Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

     
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
   
    
   
  
   
   
  
  
   
    
    
   
    
   
   
   
   
  
   
   
    
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Schwefel. 483 
Schwefelmilch, Jungfernmilch, Zac suifuris, als rein gelbliches, hôchst zartes 
Pulver, das aus mikroskopischen, vollkommen runden Kugeln besteht. 
Der Schwefel kommt in mehreren allotropen Modificationen vor. 
L In Schwefelkohlenstoff lóslicher Schwefel. 
1. Rhombischer, oktaédrischer, a-Schwefel ist die bei gewóhnlicher 
oder einer nur wenig darüber liegenden Temperatur entstehende Modification, 
die indessen auch aus geschmolzenem Schwefel direkt erhalten werden kann. 
wenn man denselben sehr langsam auf 90° abkühlen lässt (zo). Auf ähnliche 
Weise scheinen die in der Natur vorkommenden rhombischen Schwefelkrystalle 
entstanden zu sein (21). 
Aus überschmolzenem Schwefel kann man sowohl oktaédrische wie pris- 
matische (s. u.) Krystalle erhalten (22), je nachdem man einen Krystall der einen 
oder der andern Form in denselben wirft. 
Aus seiner Lösung in Schwefelkohlenstoff krystallisirt er ebenfalls okta&drisch. 
Ferner kann man ihn in sehr schöner Form erhalten, wenn man Pyridin- 
basen, wie Pyridin, Picolin mit Schwefelwasserstoft sättigt und die Lösung ruhig 
stehen lässt (23). 
Auf die eine oder andere 
Art erhalten, stellt diese Modifi- 
cation hellgelbe, durchscheinende, 
wachsglänzende Oktaéder dar, 
deren Farbe mit sinkender Tem- 
peratur bis zur Farblosigkeit (bei 
— 50°) abblasst (Fig. 279 u. 280). 
Die Grundform des rhombischen Schwefels ist eine einfache Pyramide; das 
Achsenverhültniss a:b:c ist 0:8106:1:1:898; die Winkel an den Polkanten sind 
— 106? 38'; — 84? 50'; an der Mittelkante — 143? 17' (24) Die Krystall- 
varietäten des rhombischen Schwefels sind sehr zahlreich, es sind bis jetzt gegen 
30 bekannt; die natürlichen Schwefelkrystale sind am fláchenreichsten, die künst- 
lichen sind einfacher. 
Beim Reiben wird der Schwefel stark negativ elektrisch und zeigt einen 
schwachen Geruch. Er ist sehr spróde und zerbrechlich und wird durch Ein- 
tauchen in siedendes Wasser leicht zerreiblich (26). 
Lichtbrechungsvermógen zu dem des Wassers 0:204: 1:336. 
Das specifische Gewicht wird für den gediegenen Schwefel zwischen 2:038 
bis 9:079 schwankend angegeben. Beim Schmelzpunkt zeigt er das spec. Gew. 
1:8026, im festen Zustande 1:892 nach Kor» (25), l[:927 nach OsANN. Für aus 
Schwefelkohlenstoff krystallisirten Schwefel fand DEVILLE das spec. Gew. — 2063, 
MARCHAND und ScHEERER — 2:050, BrscHor — 1:997; für Stangenschwefel ist es 
— 1:868 bis 1:990 und für Schwefelblumen — 2:086. 
Der Schmelzpunkt des rhombischen Schwefels liegt nach PzRsoN bei 115°, 
nach Kopp bei 114:5?; nach BRonrE bei 113:6 (Erstarrungspunkt); nach REGNAULT 
bei 113° (Erstarrungspunkt); nach MARCHAND bei 112:2°, nach FRANKENHEIM 
bei 111:75—112°; nach MARCHAND und SCHEERER bei 111°; nach QUINCKE bei 
108°. Nach GERNEZ (27) schmilzt der oktaëdrische Schwefel bei 113°, aber nur 
wenn er sebr kleine Partikel bildet; etwas grôssere Stücke zeigen die Erscheinung, 
dass, sobald sie oberflächlich geschmolzen sind, der Schwefel im Innern sich in 
mikroskopische Prismen verwandelt, in Folge dessen die bereits geschmolzene 
31% 
   
(Ch. 279.) (Ch. 280.) 
  
  
  
  
  
  
  
  
	        
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