Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

Handwörterbuch der Chemie. 
Darstellung. Ein Theil des Esters wird mit 8 Thln. 20 proc. Natronlauge übergossen 
und 5—10 Minuten lang gekocht. Das Ende der Verseifung wird daran erkannt, dass beim 
Abkühlen einer Probe keine Abscheidung von Natriumsalz des Esters eintritt und beim Sättigen 
mit Kohlendioxyd kein Ester mehr gefällt wird. Die mit Eis gekühlte Lösung wird in ver- 
dünnte Schwefelsäure (1:4) gegossen, wobei die Isocarbopyrotritarsäure sich als dicker Brei ab- 
scheidet, der zweckmässig auf Thon getrocknet wird. Man krystallisirt aus Essigsäure oder ver- 
dünntem Alkohol um. 
Die Isocarbopyrotritarsäure zeigt bei langsamem Erhitzen den Zersetzungs- 
punkt 200°, bei raschem Erhitzen zertüllt sie bei 209? in Kohlendioxyd und ein 
erstarrendes Oel. Sie besitzt stark reducirende Eigenschaften, ihre wüssrige 
Lósung scheidet aus Silbernitratlósung Silber, aus Goldchloridlósung Gold, aus 
Kupferacetatlósung ein Kupfersalz aus, das schon in der Kálte unter Abscheidung 
von Kupferoxydul zerfällt; Sublimatlösung wird in der Wärme unter Abscheidung 
von Calomel reducirt (176). 
Beim Kochen mit Wasser wird die Säure rasch zersetzt und zerfällt ziemlich 
glatt in Kohlendioxyd und Acetonylaceton. 
Baryumsalz, (C,H,O;),Ba-- H,O, bildet feine Krystallaggregate. 
Isocarbopyrotritars&áureester, C4 4H, ,O,, entsteht neben kleinen Mengen 
von Carbopyrotritarsäurediäthylester und Pyrotritarsäureäthylester bei der Destilla- 
tion von reinem Diacetbernsteinsäureester im Oelbade bei 170—190°. Die 
Trennung von den Verunreinigungen gelingt am besten, indem man in verdünnter 
Natronlauge löst und das nicht Gelöste mit Aether ausschüttelt; durch Salzsäure 
oder Kohlendioxyd wird dann der Ester als krystallinischer Niederschlag gefällt 
und auf Thontellern getrocknet. (Ausbeute über 80% der theoretischen.). 
Der Ester bildet Nadeln, die bei 110° schmelzen und unter 15 Millim. Druck 
bei 280° unzersetzt destilliren; bei der Destillation unter gewöhnlichem Druck 
erleidet er eine geringe Zersetzung. Sehr schwer löslich in Wasser und ver- 
düunten Sáuren, mit Wasserdämpfen flüchtig. Löst sich in Alkalien, Soda und 
Ammoniak, wird aber aus der alkalischen Lösung durch Kohlendioxyd gefällt. 
Auf Zusatz von concentrirter Natronlauge zur alkalischen Lösung scheidet sich 
ein charakteristisches Natriumsalz des Esters ab. 
Der Ester wird ferner von heissem Alkohol, Aether und Chloroform leicht 
aufgenommen. 
Er besitzt stark reducirende Eigenschaften, sein Gold- und Silbersalz zer- 
setzen sich schon in der Kälte unter Abscheidung der Metalle; Eisenchlorid ruft 
in der alkoholischen Lösung des Esters eine schöne, blaue Färbung hervor. 
Mit Phenylhydrazin entsteht Phenylmethylpyrazolon, C,oH,;N,O,, mit 
Hydroxylamin Phenylmethylisoxazolon, C;H;N,O,. 
Methronsáure, C,H4O;, isomer mit der vorigen (179, 180), entsteht durch 
Condensation von Acetessigester mit Bernsteinsáure (179), sowie durch Einwirkung 
von Glyoxal auf Acetessigester (181, 182). — 
Krystalle. Schmp. 199—200?. Lóslich in. Wasser (183). Spaltet sich bei 
200—240? glatt in Kohlendioxyd und Pyrotritarsáure. 
Monoäthylester, C,,H,,0,, krystallinisch; Schmp. 75°5—76°. Schwer löslich in 
kaltem Wasser. 
Methylmethronsáure, C,H,,O0,, entsteht durch Condensation von Acet- 
essigester mit Brenzweinsáure. Krystalle vom Schmp. 194?. Zersetzt sich beim 
Erhitzen über ihren Schmelzpunkt in Kohlendioxyd und Methylpyrotritarsáure, 
C,H,,0, (Schmp. 97—98?) (183, 179). 
    
  
   
   
     
    
    
   
   
   
  
    
   
  
   
      
    
    
   
  
  
  
  
  
  
    
   
    
    
   
    
    
    
  
    
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