464 Handwórterbuch der Chemie.
Wenn ozonisirter Sauerstoff einem Druck von 125 Atm. und der Temperatur
des unter Atmosphärendruck siedenden Aethylens (— 102:5?) ausgesetzt wird, so
erhält man, wie HAUTEFEUILLE und CxaPPurs und andererweits OLSZEWSKI (79) nach-
gewiesen haben, das Ozon als dunkelblaue Flüssigkeit. Letzterer hat sogar die Siede-
temperatur des flüssigen Ozons bestimmen können. Die Verflüssigung des Ozons
bietet Schwierigkeiten dar; sie gelingt unter gewöhnlichem Atmosphärendruck
selbst bei — 150? nicht, weil die wenigen Procente Ozon im ozonisirten Sauer-
stoff durch die grosse Menge Sauerstoff, dessen Siedetemperatur viel niedriger
liegt, an der Verflüchtigung gehindert werden. Erst bei der Temperatur des
unter Atmosphärendruck siedenden Sauerstoffs (— 181-40?) konnte OrszEwski
die Verflüssigung des Ozons in einem Róhrchen bewirken, durch dessen obere
Oeffnung der Sauerstoff entwich. Die dunkelblaue Flüssigkeit ist in einer 2 Millim.
dicken Schicht fast undurchsichtig. Das Ozonrährchen wurde in ein Gefäss mit
flüssigem, auf — 140° erkaltetem Aethylen gestellt. Erst als die Temperatur
des Aethylens sich bis nahezu zum Siedepunkt gesteigert hatte, begann die
Verdampfung des Ozons. Der Siedepunkt des reinen Ozons liegt bei — 106°.
Das Ozon giebt nach den Beobachtungen von CHAPPUIS (80) und von HARTLEY
ein charakteristisches Absorptionsspectrum. In dem sichtbaren Theil des
Spectrums hat CHarPurs 11 Banden nachgewiesen, von denen mehrere mit den
atmosphärischen Absorptionsstreifen des Spectrums zusammenfallen, namentlich
mit den von ANGSTRÔM als a und 3 bezeichneten Streifen im Orange bezw. Gelb.
Mit abnehmender Temperatur werden die Banden deutlicher. Die Spectren des
flüssigen und des gasförmigen Ozons sind identisch.
Das Ozon ist wenig löslich in Wasser. LEEDS (81) hat mit Wasser, welches
mit ozonisirtem Sauerstoft behandelt war, Silber oxydiren und Bleisulfid in Blei-
superoxyd und freie Schwefelsäure umwandeln können.
Nach Carıvs (82) vermag 1 Liter Wasser von 0° 4 bis 9 Cbcm. Ozon auf
zulósen. Diese Angaben werden aber bestritten; BERTHELOT (83) behauptet die
vôllige Unlôslichkeit des Ozons in Wasser. Nach GRAF und Co. in Berlin löst
sich Ozon besser als in reinem in solchem Wasser, welches sehr geringe Mengen
Natrium- oder Magnesiumchlorid gelöst enthält (D. Pat. 25452) (84).
Ozon löst sich in Terpentinöl und anderen ätherischen Oelen, nach Grar & Co.
auch in fetten Oelen.
Ozon besitzt nach TyNDALL (86) ein starkes Absorptionsvermógen fiir
strahlende Wärme, gewöhnlicher Sauerstoff dagegen, wie die elementaren Gase
überhaupt, ein äusserst geringes.
Nach H. BECQUEREL (85) ist der specifische Magnetismus des Ozons stärker
als der des Sauerstoffs; das Verhältniss zwischen beiden ist grósser als das Ver-
háltniss der Dichtigkeiten beider Stoffe.
Das Ozon gehórt nach BERTHELOT zu den endothermischen Kórpern und
ist als ein solcher leicht zersetzlich. Wenn das Gas plótzlich comprimirt wird,
So zersetzt es sich explosionsartig unter Entwicklung von Wärme und einem gelben
Licht [HAUTEFEUILLE und CHAPPUIS (78)].
Beim Erwármen auf 100? geht das Ozon langsam in gewóhnlichen Sauerstoff
über, rasch und vollständig bei etwa 250°. Hierbei nimmt das Volumen des
Gases um die Hälfte des anfänglich vorhandenen Ozon-Volumens zu.
Viele und sehr verschiedene Kôrper vermögen Ozon bei gewöhnlicher Tem-
peratur in Sauerstoff überzuführen, ohne selbst dabei anscheinend eine Ver-
änderung zu erfahren; so z. B. Platin, Iridium, Rhodium, Ruthenium, besonders
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