Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

   
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Alkalicarbonate, sowie Natriumphosphat fállen bei gewóhnlicher 
Temperatur schwarzbraunes Hydroxyd, aber nicht quantitativ, aus. 
Borax bewirkt bei gewóhnlicher Temperatur nur grünlich-gelbe Fárbung und 
f4llt erst beim Erhitzen Hydroxyd aus. 
Kaliumnitrit im Ueberschuss fárbt die Lösung orange. 
Ameisensaures Natrium, sowie Ferrosulfat entfürben die Lósung, 
ohne dass sich metallisches Ruthenium ausscheidet. 
Silbernitrat bewirkt einen schwarzen Niederschlag; die überstehende 
Flüssigkeit ist rosenroth. Aus dem Niederschlag, Chlorsilber und Rutheniumoxyd, 
löst Salpetersäure das letztere auf. 
Ferrocyankalium entfärbt zunächst die Lösung, die dann nach einiger 
Zeit oder beim Erhitzen grün wird. 
Ferricyankalium bewirkt rothbraune Fällung. 
Quecksilbercyanid bewirkt Anfangs keine Fällung; nach einiger Zeit färbt 
sich die Flüssigkeit grün, dann blau. Beim Kochen der mit Quecksilbercyanid 
versetzten Lösung erfolgt ein schwarzer Niederschlag, ohne dass Blaufärbung 
eintritt. 
Mercuronitrat erzeugt einen rosenrothen Niederschlag, während die über- 
stehende Flüssigkeit bräunlich wird. 
Bleiacetat fällt dunkelroth; die überstehende Flüssigkeit ist rosenroth. 
Jodkalium fällt erst nach einiger Zeit oder beim Erhitzen schwarzes 
Sesquijodid. 
Rhodankalium färbt die Lösung nach einiger Zeit röthlich, dann tief 
purpurroth. Beim Erhitzen geht die Farbe in Violett über; eine charakteristische 
Reaction, da das Rhodankalium auf die Lösungen der übrigen Platinmetalle fast 
gar nicht einwirkt. Bei Gegenwart anderer Platinmetalle tritt indessen, falls 
nicht Ruthen in sehr überwiegender Menge vorhanden ist, die Reaction 
nicht ein. 
Gerbsäure ertheilt verdünnten Lösungen beim Erhitzen eine blaugrüne 
Farbe. 
Schwefelwasserstoff fállt erst nach einiger Zeit braunes Sulfid, wobei die 
Flüssigkeit eine schön lasurblaue Farbe annimmt. Beim Eindampfen wird die 
blaue Lósung chromgrün. Sowohl das blaue, als auch das grüne Chlorid gehen 
beim Erhitzen mit Salpetersáure in Sesquichlorid über. Schweflige Sáure, ebenso 
Salzsäure beim Erwürmen, bewirkt Entfárbung der blauen Lósung. 
Schwefelammonium fällt schwarzbraunes Sulfid, das im Ueberschuss des 
Reagens sehr wenig löslich ist mit gelblicher Färbung. Beim Uebersättigen mit 
einer Sáure wird das Sulfid vollständig gefällt. Wenn die durch Alkalicarbonat 
völlig neutral gemachte Lösung des Sesquichlorids einige Augenblicke mit einer 
Lösung von Kaliumnitrit gekocht wird, so entsteht nach dem Abkühlen auf Zu- 
satz von ein paar Tropfen farblosen Schwefelammoniums eine prächtig carmin- 
rothe Fárbung; bei weiterem Zusatz verschwindet dieselbe und Schwefelruthen 
wird gefüllt (Gress). Diese Reaction wird nicht wie diejenige mit Rhodankalium 
durch die Gegenwart anderer Platinmetalle beeintráchtigt. 
Chlorkalium und Chlorammonium bewirken in der concentrirten Lósung 
des Rutheniumsesquichlorids die Füllung krystallinischer, ins Violette spielender 
Doppelsalze. 
    
   
    
   
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
   
   
  
  
   
  
   
   
  
   
   
    
  
   
  
  
   
  
   
  
  
    
   
   
  
  
  
   
  
  
   
  
   
   
   
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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