Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

   
BARFOED (85) 
ı Gemisch von 
euchte Nieder- 
fliessen. Mit 
y von Mercuri- 
re. 
xistirt in zwei 
nd von rother 
'urisalze durch 
es Quecksilber 
schüttelt wird. 
sammenreiben 
nehr Schwefel, 
n Mercurisulfid 
r und Schwefel 
Namen Queck- 
7. Jahrhunderts 
es Pulver vom 
lig verflüchtigt, 
| einen weissen 
on schwarzem 
|: Mercurisulfid 
vorkommende 
der natürliche, 
ht einige Ver- 
en Wort x%tyvd- 
nd ebenso im 
pen. Drachen- 
roc, im Lateini- 
noch »wvdfapt 
ach seiner An- 
dieser wurde 
us gefundenen 
| der zinnober- 
qUS (88) nennt 
id ebenso das 
elhaft, ob hier- 
derer Stoff als 
den Zinnober von 
in seinem Buche 
‚ diese Erzählung 
ilen« hier eiserne, 
> Sageta oder saeta 
igen Instrumente, 
Yt. 
> 
  
Quecksilber. 103 
In Griechenland und in Rom wurde der Zinnober zu Wandmalereien, sowie 
zum Bemalen von thönernen und hölzernen Statuen benutzt; auch Triumphatoren 
bestrichen sich den Körper damit. Ferner färbte man Steininschriften damit 
und verwendete ihn zur Herstellung von Schminke, Wachsschreibstiften u. dergl. 
Puwius erwähnt auch. den Farbenumschlag nach Schwarz, den der Zinnober im 
Sonnenlicht erleidet (noch jetzt ist dies bei pompejanischen Wandmalereien 
wahrzunehmen), und dass man die rothe Farbe durch einen Wachsüberzug zu 
erhalten suchte, wobei die damit beschäftigten Arbeiter das Gesicht mit weiten 
Blasen verbänden, um sich vor dem Einathmen des giftigen Staubes zu schützen. 
Die künstliche Darstellung des Zinnobers durch Mischen von Quecksilber 
und Schwefel und Sublimation wurde zuerst von GEBER beschrieben, der das 
Produkt als Üszfur bezeichnet. Auch ALBERTUS MAGNUS bewies, dass man durch 
Sublimation von Quecksilber und Schwefel Zinnober erhalte, welcher dem natür- 
lichen gleich sei. Ein Verfahren, Zinnober auf nassem Wege herzustellen, lehrte 
G. SCHULZ im Jahre 1687. Er erhielt ihn durch Zusammenschütteln von Queck- 
silber mit BovLE’s flüchtiger Schwefeltinktur (d. h. mit gelbem Schwefelammonium). 
BauMÉ zeigte 1773, dass der durch diese Lósung in Quecksilbersalzlósungen er- 
zeugte schwarze Niederschlag bei lángerer Berührung damit in Zinnober übergehe. 
Für die Verschiedenheit der beiden Quecksilbersulfide wurden im Laufe der, 
Zeit verschiedene Erklärungen gegeben. STAHL glaubte, das schwarze Sulfid ent- 
halte mehr Schwefel als das rothe, BERTHOLLET sah den Zinnober als Queck- 
silbersulfid, die schwarze Modification als Quecksilbersulfhydrat (Schwefelwasser- 
stoffquecksilber) an. Erst später, wie es scheint zuerst von J. N. Fucxs (89) 
1833, wurde der Grund des Unterschiedes darin erkannt, dass das schwarze Sulfid 
amorph, das rothe krystallisirt ist. 
Jahrhunderte hindurch wurde die Herstellung des Zinnobers in Holland nach 
einem geheim gehaltenen Verfahren betrieben. Erst in Folge der Invasion der 
französischen Revolutionsheere in ihr Land wurde den Holländern ihr Monopol 
genommen. Nach dem sogen. Amsterdamer Verfahren wird in ge- 
schmolzenen Schwefel (5 Thle.) nach und nach Quecksilber (17 Thle.) eingetragen, 
wobei die Masse gelinde bewegt wird. Die Reaction darf nicht zu schnell vor 
sich gehen, weil sonst wegen der beträchtlichen Reactionswärme Verluste ein- 
treten würden. Die Masse wird dann auf Eisenbleche ausgegossen, darauf zer- 
kleinert und in irdene Tópfe gebracht, welche wiederum in grosse Thoncylinder 
gesetzt werden. Der untere Theil derselben, welcher auf Rothgluth erhitzt wird, 
ist durch einen Deckel abgeschlossen, an welchem sich der gróssere Theil des 
sublimirenden Zinnobers sammelt. Man wechselt den Deckel wiederholt aus, 
wobei man jedesmal den an den Seitenwünden befindlichen Zinnober hinunter- 
fallen lässt. Das Sublimat wird unter Wasser so fein wie móglich zermahlen. 
Verfahren von Idria (9o). In rotirenden Fässern werden 21 Gew.-Thle. 
Quecksilber mit 4 Gew.-Thln. Schwefel innig gemischt. Die Fässer, welche 
25 Kgrm. Beschickung enthalten, machen in der Minute 30 Umdrehungen nach 
rechts und ebensoviel nach links. Das Gemisch, der rothe Mohr, welches bereits 
einen gewissen Antheil Quecksilbersulfid enthált, wird nach und nach in erhitzte 
Eisenblechcylinder oder kleine gusseiserne, birnfórmige Retorten mit 59 Kgrm. 
Füllung eingetragen. Dieselben werden mit eisernen Helmen bedeckt, an welche 
sich thónerne Vorlagen anschliessen. Alsbald entzündet sich der Schwefel und 
es bricht eine Flamme mit starker Detonation zum Helm heraus, worauf dicker 
Rauch und stärkere Flammen folgen. Dies ist die Abdampfperiode. Darauf 
    
  
  
    
   
  
  
   
   
  
   
  
   
  
    
   
   
  
  
   
  
   
   
   
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
   
  
   
   
  
   
  
  
  
   
  
   
  
    
  
   
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.