Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

   
'efelwasser- 
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Quecksilber. 137 
Mercurithiosulfat, thioschwefelsaures Quecksilberoxyd ist eben- 
sowenig wie das Mercurosalz in freiem Zustande, sondern nur in Doppelver- 
bindungen bekannt. 
Ammonium-Mercurithiosulfat, 4(NH,),8,0,-HgS,O, 4- 2H,0, bildet 
sich durch Auflósen von Quecksilberoxyd in Ammoniumthiosulfat. Es wird aus 
der Lósung durch Alkohol in farblosen, sehr leicht zersetzlichen Prismen abge- 
schieden (KigcHHorr) Die wüssrige Losung setzt beim Kochen schwarzes Queck- 
silbersulfid ab, bei ruhigem Stehen Zinnober (RAMMELSBERG). 
Kalium-Mercurithiosulfat, 5K,9,0,- 3HgS,O,. Man lóst 2 Thle. 
rothes Quecksilberoxyd in einer Lósung von 5 Thln. Kaliumthiosulfat in 24 ‘Thin. 
Wasser unter Erwärmen auf. Beim Erkalten der heiss filtrirten Lósung scheidet 
sich das Salz in farblosen Prismen aus, welche am Licht, sowie durch Einwirkung 
von heissem Wasser oder von Säuren unter Abscheidung von Schwefel und 
Schwefelquecksilber und Entwicklung von schwefliger Säure zersetzt werden 
[KIRCHHOFF (221)]. 
Natrium-Mercurithiosulfat wird wie das vorige Salz bereitet, kann aber 
nicht krystallisirt erhalten werden. Die Lósung ist leicht zersetzlich [RAMMELS- 
BERG (240). 
Barium-, sowie Strontium-, und Calcium-Mercurithiosulfat sind 
ebenfalls nicht krystallisirt (RAMMELSBERG). 
Quecksilber-pentathionate sind nicht bekannt. Wenn man Mercuro- 
nitratlésung mit Pentathionsiure behandelt, so entsteht ein gelber Niederschlag, 
welcher beim Erwürmen schwarz wird. Aus Sublimatlósung wird ein Nieder- 
schlag gefállt, welcher Schwefel, Schwefelquecksilber und  Calomel enthält 
(KESSLER). 
Quecksilbertetrathionate. Die Tetrathionsäure giebt mit Mercuro- und 
Mercurisalzen ähnliche Erscheinungen wie -die Pentathionsäure. 
Quecksilbertrithionate. Alkalitrithionat verursacht in Mercuronitratlôsung 
eine gelbe Fällung, die bei einem Ueberschuss der Säure schwarz wird. In Mer- 
curisalzlösungen entsteht ein weisser Niederschlag, der ausser Schwefel eine Ver- 
bindung von Schwefelquecksilber mit dem angewendeten Quecksilbersalz enthält. 
Mercurohyposulfat, unterschwefelsaures Quecksilberoxydul, 
Mercurodithionat, Hg,S,O,, wird durch Auflósen von frisch gefälltem Queck- 
silberoxydul in wässriger Unterschwefelsäure und Verdampfen der Lósung in 
farblosen, undeutlichen Krystallen erhalten, die beim Erhitzen in Quecksilber, 
Mercurosulfat und Schwefelsäure zerfallen. Sie sind in kaltem Wasser schwer 
löslich und werden durch heisses zersetzt; löslich in Salpetersäure [RAMMELS- 
BERG (242)]. 
Mercurihyposulfat lässt sich nicht so wie das Mercurosalz darstellen; 
Quecksilberoxyd bildet mit wüssriger Dithionsáure Mercurosulfat und Schwefel- 
sdure. Bei Anwendung eines Ueberschusses von Oxyd bildet sich indessen ein 
gelbweisses Pulver, welches vielleicht das basische Salz HgS,04-4HgO ist 
(RAMMELSBERG). 
Mercurosulfit, schwefligsaures Quecksilberoxydul Wenn man 
Schwefligsäuregas auf in Wasser suspendirtes gefälltes Quecksilberoxyd einwirken 
lässt, so geht dies nach RAMMELSBERG (243) in ein weisses pulveriges Salz über, 
vielleicht 2Hg,SO,- SO, (oder Hg,SO,Hg,S,O,) oder 3Hg,503-50,, wihrend 
Mercurosulfat in der Losung ist. Das Salz wird beim Trocknen graubraun, ver- 
liert schweflige Säure und geht unter Ausscheidung von Quecksilber in Mercuro- 
   
   
  
  
   
  
  
   
   
    
   
  
   
  
   
   
  
   
  
   
  
    
  
   
   
   
   
  
   
   
   
   
  
  
  
  
   
  
  
   
    
   
    
  
  
   
     
   
  
    
   
    
   
	        
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