Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

    
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
   
    
   
  
  
  
   
   
   
  
   
   
  
    
   
  
   
   
  
  
   
  
  
   
   
   
    
    
   
   
  
  
     
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Sauerstoff steht, abnimmt, und als die Temperatur steigt. Auch wenn man die Einwirkung der 
elektrischen Entladung auf eine begrenzte Menge Sauerstoff eine lange Zeit fortsetzt, so nimmt 
der Ozongehalt ab, offenbar weil die Wände der Ozonröhren sich erwärmen. 
HAUTEFEULLE und CHAPPUIS (64) haben auch untersucht, ob die Anwesenheit fremder 
Gase einen Einfluss auf die Ozonisirung des Sauerstoffs ausübt. Es hat sich ergeben, dass 
eine geringe Menge Chlor die Umwandlung verhindert. Bei Gegenwart von Stickstoff kann 
eine gróssere Menge Sauerstoff in Ozon übergeführt werden, als wenn dieser allein für sich 
Bei niedrigem Druck kann das Gasgemisch soviel Ozon enthalten, wie reines 
vorhanden ist. 
asserstoff verhindert die Ozonbildung nicht, da Wasserstoff 
Sauerstoffgas bei Atmospärendruck. W 
und Sauerstoff bei Einwirkung elektrischer Ströme von schwacher Spannung sich nicht mit 
einander vereinigen. Bei gleicher Temperatur und gleichem Druck des Sauerstoffs ist die 
Menge des entstandenen Ozons grösser in Gegenwart von Wasserstoff als in Gegenwart von 
Stickstoff. Nach DEHERAIN und MAQUENNE kónnen sich indessen die trocknen Gase in den 
Röhren mit einander vereinigen, und wenn ein Funken zwischen den entstandenen Wassertröpfchen 
überschlägt, kann eine Explosion eintreten. Auch im Gemisch mit Fluorsiliciumgas lässt 
Sauerstoff sich in geringem Maasse ozonisiren. 
Sehr wirksame Ozonröhren fertigt neuerdings die Firma SIEMENS und HALSKE nach ihrem 
D. Pat. 59565 an. Bei diesen Röhren (oder auch ebenflächigen Körpern) sind beide leitenden 
Belegungen auf einer und derselben Seite der di&lektrischen Schicht, d. h. an der Aussenseite 
der Röhre, angebracht. Es ist dann nicht erforderlich, für die Leitung der inneren Belegung 
der früheren Apparate einen Weg nach aussen zu schaffen, was die Zerbrechlichkeit erhöht und 
zu Isolationsfehlern führen kann. Allerdings ist noch ein dritter leitender Körper auf der andern, 
innern Seite der dielektrischen Schicht erforderlich; derselbe ist aber isolirt und ohne Verbindung 
mit den Belegungen. Als dielektrische Körper werden nicht allein, wie bisher, Glas und Glimmer 
verwendet, sondern alle möglichen anderen, nicht Jeitenden Körper, wie Porcellan, getränktes 
Papier, Holz-Celluloid, Horngummi u. dergl. Wenn die Kórper von Ozon angegriffen werden, 
so erhalten sie an den Stellen, wo sie dem Ozon ausgesetzt sind, einen Ueberzug von Paraffin. 
Auf diese Weise lassen sich unzerbrechliche Ozonróhren in grossem Maassstabe 
herstellen. Eine solche Röhre zeigt Fig. 273. 
In die mit Nuten versehenen Ringe # aus nicht leitendem Material (Ebonit) 
sind Cylinder aus dielektrischem Material mit den metallischen Belegungen a 
und 2 eingesetzt. Diese umschliessen das aussen zweckmässig verzinnte Metall- 
rohr m. Letzteres hat Rohrstutzen für den Luftzutritt bei 7, für den. Austritt 
bei s, und es ist mit den Lôchern / -vor bezw. hinter den Scheiben c und d 
versehen, damit die eintretende Luft vor dem Austritt den Zwischenraum zwischen 
den Röhren «, 6 einerseits und zz andererseits passiren kann. Ein Kühlraum für 
bei g eintretendes, bei 7 austretendes Wasser ist in dem inneren Rohr ebenfalls 
durch die zwei Scheiben c und 4 gebildet. Verbindet man @ und à mit den 
entgegengesetzten Polen einer geeigneten Elektricitätsquelle, so wird die den 
Apparat passirende Luft ozonisirt. Man kann die dielektrische Schicht auch 
direkt auf dem Metallrohr z; anbringen und die äussere Mantelfläche allein aus (Ch. 273.) 
den Metallbelegungen @ und 6 herstellen. 
Auf den Ozonisirungsapparat von FAHRIG sei verwiesen (65). 
9. Ozonbildung durch Elektrolyse des Wassers. ScHOÓNBEIN stellte 1840 fest, dass 
der durch elektrolytische Zersetzung des Wassers erhaltene Sauerstoff nach Ozon riecht, voraus- 
gesetzt, dass die angewendeten Elektroden aus einem nicht oxydabeln Metall, wie Gold oder 
Platin, bestehen. Nach SosET (66) ist die Menge des erzeugten Ozons um so grósser, je 
niedriger die Temperatur der zu elektrolysirenden Flüssigkeit ist. Man benutzt hierzu ein Gemenge 
von 1 Vol. concentrirter Schwefelsäure und 5 bis 6 Vol. Wasser. Die Polenden einer Batterie 
von 10 bis 12 BuNsEN-Elementen werden nicht von Platten, sondern von feinen Platindrähten 
an welcher sich der Sauerstoff entwickelt. Das Gefäss 
Die Elektroden 
  
  
gebildet, wenigstens diejenige Elektrode, 
mit der zu elektrolysirenden Flüssigkeit wird von einer Kältemischung umgeben. 
tauchen in unten offene Cylinder, deren oberes Ende mit einem Hahn und Ableitrohr versehen ist. 
 
	        
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