Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

   
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Tribromreten, C,,H,,Br,(?) (6), wird dargestellt wie das vorige, nur dass an Stelle 
des Chlors Brom tritt, Es bildet ein beinahe festes Harz. 
Dibromreten, C,,H,gBr, (6), wird erhalten, wenn man zu 1 Mol. in 
Wasser aufgeschwemmtem Reten nach und nach 2 Mol. Brom zusetzt. Die Reac- 
tion wird auf dem Wasserbade zu Ende geführt, dann das Produkt mit schwacher 
Kalilauge und darauf mit Weingeist gekocht; die so erhaltene záhe, bráunlich 
graue Masse wird dann mit alkoholischer Kalilauge und nach einander mit Wasser, 
Alkohol und Aether erhitzt; das sich nun abscheidende weisse Pulver wird aus 
Schwefelkohlenstoff umkrystallisirt. 
Es bildet farblose Tafeln, die sehr leicht in Schwefelkohlenstoff, ziemlich 
leicht in heissem Petrolüther, kaum in Aether und Alkohol lóslich sind. Schmelz- 
punkt 180°. 
Tetrabromreten, C,,H,,Br, (6), wird durch Einwirkung von iiber- 
schüssigem Brom auf Reten bei Wasserbadwárme erhalten. Das harte Produkt 
wird mit verdünnter Kalilauge gekocht und dann mit Aether digerirt, darauf aus 
siedendem Benzol oder Schwefelkohlenstoff umkrystallisirt. 
Es bildet farblose, ziemlich breite Prismen vom Schmp. 210—212?. 
Es ist nicht löslich in Alkohol, etwas in Aether und Eisessig, leichter ın 
Petroleumäther und besonders in siedendem Benzol und Schwefelkohlenstoff. 
Dibromretentetrabromid, C,,H,,Br,Br,, erhält man durch Digestion 
von 1 Mol. Reten mit 5 Mol. Brom im Einschmelzrohre bei Wasserbadtemperatur. 
Es ist eine gelbe, záhe Substanz, die durch Digestion mit alkalischer Kalilauge 
ein von dem vorigen verschiedenes 
Tetrabromreten, C,,H,,Br,, bildet, das sich leicht in Schwefelkohlen- 
stoff lóst und nach dem Verdunsten des Lósungsmittels als harte, glasartige Masse 
zurückbleibt. 
Retendisulfosáure, C,,H,,(HSO,), (3, 6), entsteht durch Einwirkung 
gleicher Volumina rauchender und concentrirter Schwefelsáure auf Reten. 
Darstellung. Fein zertheiltes Reten wird in kleinen Mengen unter fleissigem Um- 
schwenken in eine Mischung gleicher Volumina rauchender und concentrirter Schwefelsáure ein- 
getragen; man trügt, so lange sich noch etwas lóst, Reten ein. Es entwickelt sich dabei schwacher 
Geruch nach schwefliger Säure, und die Flüssigkeit wird braun. Nach 2—3 Wochen erstarrt 
Alles zu einer festen Krystallmasse, die aus langen, äusserst feinen, haarähnlich gebogenen 
Nadeln besteht. Die Operation wird in einem Kolben ausgeführt und gelingt am besten mit 
kleinen Mengen, weil dann die Säure weniger von Trisulfosäure verunreinigt ist. Die oben 
erwähnten Krystalle haben die Zusammensetzung C, ,H, ,(HSO,), + 5H,SO,. Man lost sie 
in Wasser, neutralisirt mit Baryum- Calcium- oder Bleicarbonat und filtrirt; wegen der Schwer- 
lôslichkeit namentlich des Blei- und des Baryumsalzes muss man mit heissem Wasser gut aus- 
waschen. Das Filtrat wird bis zur Krystallhaut eingedampft; die sich ausscheidende Krystall- 
masse abgepresst und durch Umkrystallisiren gereinigt. Die freie Säure erhält man durch Zer- 
setzen der Salze mit Schwefelwasserstoff bezw. Schwefelsäure, 
Die Retendisulfosäure ist in Alkohol und in Wasser sehr leicht löslich und 
nur schwer krystallisirt zu erhalten; bei hinreichender Concentration erstarrt die 
ganze Flüssigkeit zu einem aus kleinen, farblosen Nadeln bestehenden Brei. Sie 
ist auch in Eisessig leicht lóslich, woraus sie beim Verdampíen in wohl- 
ausgebildeten, sternfórmig vereinigten Nadeln oder Prismen erhalten wird. In 
Aether ist die Sáure nicht lóslich. 
Beim Erhitzen auf 195? wird die Sáure unter Aufschwellen schwarz und 
entwickelt bei gesteigerter Hitze Schwefeldioxyd, während sich ein wolliges Subli- 
mat, vielleicht Reten, abscheidet 
     
    
  
  
   
  
  
    
   
   
   
  
  
   
  
   
   
  
  
   
  
  
   
   
   
   
   
   
  
   
  
  
   
  
    
   
   
  
    
  
   
   
  
   
   
  
   
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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