Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

     
    
  
   
   
   
   
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
   
  
   
  
   
  
  
   
   
  
   
  
   
   
   
  
   
   
   
  
  
  
  
   
      
Blättchen 
Jodsäure- 
Kühlung, 
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zeht; die 
(150). 
, so ent- 
), ; sättigt 
allinische 
elzbar ist, 
llirt man 
lfonsäure 
monium, 
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lchloride, 
Rohr, so 
es durch 
lektricität 
| sich am 
lau fárbt, 
scheidung 
stoff wird 
Schwefel 
157, 158); 
xychlorid 
osulfuryl- 
enoxydul- 
xyd und 
1s, Bleis, 
feldioxyd 
osulfuryl- 
Cl, auf 
von dem 
lasse und 
BEAUVAIS 
»compost- 
aus dem 
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Schwefel, 
15. Jahrh. stammt die erste klare Mittheilung über die Darstellung der Schwefel- 
sáure. In seiner »Offenbarung der verborgenen Handgriffe« giebt BASILIUS 
VALENTINUS folgende Vorschrift: »Nimm ein Theil Kieselsteine, und des calcinirten 
Vitriols (d. i. Eisenvitriol) zwei Theile, reibe es zusammen, thue es in einen 
Waldenburger irdenen Krug, welcher die Geister wohl hilt und nicht durch- 
dringen lässt, oder in eine beschlagene, gläserne Retorte, lege eine grosse Vor- 
lage dafür, lass das Feuer gemachsam angehen, wohl verlutirt, erstlich einen 
ganzen Tag und Nacht, und wieder einen Tag und Nacht, so werden erstlich 
graue Spiritus kommen, und nach grosser Vermehrung des Feuers etliche rothe 
"Tropfen mitunter, so halte das Feuer so lange mit Gewalt, bis die Spiritus und 
rothe Tropfen alle herübergestiegen sind; wenn das geschehen, so thue das Ueber- 
gestiegene in einen Glaskolben, setze es wohlvermacht ins Balneum Mariae und 
rectificire es gar gelinde, so geht das Phlegma davon und bleibet ein schwarz- 
roth Vitriolöl am Boden.« Aus seinem »Triumphwagen des Antimonii« erfahren 
wir, dass BasıLıus auch die durch Verbrennen des Schwefels mit Salpeter dar- 
zustellende Säure, das »oleum sulphuris«, kannte. 
Diese Säuren waren für die Alchemisten von besonderer Wichtigkeit, weil 
viele darin das sw/pAur oder den mercurius philosophorum, ja sogar beides zu 
haben glaubten. 
Die Identität des »oleum vitriolic und des »oleum sulphuris« behauptete 
zuerst LIBAvIUS in seiner 1595 erschienenen »Alchymia«. Später — 1664 — wurde 
sie auch von BOYLE in seinen »considerations and experiments touching the origin 
of qualities and forms« und von KUNKEL 1677 in den »Chymischen An- 
merkungen von denen Principiis chymiciss behauptet. 
Während Basmrus VALENTINUS den Kupfervitriol dem Eisenvitriol zur Be- 
reitung der Schwefelsäure vorgezogen hatte, machte 1675 LEMERY in dem 
»Cours de chymie« richtig darauf aufmerksam, dass nur der Eisenvitriol eine 
reine, der Kupfervitriol dagegen eine Säure von erstickendem Geruch liefere. 
Die fabrikmässige Bereitung der Schwefelsäure aus Eisenvitriol beschrieb zuerst 
1755 J. C. BERNHARDT in seinen »chymischen Versuchen und Erfahrungen«. 
Die Darstellung der Schwefelsäure aus Schwefel war längere Zeit hindurch 
in Vergessenheit gerathen; LEFEVRE und L£MERY nach einen, CORNELIUS DREBBEL 
nach anderen Angaben brachten sie wieder in Erinnerung und ein Dr. WARD 
gründete auf diese Methode in Richmond bei London die erste Schwefelsäure- 
Fabrik. Es wurde in ein Glasgefäss von ca. 100 Liter Inhalt etwas Wasser ge- 
gossen, dann ein Topf von Steingut hineingestellt und darin in einem eisernen 
Löffel ein Gemisch von Schwefel und Salpeter verbrannt, unter guter Bedeckung 
des Gefässes, um ein Entweichen von Dämpfen zu verhindern. Es sank dadurch 
der Preis pro Kgrm. Schwefelsäure von 32 Frcs. auf 6 Frcs. 1746 ersetzten 
Rorsuck und GarpeTT die Glasgefisse durch Bleiküsten von 6— 10 Fuss im 
Quadrat; die so bereitete Säure kam als »englische Schwefelsáure« nach dem 
Continente. 1774 wurden durch HOLKER zu Rouen die Bleikammern eingefiihrt. 
In Deutschland scheint zu Ringkuhl bei Kassel die erste Bleikammer angelegt 
zu sein, der 1820 eine andere zu Potschappel im Plauen'schen Grunde folgte. 
Der Preis der Sáure betrug damals in England 40 Cents, in Deutschland 
20 Groschen für das Kilogramm. 
1774 ersetzte LAFOLLIE das Wasser durch Wasserdampf und 1813 richtete 
CHaPTAL(?) in der chemischen Fabrik zu Nanterre bei Paris einen continuir- 
lichen Betrieb dadurch ein, dass er das Gemisch von Schwefel und Salpeter 
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