.-Gew. 1:544.
Sie sind sehr lóslich in Wasser und geben leicht übersättigte Lösungen bei
Temperaturen unterhalb 40°.
Das Seleniat wird durch Sättigen von Säuren mit der Basis oder durch Ver-
brennung eines Gemisches von Selen und Natriumnitrat dargestellt.
Natrium-Didymseleniat, DiSeO,'Na,SeO, 4- 2H,0. Amorphes, weisses Pulver,
durch Verdunsten der gemischten Lösungen zu erhalten [CLEvE (222)].
Natrium-Ceriumseleniat, CeSe O,'Na,SeO, + 5H,0. Kleine, farblose Krystalle,
die bei 200° 4H,O verlieren [JoLIn (223)].
Natrium-Lanthanseleniat, La;(SeO,),'Na,SeO, + 4H,O. - Weisse, lósliche Krystall-
krusten (CLEVE).
Natriumtellurit, Na,TeO,, wird durch Schmelzen äquivalenter Mengen von Natrium-
carbonat und telluriger Siure erhalten. Es ist ziemlich schwer löslich in kaltem, leicht in heissem
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