102 Handwörterbuch der Chemie.
Quecksilber ab, dann sublimirt Zinnober. GUIBOURT und ebenso BARFOED (85)
bezweifeln die Existenz dieses Korpers und halten denselben fiir ein Gemisch von
Quecksilbersulfid und metallischem Quecksilber. Selbst der noch feuchte Nieder-
schlag lässt bei einem gewissen Druck metallisches Quecksilber abfliessen. Mit
Salpetersäure behandelt, giebt er Mercurinitrat und eine Verbindung von Mercuri-
sulfid und -nitrat; Mercurisulfid ist unlóslich in verdünnter Salzsáure.
Quecksilbersulfid, Mercurisulfid, HgS. Dies Sulfid existirt in zwei
Zuständen, amorph und von schwarzer Farbe, sodann krystallisirt und von rother
Farbe.
a) Das schwarze Sulfid wird aus den Auflósungen der Mercurisalze durch
Schwefelwasserstoff oder Schwefelalkalien gefällt. Auch metallisches Quecksilber
verwandelt sich in das Sulfid, wenn es mit Polysulfidlôsungen geschüttelt wird.
Ferner entsteht es auf trockenem Wege schon durch einfaches Zusammenreiben
der Bestandtheile in den erforderlichen Verhältnissen. Nimmt man mehr Schwefel,
als die molekulare Menge, so erhält man ein inniges Gemenge von Mercurisulfid
und Schwefel. Ein solches aus gleichen Gewichtstheilen Quecksilber und Schwefel
durch Zusammenreiben erhaltenes Gemenge ist ein unter dem Namen Queck-
silbermobr oder Aethiops mineralis altbekanntes Heilmittel.
Es wurde zuerst von TURQUET DE MAYERNE im Anfang des 17. Jahrhunderts
bereitet. Dasselbe muss ein zartes, schwarzes oder grauschwarzes Pulver vom
Vol.-Gew. 1:5 bis "7 darstellen, das sich vor dem Lóthrohr vollständig verflüchtigt,
ohne einen eisenoxydhaltigen Rückstand zu hinterlassen und ohne einen weissen
Beschlag zu geben (wie der Acthiops antimonialis, ein Gemisch von schwarzem
Quecksilbersulfid und schwarzem Antimonsulfid). Das schwarze Mercurisulfid
kommt in Californien als Mineral vor [Moore (86).
b) Rothes Quecksilbersulfid ist der auch in der Natur vorkommende
Zinnober. Im Alter war der Zinnober wohlbekannt, sowohl der natürliche,
als auch der künstliche. In Bezug auf die Bezeichnung herrscht einige Ver-
wirrung. Anfänglich wurde er im Griechischen mit dem indischen Wort xwvá-
guo. benannt. Später bezeichnete man mit diesem Worte, und ebenso im
Lateinischen mit cinnabari, einen andern rothen Farbstoff, das sogen. Drachen-
blut, nannte den Zinnober dagegen dpquov (DioskORIDES), auch pros, im Lateini-
schen (Prius) nium. THEOPHRAST, Welcher den Zinnober noch »wvvdfapt
nennt, unterscheidet natürlichen und künstlichen. Jener wurde nach seiner An-
gabe besonders in Spanien, sodann auch in Kolchis gewonnen; dieser wurde
durch einen Schlümmprocess aus einem in der Náhe von Ephesus gefundenen
Sande hergestellt. Auch Vrreuv (87) beschreibt dies Schlämmen der zinnober-
haltigen spanischen Erze, wie es in Rom ausgeübt wurde. PLINIUS (88) nennt
das dazu benutzte Erz minium secundarium*). Dieses Minium und ebenso das
dpptv des Dioskommxs wurde in Oefen gebrannt. Es ist zweifelhaft, ob hier-
unter eine Sublimation zu versteheneist, oder ob ein ganz anderer Stoff als
Quecksilber, vielleicht Eisenoxyd, anzunehmen ist.
*) THEOPHRAST und nach ihm PLINIUS berichten, dass man in Colchis den Zinnober von
den Felswünden mit Pfeilen herunterschiessen müsse. H. BLÜMNER erklärt in seinem Buche
über »Gewerbe und Künste bei Griechen und Römern«, Bd. VI, 2, pag. 489, diese Erzühlung
für »ganz fabelhaft«. Es ist indess nicht unwahrscheinlich, dass unter »Pfeilen« hier eiserne,
scharf zugespitzte Keile zu verstehen sind. In Spanien nennt man noch heute sage/a oder sae/a
(offenbar vom lateinischen sagi//a abstammend) das Keilgezühe, die keilfórmigen Instrumente,
mit denen man das Erz in den Bergwerken der Sierra von Almadén absprengt.
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