Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

266 Handwörterbuch der Chemie. 
mit Salzsäure (185); durch Verseifen von Dimethyläthenyltricarbonsäureester (186); 
durch Einwirkung von molekularem Silber auf «-Brompropionsáureester (187) 
durch Verseifen von Methylpropenyltricarbonsäureester mit Schwefelsäure (188) 
durch Reduction von Pyrocinchonsäure (189, 190, 191). 
Die Trennung beider Säuren von einander geschieht durch Wasser, in dem 
die Antisáure viel leichter lóslich ist. 
Antidimethylbernsteinsáure, C,H,,O,, stellt concentrisch angeordnete 
Prismen von lebhaftem Glanz dar, welche eine vollkommene Spaltbarkeit senkrecht 
auf ihre Längsrichtung zeigen. 
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Die Krystalle sind nach der Makroaxe prismatisch entwickelt und zeigen nur folgende 
Flächen: g = P eo(101), 4 — eo Poo (010); 7 = oo P (110); a — co Poo (100); die dem un- 
bewaffneten Auge wohl ausgebildet scheinenden Krystalle werden aus einer grósseren Anzahl 
subparalleler Individuen aufgebaut, weshalb die Winkelwerthe beträchtlichen Schwankungen 
unterworfen sind. 7:7; — (110) : (110) — 84? 56' (approx); 2:4 — (101) : (101) — 79? 19' 
(approx. sehr vollkommene Spaltbarkeit findet sich nach 2, @ und »;, und die Vollkommenheit 
nimmt in der Reihenfolge 2, 4, ;; in kaum merklichem Grade ab. Die Krystallflächen zeigen 
einen wachsühnlichen, die Spaltfláchen schwachen Glasglanz. Aus keiner der Spaltflüchen tritt 
eine optische Axe in Luft aus. 
Die Sáure schmilzt bei 120—123?, spec. Gew. — 1:339 (197); sie 16st sich 
bei 14? C. in 33'3 Thln. Wasser (192). In Aether, Alkohol, Aceton, Chloroform 
ist sie schon in der Kälte reichlich löslich, weit mehr in der Wärme; sehr wenig 
löslich in Schwefelkohlenstoff und Benzol, fast gar nicht in Ligroin. Die wässrige 
Lösung der Säure giebt, mit Ammoniak neutralisirt, auf Zusatz von Eisenchlorid 
einen gelbrothen, von Kupfersulfat einen grünblauen, flockigen Niederschlag. 
Baryum-, Zink-, Magnesium-, Kobalt- und Nickelsalze erzeugen keine Fällung. 
Salze. Das Calciumsalz, C;H;O,Ca-+2H,O, ist in kaltem Wasser unlöslich. Es 
bildet ein mikrokrystallinisches Pulver, das sein Krystallwasser bei 100—105° abgiebt. In 
heissem Wasser schwerer löslich als in kaltem. 
Das Silbersalz, C,H,O,Ag,, ist ein schweres, am Lichte unveränderliches, in Wasser 
unlösliches Pulver. 
Baryumsalz, C,H,O,Ba + 3H,0, bildet kleine, weisse Krystalle (193). 
CH, CH COOCH, 
Methylester, | 
CH, CH-COOCH, 
ist eine farblose, leicht bewegliche, mit Wasser nicht mischbare Fliissigkeit von 
angenehmem Geruch und dem Siedep. 199—200°. Geht durch Verseifen wieder 
in die ursprüngliche Säure zurück (193). 
CH, CH: €CO0C,H, 
Aethylester, | 
CH, CH-COOC,H, 
Jodäthyl oder durch Einleiten von Chlorwasserstoff in die alkoholische Lösung 
der Sáure, wobei eine theilweise Umlagerung in die Parasáure (Schmp. 192?) 
eintritt (193, 194). Der Ester bildet eine farblose, mit Wasser nicht mischbare 
Flüssigkeit von angenehmem Geruch. Siedep. 221—222°. Spec. Gew. bei 0° 
= 10218; bei 16° = 1:0072 (bezogen auf Wasser von 0?); bei 15? — 10315 
gegen Wasser von derselben Temperatur (194). Bei einer Temperatur von 310? 
tritt Dissociation in Anhydrid und Aethyláther ein. 
Imid, CH CH COZNH, durch Destillation des Ammoniaksalzes zu er- 
, aus dem Slbersalz und Jodmethyl, 
, Wird erhalten aus dem Silbersalz und 
halten, bildet dünne, concentrisch angeordnete Nadeln (aus Benzol) oder flache, 
sechsseitige Tafeln (aus Wasser oder Aether). In Ligroïn ist dasselbe sehr schwer, 
    
   
    
     
    
   
    
    
    
    
  
  
  
  
  
  
    
     
    
   
     
  
  
  
   
   
  
  
      
     
   
   
    
    
in Aether 
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