Handwörterbuch der Chemie.
Ganz gut liess sich auch die Bildung des Schwefels auf nassem Wege er-
klären, auf welche zuerst von den Gebrüdern GRAvENHORST in Braunschweig 1769
aufmerksam gemacht wurde. Nach ihrer Angabe sollte man frisches Wermuth-
kraut mit einer Lósung von Glaubersalz ‘übergiessen und faulen lassen: dann
bilde sich Schwefel. Da man nun annahm, bei der Fäulniss eines Körpers ent-
weiche das Phlogiston aus ihm, so erklärte sich durch Vereinigung desselben mit
der Schwefelsäure des Glaubersalzes die Bildung des Schwefels sehr einfach.
Dieser von fast allen Chemikern getheilten Auffassung gegenüber blieb der
Zweifel BovrESs, blieben die Argumente Mavow's, welche im Gegensatz zu der
phlogistischen "Theorie die Bildung der Schwefelsáure aus dem Schwefel zu be-
weisen suchten, völlig unbeachtet. Durch quantitative Versuche bewies erst 1772
LAVOISIER die Richtigkeit dieser und die Nichtigkeit der phlogistischen Auffassung,
und seit dieser Zeit wird der Schwefel als chemisch einfacher Kórper, als Element
angesehen. Allerdings blieb diese Auffassung nicht unbestritten; CuRAUDAU hielt
noch 1799 den Schwefel für eine Verbindung von Kohlenstoff, Wasserstoff und
Stickstoff; GIRTANNER meinte 1i8oo, er bestehe aus Sauerstoff und Wasserstoff,
und selbst Davv glaubte 1809 aus Versuchen, bei denen er Kalium mit Schwefel.
wasserstoffgas behandelt hatte und das gebildete Schwefelkalium mit Salzsäure
weniger Schwefelwasserstoff entwickeln sah, als dem Wasserstoff, welchen das
Kalium allein hervorgebracht hätte, entsprach, den Schluss ziehen zu müssen,
dass im Schwefel noch Sauerstoff enthalten sei, welcher dem Kalium die Eigen-
schaft nähme, aus wässriger Säure Wasserstoff zu entwickeln. Doch noch in
demselben Jahre wurde dieser Irrthum von Gav-Lussac und THÉNARD widerlegt
und damit die chemische Einfachheit des Schwefels endgültig festgestellt (1).
Der Schwefel findet sich gediegen in der Tertiürformation, namentlich im
oberen Miocán, und im Flótzgebirge zwischen bláttrig -krystallinischem 'Gyps,
derbem Kalkstein und bituminósem Mergel und Gyps, seltener im Sandstein;
er ist entweder krystallisirt oder tritt in Kórnern und Knollen auf und bildet
oft bedeutende Nester. So findet er sich namentlich in Sicilien in den Provinzen
Caltanisetta, Girgenti, Catania etc.; in Italien, in Spanien, auf Milos, in Griechen-
land, Polen, Croatien, in Frankreich, in Swoszowice bei Krakau, in Hannover.
pag. 674; 90, pag. I449. 53) THOMSEN, Ber. I3, pag. 959. 54) SaLET, Compt, rend. 68,
pag. 404; cf. Bull. soc. chim. (2) 22, pag. 543. 55) MULDER, Journ. pr. Chem. 91, pag. 112.
56) BARRETT, Jahresb. 1865, pag. 138. 57) SALET, Bull. soc. chim. (2) 11, pag. 302. 58) SEGUIN,
Compt. rend. 53, pag. 1272; SALET, Compt. rend. 73, pag. 550. 59) CHAUTARD, Compt.
rend. 79, pag. 1123. 60) PLÜCKER u. HITTORF, Jahresb. 1863, pag. 109. 61) SALET, Compt.
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Compt. rend. 100, pag. 1585; MAQUENNE, Compt. rend. 100, pag. 1499. 71) MITSCHERLICH,
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