Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

   
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Säuren, mehrbasische. 255 
handlung mit Ammoniak (293). Die rechtsdrehende Modification ist in Wicken- 
keimlingen gefunden worden (294); cf. Asparaginsäure. 
Pikrat, C,H,N,0,'C,H3N3O,, bildet Prismen, die sich bei 180° zersetzen (295). 
a-Asparagin, CONH, CHNH'CH,CO,H + H,0, inaktives Aspara- 
gin (296, 298) (Darst. s. 0.), bildet aus Wasser glänzende Prismen des triklinen 
Systems (a:b:c = 1'5959:1:0:5668; 4— 91? 91'; B= 113° 12'; C= 83° 48’). 
Die wässrige Lösung ist optisch inaktiv. Die Krystalle zeigen keinen be- 
stimmten Schmelzpunkt: sie werden bei 118—120° undurchsichtig, färben sich 
über 200° gelb und zeigen bei 213—215° ein Maximum der Zersetzung. Leicht 
löslich in Wasser mit saurer Reaction, fast unlöslich in Alkohol und Aether; 
vertreibt Essigsäure aus ihren Salzen. 
8-Aethylasparagin, CONHC,H, CH, CHNH,'COOH, wird als Aethylen- 
aminsalz aus B-Asparaginsäuremonoäthylester bei 5-6stündigem Erhitzen im Rohr 
mit mit Aethylamin gesáttigtem Alkohol in Form eines weissen, krystallinischen 
Niederschlags erhalten; aus heissem Wasser umkrystallisirt, stellt es silberglédnzende, 
fettig anzufühlende Blättchen dar, die von Wasser nicht benetzt werden und 
gegen 255° unter Zersetzung schmelzen. Es wird ins Kupfersalz überführt und 
daraus das Q-Aethylasparagin in Form feiner, glünzender Blàttchen, die unter 
Zersetzung bei 258—960? schmelzen, gewonnen. Entwickelt mit 30$ Kallauge 
Aethylamin. Beim Erhitzen zerfällt es in die Componenten. Die wässrige 
Lósung ist inaktiv (298). 
8-Allylasparagin, CONHC,H,CH,CH:NH,COOH.  Perlmutter- 
glänzende Blättchen (aus Wasser), die bei 258—261° (298). 
Ku pfersalz ist ein himmelblauer Niederschlag. 
Allylaminsalz zersetzt sich zwischen 260—268? (298). 
fii, CI CON : : ; 
Succinimid, ! NH, geht, wenn es bei 0° bis —10° mit Am- 
CH,—CO^7 
moniak gesáttigt und darauf im Einschmelzrohr auf 100—200? erhitzt wird, in 
Succinamid über (112); bei der Reduction mit Natrium und Alkohol bei Siede- 
temperatur bildet sich Pyrrolidin (113, 114). Chlorkalk wirkt auf Succinimid ein 
unter Bildung eines Kórpers CIN —[— CO — CH, — CH,— CO — j, der farb- 
lose, grosse Krystalle (aus Benzol) vom Schmp. 148° bildet und durch Salzsäure, 
Alkalien etc. leicht wieder in Succinimid übergeht (115). 
Allylsuccinimid, C,H, — [CO — N(C,H;) — COJ, entsteht durch Ein- 
wirkung von Allylsenföl auf Bernsteinsäure als helle Flüssigkeit von un- 
angenehmem Geruch. Siedep. 244—245° unter 730 Millim. Druck. Wenig lös- 
lich in Wasser, ziemlich in Alkohol und Aether (116). Spec. Gew. bei 0° = 11543. 
Phenylsuccinimid, C,H, — (CO — N(C,H;) — CO), entsteht ebenso aus 
Bernsteinsáure und Phenylsenfól (neben Succinanilid (116). 
Wird Bernsteinsäure einer wässrigen Lósung von Aethylendiamin zugefügt, 
so vereinigt sie sich mit 1 Mol. des letzteren zu einer in Prismen krystallisiren- 
den, in Wasser leicht lóslichen, in Alkohol und Aether unlóslichen Verbindung. 
Ueber ihren Schmelzpunkt erhitzt, geht dieselbe unter Wasserabspaltung über in 
Aethylendisuccinimid, (C,H,'C,0,N— CH,),. Dasselbe krystallisirt 
aus Wasser in Nadeln und Prismen vom Schmp. 250—251? und dem Siede- 
punkt 395°, ist sublimirbar, wenig lóslich in Aether und Benzol. Bei der 
Destillation mit Zinkstaub und Kalihydrat liefert es ein die Pyrrolreaction mit 
Fichtenholz gebendes Destillat. Beim Erwärmen mit Barytwasser geht es in das 
Baryumsalz der 
    
    
   
   
  
   
  
  
   
   
  
   
    
  
  
  
   
  
  
  
   
    
  
  
    
  
  
   
  
  
  
  
  
    
  
  
   
    
   
   
   
  
  
  
  
   
   
  
  
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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