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Handwörterbuch der Chemie.
in Bromwasserstoff und Schwefelsäure zersetzen, während Schwefel als Retorten-
rückstand bleibt (49).
Mit Chlor entsteht Chlorschwefel und Brom; mit Jodtrichlorid Schwefel-
monochlorid und Bromjod (45); mit Ammoniak unter heftiger Reaction Schwefel,
Stickstoff und Bromammonium; eine Lösung von Bromschwefel in Schwefel-
kohlenstoff erhitzt sich mit Ammoniak zum Sieden; enthält das Gemisch gleich-
zeitig Phosphor gelöst, so erfolgt Entzündung (»flüssiges Feuer«) (50).
Mit gewöhnlichem Phosphor bildet das Schwefelbromür Bromphosphor und
Schwefel beim Erhitzen unter Explosion; amorpher Phosphor ist ohne Wirkung,
Salpetersäure erzeugt Bromwasserstoff und Schwefelsäure.
Leitet man Phosphorbromürdämpfe über glühendes Eisen, so bildet es unter
Feuererscheinung Bromeisen und Schwefeleisen.
Setzt man zu Bromschwefel einen Ueberschuss von Brom und leitet dann
bei Temperaturen von 15°, 50°, 90° längere Zeit Kohlendioxyd hindurch, so hat
der Rückstand immer die Zusammensetzung S,Br,; bringt man aber ein Gemisch
von Brom und Bromschwefel in die Kältemischung und leitet dann längere Zeit
Kohlendioxyd hindurch, so wird kein constant zusammengesetztes Produkt
erhalten (46).
Jodschwefel. Jod und Schwefel lassen sich, beim Erhitzen sogar unter Wasser, mit
einander leicht vereinigen. Schmilzt man sie zusammen, wobei Wärme-Entwicklung stattfindet,
so erhält man beim Erkalten schwarzgraue, krystallinische, dem Schwefelantimon ähnliche
Massen, die schon an der Luft Jod abgeben und unter 60° schmelzen. Lässt man die ge-
schmolzene Masse langsam abkühlen, so sondert sie sich in einen specifisch leichteren, jod-
ärmeren, und einem specifisch schwereren, jodreicheren Theil. Alkohol entzieht denselben in
einiger Zeit alles Jod. Eine Verbindung von bestimmter Zusammensetzung ist auf diese Weise
also nicht zu erhalten. Solche Schmelzen werden zur Lóthrohranalyse verwandt (52).
Der Sulfur :odatum der Pharm. German. besteht aus 1 Thl. Schwefel und 4 Thln. Jod.
Schwefelsubjodür, S,J,, entsteht beim Einleiten von Schwefelwasserstoff
in eine verdünnte, wässrige Lôsung von Jodtrichlorid-Chlorkalium in Form eines
zinnoberrothen Niederschlags, der in eine zähe, schwarze Masse übergeht. Es
schmilzt über 60°, giebt an der Luft Jod ab, wodurch es sich heller färbt und
erleidet durch wässrige Jodkaliumlösung partielle Zersetzung (51).
Schwefelmonojodid, Einfach-Jodschwefel, Solo, wird durch zwei-
stündiges Erwärmen von 1 Thl. Chlorschwefel mit einem kleinen Ueberschuss
(etwa 2$ Thln.) Jodáthyl im Einschmelzrohr in schónen, wie Jod glänzenden,
tafelfórmigen Krystallen erhalten (53).
Die Bildungswürme aus S, und J, (gasfórmig) beträgt + 10800 Cal. (54).
Schwefelhexajodid, SJ, (55) bildet sich beim langsamen Verdunsten
einer Lósung von Jod und Schwefel in Schwefelkohlenstoff bei niederer Tem-
peratur; bei überschüssigem Jod krystallisirt zuerst dieses, bei überschüssigem
Schwefel das Hexajodid aus. Es bildet grauschwarze, tafelfórmige Krystalle vom
Aussehen des Jods, mit dem es isomorph ist. Beim Liegen an der Luft ver-
flüchtigt sich das Jod, und es hinterbleibt ein Skelett von Schwefel, welches
noch die Kanten und Ecken der ursprünglichen Krystalle zeigt. Auch durch
Alkohol, concentrirte Kalilauge oder Jodkaliumlósung wird dem Hexajodid alles
Jod entzogen.
Durch Sublimation von Musivgold mit Jod entsteht eine Doppelverbindung
der Form SnSJ,, SJ, (56).
Schwefelfluorid bildet sich nach Gore (57) durch Einwirkung von
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