Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

386 Handwörterbuch der Chemie. 
Ammoniumsalz (+ 3H,0). Baumartig verzweigte Nadeln.  Lóslich in 316 Thin. 
Wasser von 20°, 
Bariumsalz, (+ 3H,0). Lange, glänzende Nadeln. Läslich in 1350 Thin. Wasser von 
18°. Durch Barytwasser erhält man das 
Basische Bariumsalz, GT ms 14H,0. Kleine, seideglinzende Tafeln. 
Reagirt alkalisch. 
Calciumsalz, (4- 5H,0). Glünzende Nadeln. Lóslich in 1160 Thln. Wasser von 18°, 
Trijodsalicylsáure, C;HJ,(OH)CO,H. Nebenprodukt bei der Darstellung 
der (a-)m-Jodsalicylsäure nach LAUTEMANN (29). Gelbliche Nadelbüschel, welche 
bei 157° unter Zersetzung schmelzen. In Wasser unlôslich, in Alkohol und 
Aether löslich. Ausserordentlich leicht zersetzbar. Sie entsteht nicht bei Ein- 
wirkung von Jod und Quecksilberoxyd auf alkoholische Salicylsäure, selbst nicht 
bei Anwendung eines grossen Ueberschusses von Jod (32). Alkalien erzeugen 
Dijodphenylenoxyd, C,H,J,0. 
m - Chlorjodsalicylsäure (15), C;H4,CIJ(OH) CO,H(CO,H:OH:CI:] 
— 1:2:5:3)  Enteht aus (a-)m-Chlorsalicylsáure durch Behandlung in alkoholi. 
scher Lösung mit Jod und Quecksilberoxyd. Nadeln vom Schmp. 224°. In 
heissem Wasser schwer, in Alkohol leicht löslich. 
Natriumsalz, (+ 2H,0). Lange, flache Nadeln. 
Bariumsalz, [C,H,CIJ(OH)CO,],Ba 4- 41H,O. 
Calciumsalz, (4-5H,0), und 
Magnesiumsalz, (++ 54H,0), bilden blassrothe Nadeln. 
Zinksalz, (+ 3H,0). In heissem Wasser leicht lósliche Nadelbüschel. 
Methylester, C,H,CIJ(OH)CO,CH,. Aus dem Silbersalz durch Methyljodid. Flache 
Nadeln vom Schmp. 129—130°. 
Aethylester. Weisse Tafeln. In heissem Alkohol leicht löslich. 
Nitrosalicylsäuren. 
Eine Nitrosalicylsäure erhielten Fourcrov und VAUQUELIN (39), als sie In- 
digo mit verdünnter Salpetersäure behandelten. Sie hielten sie jedoch für 
identisch mit der Benzoësäure. Indem CHEVREUIL (40) eben diese Säure unter 
dem Namen Indigosäure als eine eigenthiimliche flüchtige Säure beschrieb, 
erkannte er ihren von der Benzoësäure verschiedenen Charakter. Näher unter- 
sucht wurde sie dann von Burr (41) und in ihrer Zusammensetzung von Dumas (42) 
richtig ermittelt; wie MARCHAND (43) bestätigte. Letzterer wie GERHARDT (20) 
fanden, dass die Indigosáure indentisch sei mit der durch Nitrirung der Salicyl- 
sáure erhaltenen Nitrosalicylsáure, welche auch Canoums (r9) durch Verseifung 
ihres Methylesters (entstanden durch Nitrirung von Gaultheriaól) gewonnen hatte. 
Im Jahre 1846 erhielt PrR1A (44) durch Behandlung von Salicin mit Salpetersäure 
neben Helicin und Nitrosalicylsáure eine dieser isomere Sáure, welcher er den 
Namen Anilotinsäure beilegte. Obgleich Piria, veranlasst durch die Zweifel, 
welche Major (45) in die Richtigkeit seiner Untersuchungen setzte, dieselben 
wiederholte und die früheren Resultate bestütigt fand (46), gelang es ihm nicht, 
sich für die Existenz zweier Nitrosalicylsiuren Glauben zu verschaffen, weil 
die Untersuchungen von STRECKER (47) und WERTHER (48) ebenfalls zu dem 
Schluss führten, dass die von PiRIA beschriebene Anilotinsáure nicht als ver- 
schieden zu betrachten sei von den Nitrosalicylsáuren, welche auf anderem Wege 
erhalten waren, zumal da auch eine Isomere dieser Sáuren, auf Grund der da- 
maligen theoretischen Anschauungen, nicht abzusehen war. Erst 1870 kam 
     
      
    
    
     
    
   
    
    
   
    
     
     
    
   
     
   
  
    
   
   
    
  
  
  
   
    
   
   
   
  
    
  
   
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