Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

   
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Man kann auch den Schwefel durch Erhitzen mit Kalium, Natrium oder 
Magnesium in Schwefelmetall überführen, die Schmelze in saures Wasser eintragen 
und so den Schwefel als Schwefelwasserstoff nachweisen (132). 
Auch die meisten andern Schwefelmetalle liefern beim Uebergiessen mit 
Siuren Schwefelwasserstoff, so Schwefeleisen, Schwefelzink, Schwefelmangan, 
Schwefelantimon etc. Bei lóslichen Polysulfureten scheidet sich in diesem Falle 
auch ein weisser Niederschlag von fein vertheiltem Schwefel aus, den man nach 
dem Abwaschen dadurch erkennt, dass er beim Erhitzen im geschlossenen Rohre 
sich ohne Rückstand und mit Sublimation von gelbem Schwefel verflüchtigt, beim 
Verbrennen an der Luft aber mit blauer Flamme unter Ausstossung erstickender 
Dàmpfe verbrennt. Die in verdünnten Sáuren unlóslichen Sulfide (z. B. Schwefel- 
kies, FeS,) lôsen sich beim Erwármen mit concentrirter Salpetersáure oder in 
Kónigswasser, oft unter Schwefelabscheidung, und gehen dabei in Schwefelsáure 
über, die man mit Chlorbaryum nachweisen kann. 
Manche Schwefelmetalle geben beim Erhitzen im einerseits zugeschmolzenen 
Glasrohr ein Sublimat von Schwefel. Beim Erhitzen in Luft geben dieselben 
Schwefeldioxyd, welches man am Geruch und an der Róthung von angefeuchtetem 
blauem Lackmuspapier erkennt. 
Eine sehr charakteristische und scharfe Reaction für lósliche Schwefelmetalle 
ist die, dass dadurch eine Lósung von Nitroprussidnatrium intensiv blauroth ge- 
fárbt wird. 
Man kann zum Nachweise des Schwefels auch die zu untersuchende Substanz 
mit concentrirter Kalilauge mengen, Nitrobenzol und Weingeist zusetzen und unter 
Umrühren stehen lassen: bei Anwesenheit von Schwefel tritt nach kurzer Zeit 
Rothfärbung auf (133). 
Schliesslich kann man den Schwefel stets als Schwefelsäure nachweisen, zu 
welchem Zweche man die zu prüfende Substanz mit Salpetersäure, Königswasser, 
Kaliumchlorat und Salzsäure oder durch Schmelzen mit Soda und Salpeter oxydirt 
und darauf mit Chlorbaryum prüft. 
Quantitative Bestimmung des Schwetels. 
Analyse des käuflichen Schwefels. Feuchtigkeitsgehalt wird durch 
Trocknen einer grösseren Probe bei einer 100° nicht übersteigenden Temperatur 
(bei Anwesenheit von Bitumen bei 70°) bestimmt. 
Kohlige Substanzen und Asche bestimmt man durch vorsichtiges Erhitzen 
von ca. 10 Grm. Schwefel im RoskE'schen Tiegel, zuletzt im Wasserstoffstrome, 
bis aller Schwefel entfernt ist. Nach dem Erkalten findet man das Gewicht von 
Kohle und Asche. Man erhitzt nunmehr bei Luftzutritt, wobei die Kohle ver- 
brennt, und die Asche zurückbleibt. 
Zur Bestimmung des Arsens löst man 10 Grm. Schwefel in Kalilauge und 
sättigt die Lösung mit Chlor; das Filtrat versetzt man mit Salzsäure und dampft 
es damit mehrmals zur Hälfte ab, worauf man das Arsen mit Schwefelwasserstoff 
fällt (134). 
Da das Arsen im Schwefel meist als Schwefelarsen vorhanden ist, kann man es auch 
durch Ammoniakwasser ausziehen, das Filtrat mit Salzsäure ansäuern und so das Schwefelarsen 
fällen. 
Oder man (135) wäscht den Schwefel mit verdünnter Salpetersäure aus und behandelt 
dann mit Ammoniak; die Lösung wird mit Silbernitrat gefällt, mit Salpetersäure angesäuert, das 
Schwefelsilber abfiltrirt, in heisser Salpetersäure gelöst und das Silber als Chlorsilber bestimmt, 
6 Mol. AgCl entsprechen 1 Mol. As,S,. 
     
   
   
  
  
   
    
  
    
  
  
    
  
    
  
  
  
  
   
  
   
   
  
   
  
   
  
  
  
   
   
   
   
   
   
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
    
  
    
     
  
   
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
 
	        
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