Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

      
   
  
  
  
    
   
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
    
   
    
   
  
   
  
   
   
  
   
  
  
         
    
   
   
    
  
  
    
  
    
   
  
  
  
  
   
  
   
  
   
  
    
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Salicylsäure, o-Oxybenzoësäure. 367 
Aether, leicht löslich in siedendem Alkohol sind. Es sublimirt unter theilweiser 
Zersetzung, ist löslich in Alkali und concentrirttem Ammoniak und giebt in 
alkoholischer Lösung mit Bleiessig einen Niederschlag. Beim Schmelzen mit 
Kali erhält man Euxanthonsäure (Tetraoxybenzophenon), bei stärkerer Einwirkung 
Hydrochinon und Resorcin zu fast gleichen Theilen (284, 268). Bei durch- 
greifender Nitrirung entsteht Trinitroresorcin (285, 268). Destillation mit Zinkstaub 
liefert wenig Methylendiphenylenoxyd. Beim Erwärmen mit Natriumamalgam und 
Wasser und Fällen der hellgewordenen Lôsung mit Säure wird ein schnell violett 
werdendes, in concentrirter Schwefelsäure mit intensiv rother Farbe in Lôsung 
gehendes Produkt erhalten. Euxanthon wird durch Eisenchlorid grün gefárbt. 
Geht im thierischen Organismus in Euxanthinsáure über (290). 
Magnesiumsalz (280) C,,H,O,Mg. Als dottergelber Niederschlag erhalten durch 
Fillen einer Euxanthonlgsung in starkem Ammoniak mit Magnesiumsulfat. 
Euxanthondimethyläther (280), C,,H,0,(CH;), = O(CH,)C,H,< où 2C H*O 
(CH,). Blassgelbe Nadeln oder bräunliche Säulen vom Schmp. 130°, leicht löslich in Aether 
Chloroform und heissem Alkohol. 
Euxanthonmonoäthyläther (316), C,,H,0,(OH)(OC,H,). Lange, gelbe Nadeln 
vom Schmp. 144—145°. Sein Acetylderivat, C,,H,O,(OC,H,O)(OC,H,), bildet lange, 
weisse, glänzende Nadeln vom Schmp. 180—182°. 
Euxanthondiüthylüther (280), C,,H,O,(C,H,),. Lange, farblose Sáulen vom 
Schmp. 126?. 
Euxanthondiacetylester (274), C,4H,O,(C,H,O),. Durch Acetylchlorid oder Essig- 
säureanhydrid erhalten. Bildet durchsichtige, schwachgelbe Prismen, welche bei 185° schmelzen 
und sich in Benzol, Alkohol und Chloroform leicht, in Aether wenig und in Wasser nicht 
lösen, 
Euxanthondibenzoylester (280), C,,H,O,(COC,H;),. Gelbe Bláttchen vom Schmelz- 
punkt 214° Ist unlóslich in Alkohol, Aether, Essigáther, Chloroform und Benzol, dagegen 
leicht löslich in siedendem Anilin. 
Euxanthinsäure (282, 284, 285, 268), 
@, 1,0; = CH, 00 C0. H,~ 0--CHORYCHON, CON, 
g ; CO. Votis Ja 2 
Bildung aus Euxanthon im thierischen Organismus (290). 
Zur Darstellung verwendet man eine gute Sorte des Indisch Gelb (Vergl. Euxanthon). 
Man zieht mit Salzsäure aus. Der feuchte Rückstand wird mit kohlensaurem Ammonium be- 
handelt und ihm dadurch die Euxanthinsäure entzogen, welche aus der filtrirten Lösung wieder 
mit Säure gefällt wird. Die freie Säure wird aus Alkohol umkrystallisirt (285, 268). 
Die Säure krystallisirt aus Alkohol mit 1 Mol. H,O in glänzenden, strohgelben 
Blättchen, die sich wenig in kaltem Wasser, etwas leichter in heissem, leicht in 
siedendem Alkohol und sehr leicht in Aether lósen. Sie schmilzt bei 156—158? 
und beginnt bei dieser Temperatur sich zu zersetzen. Durch Trocknen bei 130° 
erhált man ihr Anhydrid. 
Auf 160—180? erhitzt, zerfällt sie in Euxanthon, Kohlensáure und Wasser. 
Salz- und Schwefelsäure wirken bei erhöhten Temperaturen spaltend ein, unter 
Bildung von Euxanthon und Glykuronsiure, C.H,,0,, oder deren Anhydrid 
(282, 291). Den neutralen Schwefelsäureester derselben erhält man neben Euxan- 
thon beim Eintragen der Euxanthinsäure in concentrirte Schwefelsäure. 
Sie ist eine einbasische Säure, bildet aber zweiReihen von Salzen C, ,H, 70,, Me 
und C,,H,,0,,Me,, indem das Hydroxyl am Benzolkern sich an der Salzbildung 
betheiligt (268). 
Kaliumsalz (285), C,,H,,0,,K+ H,0. Érhalten durch Zusammenbringen der Säure 
mit doppeltkohlensaurem Kali. 
  
  
  
  
  
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