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blech an feuchter Luft sich nur langsam mit Rost bedeckt, wird Eisen in sehr
fein vertheiltem Zustand, wie man es z. B. durch Reduction von Eisenoxyd mittelst
Wasserstoff erhält (Eisen-Pyrophor), sofort entzündet, wenn es mit Luft in Be-
rührung kommt, und verbrennt unter Glüherscheinung zu Eisenoxyd. Ebenso
verhalten sich die Alkalisulfde, die man durch Reduction der Sulfate mittelst
überschüssiger Kohle bei möglichst niedriger Temperatur erhält (HOMBERG’s, GAY-
LussAc’s Pyrophor) Solche fein vertheilte Kórper verdichten in ihren Poren
grosse Mengen von Gasen, wobei eine der Verdichtung entsprechende Menge
Wärme frei wird. Infolge dessen kann der Körper in Berührung mit Sauerstoff
die Entzündungstemperatur erreichen.
Athmungsprocess. Die Athmung der Thiere ist eine langsame Ver-
brennung. Gewisse Bestandtheile des Organismus werden oxydirt, wobei als
letzte Oxydationsprodukte Kohlensäure und Wasser auftreten. Diese Oxydationen
werden vermittelt durch das Blut, speciell durch die rothen Blutkörperchen, indem
das Blut einerseits den eingeathmeten Sauerstoff in Form einer losen Verbindung
mit dem Blutfarbstoff, als Oxyhämoglobin, den äussersten Capillaren der Ge-
webe zuführt und die hier entstandenen Verbrennungsprodukte, also besonders
die Kohlensäure, wesentlich vom Plasma absorbirt, wieder abführt. Das aus dem
Körper zurückkehrende venöse Blut wird von der rechten Herzhälfte, der rechten
Vor- und Herzkammer aufgenommen und von da in die Lungen gedrückt. Hier
kommt es in Berührung mit der eingeathmeten Luft, von der es nur durch die
Wände der zahllosen Luftzellen, der Bronchien, getrennt ist. Hier findet
eine Diffusion durch die Membrane statt; der Sauerstoff nimmt den Platz der
Kohlensäure in dem venösen Blut ein und wird von den Blutkörperchen fixirt,
während die Kohlensäure in die Lungenbläschen eintritt und durch die Exspira-
tion aus dem Körper entfernt wird. Dieser Austausch ist von einem deutlichen
Farbenwechsel begleitet; die dunkelrothe Farbe des venösen verwandelt sich in
die hellrothe des arteriellen Blutes. Dies mit frischem Sauerstoff beladene Blut
gelangt in die linke Vor- und Herzkammer und beginnt von da aus wieder den
Kreislauf durch den Körper. Hierbei tritt der umgekehrte Farbenwechsel ein,
indem das Blut in den Geweben seinen Sauerstoff zur Ausführung der Oxydationen
abgiebt und Kohlensäure dafür aufnimmt. Wie bei jeder Verbrennung wird auch
hier Wärme entwickelt; diese ununterbrochen stattfindenden langsamen Ver-
brennungen sind die Quellen der tbierischen Wárme, welche den betreffenden
Organismen eine hóhere Temperatur verleiht, als die der Umgebung ist. Da
die Oxydationen ausserhalb des Kórpers bei der Kórpertemperatur nicht hervor-
gebracht werden kónnen, so ist es wahrscheinlich, dass der Sauerstoff aus den
rothen Blutkórperchen in seiner activeren Form als Ozon entweicht.
Die Athmungsvorgünge waren lange Zeit hindurch nicht erkannt. Jon Mavow,
welcher das Vorhandensein eines Spiritus nitro-aereus in der Luft annahm, der
sich beim Verbrennen der Körper mit diesen vereinige, erkannte auch (1675),
dass dieser selbe Spiritus nitro-aéreus von den Thieren absorbirt wurde, welche
er in einer abgegrenzten Atmosphäre leben liess. Aber die chemische
Bedeutung desselben blieb ihm unbekannt; wurde doch erst lange nachher,
1757, von BLACK die Gegenwart der Kohlensäure in der ausgeathmeten Luft
nachgewiesen. Erst LAVOISIER sprach es im Jahre 1777 deutlich aus, dass, wie
beim Brennen einer Kerze, so auch beim Athmen der Thiere in einem abge-
schlossenen Luftraum, die Lebensluft (der Sauerstoff) verschwinde und die
zurückbleibende Luft die Verbrennung nicht mehr zu unterhalten vermóge, da
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