Handwörterbuch der Chemie.
wird durch einen Schlämmprocess von nicht angegriffenen Thonerdesilicaten
und dergl. getrennt.
Aus dem bei der Reaction entwickelten Schwefelwasserstoft wird nun durch
schweflige Säure Schwefel gewonnen. Die Reaction 2H,5+ SO, = 2H,0 + 35
geht aber nicht glatt vor sich, sondern es bilden sich grosse Mengen von Schwefel-
verbindungen, besondes Pentathionsäure. SCHAFFNER und HzLBIG haben nun ge-
funden, dass die obige Reaction quantitativ verläuft, wenn sie in einem Medium
wie Chlorcalcium- oder Chlormagnesiumlösung stattfindet. Es geschieht dies in
Bottichen oder Thürmen. CHANCE zieht es vor, allen Schwefelwasserstoff zu
schwefliger Säure zu verbrennen, indem ein genau regulirter Luftstrom angewendet
und das Gasgemenge über glühendes Eisenoxyd geleitet wird.
Auch durch die systematische Zersetzung des Sodarückstands mit Kohlen-
säure läst sich die Regeneration gut ausführen (CHANCE). Bei der Einwirkung in
Gegenwart von Wasser entsteht zunächst Calciumsulfhydrat.
2 CaS + H,0 + CO, = Ca(SH), + Ca CO,.
In einem sputeren Stadium wird das Sulfhydrat zerlegt:
Ca(SH), 4- CO, 4- H,O — CaCO, + 2H,S.
Man erhält auf diese Weise ein sehr schwefelwasserstoffreiches Gas.
Unter den sehr zahlreichen Vorschlägen, Soda auf andere als die beschriebene
Weise zu fabriciren, ist nur ein Verfahren hervorzuheben, welches dem LE BLANC-
Process eine ernsthafte Concurrenz macht. Es ist dies das Ammoniak-Soda-
Verfahren, welches in seinen Grundzügen von DvAR und HEMMING (1838) her-
rührt, von SCHLÔSING und ROLAND (1855) verbessert wurde, aber erst durch
E. SoLvav (1876) auf eine hohe Stufe technischer Vollkommenheit gebracht
worden ist (252). ;
Das Verfahren beruht darauf, dass kohlensaures Ammoniak mit gesáttigter
Kochsalzlósung in der Kilte sich zersetzt in Salmiak und schwer lósliches
Natriumcarbonat, welches sich ausscheidet:
Na Cl + NH, -HCO, = NH,C1+ NaHCO,.
Das Natriumbicarbonat wird durch Einwirkung der Wärme in neutrales
Carbonat verwandelt:
2 NaH CO; = Na, CO, + H,0 + CO,
und die dabei frei werdende Kohlensäure wird wieder in den Betrieb eingeführt.
Auch das aus dem Salmiak durch Finwirkung von Kalk entwickelte Ammoniak
wird wieder benutzt, so dass ausser Kalk und einem Aequivalent Kohlensäure
nur Kochsalz in den Kreislauf eingeführt zu werden braucht.
Die günstigste Lage einer Ammoniaksodafabrik ist in der Nähe einer Salz-
quelle. Die natürliche Soole wird durch Zusatz von Kalk von der gelösten
Magnesia befreit; die Kalksalze werden durch Zusatz von kohlensaurem Ammoniak
gefällt, welches die Fabrikation in reichlicher Menge liefert. Die so gereinigte
Soole wird dann durch Auflösen von Steinsalz auf eine Concentration von 24
bis 25? B. gebracht. Das Lósegefáss communicirt durch eine Róhre mit einem
Beháülter aus verzinntem Eisenblech, in welches durch einen Siebboden das Am-
moniak fein vertheilt eintritt. Durch die Absorption desselben sinkt die Dichtig-
keit der Lósung von 25° auf 13—16° B., das Volumen derselben nimmt also
zu, und das Niveau ist hier hôher als in dem communicirenden Lôsegefässe.
In einer gewissen Höhe ist nun die Ausflussöffnung angebracht, aus welcher die
Flüssigkeit nur abfliessen kann, wenn ihre Dichtigkeit hinreichend abgenommen
hat, d. h. wenn sie mit Ammoniak gesättigt ist, während unten neue Soole ein-
treter
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