Handwörterbuch der Chemie.
o-Homosalicylaldehyd, (v-)o-Oxy-m-Toluylaldehyd (88), C,HO:
OH:CH,=1:2:3. Wird neben p-Oxy-m-Toluylaldehyd aus o-Kresol erhalten.
Es bildet Krystalle, welche bei 17? schmelzen und bei 208—209? sieden. Eisen-
chlorid giebt eine blüuliche Reaction. Seine Acetylverbindung bildet eine bei
267^ siedende Flüssigkeit (89).
m-Homosalicylaldehyd, o-Oxy-p-Toluylaldehyd (88, CHO:OH:
CH;=1:2:4. Entsteht neben p-Oxy-o-Toluylaldehyd aus m-Kresol, und bildet
Krystalle vom Schmp. 54° und Siedep. 222—223°. Eisenchlorid giebt eine violette
Färbung.
p-Homosalicylaldehyd, (a-)o-Oxy-mToluylaldehyd (88), CHO:OH:
CH; = 1:2:5; derselbe krystallisirt aus verdünntem Alkohol in permutter-
glánzenden Bláttchen vom Schmp. 56? und Siedep. 217—218°. Eisenchlorid färbt
tief blau.
Methyläther, C,H,(CH,)(O CH,)CHO. Eine bei 254° siedende Flüssigkeit.
Acetylverbindung, C,H,(CH,) (OC,H,0) CHO. Entsteht beim Behandeln des
trockenen Kaliumsalzes mit Essigsäureanhydrid und bildet lange Nadeln vom Schmp. 57°. Mit
Wasserdämpfen nicht flüchtig, durch Natronlauge leicht verseifbar. Sie giebt eine schwer lös-
liche Natriumbisulfitverbindung und vereinigt sich mit 1 Mol. Essigsäureanhydrid zu einer
Triacetylverbindung, C;H34(CH;)(0 C,H,0)C(O C,H,0),, welche besser aus dem
ursprünglichen Aldehyd durch Kochen mit dreifachem Gewicht Essigsäureanhydrid erhalten
wird. Wasserhelle Krystalle vom Schmp. 94°.
wieder zersetzt.
Nitro-p-Homosalicylaldehyd (88), CHO:OH:NO,:CH,— 1:9:3:5. Durch Er
wármen mit concentrirter Salpetersäure dargestellt. — Hellgelbe Nadeln vom Schmp. 141°,
Sublimirt unzersetzt. Färbt sich mit Eisenchlorid schwach violett und giebt ein rothes Silbersalz.
Trimethylsalicylaldehyd (9o), C, 94H50, — C, H (CH,),(OH)CH O(CHO:
OH:CH,:CH,:CH,-—1:2:3:5:6). Entsteht beim allmáhlichen Eintragen von
1 Thl. Chloroform in 1 Thl. Pseudocumol, welches mit 1 Thl. Natriumhydrat in
90 Thln. Wasser gelóst ist. Nach 3—4 stindigem Kocben wird mit Salzsäure
angesäuert und destillirt. Das wässrige Destillat enthält ausser dem Aldehyd
noch einen zweiten Korper der Zusammensetzung C,,H,,Cl,O, welcher beim
Zusatz von Natronlauge nicht gelöst und so entfernt wird. Nach Ansüuern und
Umkrystallisiren aus Alkohol wird der Trimetbylsalicylaldehyd in hellgelben, bei
105—106? schmelzenden Nadeln erhalten, die unlóslich in kaltem Alkohol, sehr
leicht in Aether, Chloroform und Eisessig sind. Eisenchlorid färbt blau.
Der Körper C,,H,,Cl,O, wahrscheinlich C,H,(CH3),OCHCI,, bildet lange,
glänzende Prismen und Tafeln vom Schmp. 98— 99?
angegriffen wird und unzersetzt sich in kalter,
Wird durch Natronlauge und siedendes Wasser
dicke,
; Welche von Kalilauge bei 110? nicht
concentrirter Schwefelsäure löst.
Die entsprechende Bromverbindun g, vermittelst Bromoform erhalten, bildet Krystalle
vom Schmp. 105? (90). BUNZEL.
Samarium.*) Zusammen mit dem Didym (vergl. Bd. III, pag. 280) kommen
im Cerit, Gadolinit, Samarskit und einigen anderen seltenen Mineralien gewisse
Erdmetalle vor, welche wegen der Schwierigkeit, mit welcher die Ausgangs-
materialien in gentigender Menge zu beschaffen sind, und wegen der Unvoll-
kommenheit der Methoden zur Trennung der Oxyde nur ungenügend erforscht
*) 1) DELAFONTAINE, Compt. rend. 87, pag. 632. 2) DELAFONTAINE, Compt. rend, 93,
pag. 63. 3) LECOQ DE BOISBAUDRAN, Compt. rend. 88, pag. 322; 89, pag. 212. 4) MARIGNAC,
Arch. scienc. phys. nat. (3) 3, pag. 413; Compt, rend. 90, pag. 899. 5) CLEVE, Chem. Soc.
Journ. 43, pag. 362; Compt. rend. 97, Pag. 94. 6) G. Kriss und L. F. NILSON, Ber. 1887,
pag. 2134, 1888, pag. 2310. 7) CLEVE, Bull soc. chim. (2) 43, pag. 162.
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