504 Handwörterbuch der Chemie,
destillirbare Flüssigkeit. Dieselbe wurde zuerst von HAGEMANN beobachtet zu
einer Zeit, da man über die Natur des Chlors noch im Ungewissen war und
dementsprechend von THOMSON »salzsaures Schwefeloxyd« oder »schwefelhaltige
Salzsäure«, von BERTHOLLET »oxyschweflige Salzsáure (acide muriatique-oxysulfure)«
genannt. Analysirt wurden die entstehenden Verbindungen zuerst von Bucunorz
und Davy, dann von H. Rose, Dumas und MARCHAND und in neuerer Zeit von
Carivs, HÜBNER und GUEROUT; mit der Untersuchung derselben hat sich
MICHAELIS beschäftigt.
Danach entsteht durch direkte Vereinigung von Schwefel und Chlor zunächst
das Schwefelmonochlorid, S,Cl,, welches durch weitere Einwirkung von Chlor
bei 4- 6 bis 10? in das Dichlorid, SCl,, übergeht, während bei — 22° das Tetra-
chlorid, SCl,, entsteht. Die beiden letztgenannten Chloride hált ISAMBERT (1) auf
Grund seiner Studien über die Dissociation der Schwefelchloride für Anlagerungs-
Produkte von Chlor an das Monochlorid.
Schwefelmonochlorid. Einfach Chlorschwefel, Schwefelchlorür, Schwefel-
sulfochlorid, Gelbchlorschwefel, Chlordisulfid, Sulfothionylchlorür, S,Cl,, ent-
steht durch Einwirkung von Chlor auf Schwefel und Schwefelmetalle; bei der
Destillation von Schwefel mit 9 Thln. Zinnchloriir oder 8:5 Thln. Sublimat; aus
Phosphorpentachlorid und Schwefel (2); bei der Zersetzung von Phosphorchlorid
mit Schwefelmetallen oder von Phosphorsulfochlorid durch Chlor oder durch
Gliihbitze; von Thionylchlorid durch Schwefelphosphor (3); durch Einwirkung
von Jodtrichlorid auf Schwefelkohlenstoff (4).
Darstellung. 1. Man bringt Schwefelblumen oder Stiicke von Stangenschwefel in einen
Kolben oder eine tubulirte Retorte und leitet unter Erwürmen so lange einen Strom trocknen
Chlors darüber, bis sich der meiste Schwefel gelöst hat. Das Gas wird begierig absorbirt, es
entsteht eine rothgelbe Flüssigkeit, eine Auflösung von Schwefel in Chlorschwefel; dieselbe
wird so oft destillirt, bis der Siedepunkt constant bei 139° bleibt. Hatte man so viel Chlor
eingeleitet, dass aller Schwefel verbraucht war und sich etwas Schwefeldichlorid gebildet hatte,
so destillirt man unter Zusatz von etwas Schwefel.
2. Man leitet trocknes Chlor in Schwefel, der bei gelinder Wärme sublimirt.
Californien, D. R. P. 50282 vom 5. Sept. 1888, Kl. 23. 22) Derselbe, D. R. P. 50543 vom
5. Sept. 1888, Kl. 23. 23) LE Roy, Monit. scient. (4) 4, pag. 1115; Ber. 24, pag. 127 Ref.
24) THoMAs T. P. BRUCE WARREN, Chem. News 57, pag. I13. 25) H. RosE, Ann. Phys. 21,
pag. 431; 27, pag. 107. 26) DuMas, Ann. chim. phys. 49, pag. 204. 27) MARCHAND, Journ.
pr. Chem. 22, pag. 507. 28) CaRius, Ann. Chem. 106, pag. 291. 29) HÜBNER u, GUEROUT,
Zeitschr. Chem. 1870, pag. 455. 30) DAIZIEL u. THORPE, Chem. News 24, pag. 159.
31) SOUBEIRAN, Ann. chim. phys. 67, pag. 64. 32) cf. A, MICHAELIS, Ann. Chem. 170, pag. I.
33) HEINTZ, Ann. Chem. 1Q0, pag. 370. 34) GUTHRIE, Chem. Soc. J. 12, pag. 109. 35) SOUBEIRAN,
Ann. chim. phys. 67, pag. 74. 36) OGIER, Bull. soc. chim. (2) 37, pag.293. 37) DIVERS,
Chem. Soc. J. 47, pag. 205. 38) WEBER, Ann. Phys. 104, pag. 421. 39) RosE, Ann. Phys. 42,
pag. 517; CASSELMANN, Ann. Chem. 83, pag. 267. 40) cf. JAILLARD, Ann. chim. phys. (3) 59,
pag. 454. 41) WEBER, Ann. Phys. 132, pag. 454. 42) LINDET, Compt. rend. 101, pag. 1492.
43) cf. SPRING u. LECRENIER, Bull soc. chim. 45, pag. 867. 44) MICHAELIS, Jenaisch. Zeitschr,
f. Med. u. Nat. 6, pag. 297. 45) HANNAY, Chem. Soc. J. (2) 11, pag. 823. 46) Mur, Chem.
Soc. J. (2) 13, pag. 845. 47) HANNAY, Chem. Soc. J. 33, pag. 284; Chem. News 37, pag. 212.
48) HANNAY, Chem. Soc. J. 35, pag. 16. 49) RosE, Ann. Phys. 44, pag. 327. 50) Guvor,
Compt. rend. 72, pag. 685. 51) GROSOURDI, Journ. chim. méd. 9, pag. 425. 52) WHEELER
u. LÜDEKING, Ztg. anal. Chem. 26, pag. 602. 53) GUTHRIE, Chem, Soc. J. 14, pag. 57;
cf. MENKE, Chem. News 39, pag. 19. 54) OGIER, Compt. rend. 92, pag. 922. 55) G. v. RATH,
Ann. Phys. 110, pag. 116; LAMERS, Journ. pr. Chem. 84, pag. 349. 56) SCHNEIDER, Jahresb. 1860,
pag. 186. 57) GORE, Chem. News 24, pag. 291; Bull. soc. chim. (2) 13, pag. 187.
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