Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

   
pe an das 
IV 
ar "COH 
Sel oft ° 
erb. Bd. I, 
nt worden, 
: die von 
27 fanden 
81:82 und 
lation von 
ind durch 
HAND (93) 
hl 78-74, 
rch Ueber- 
21. End- 
des Selens 
jerselenits 
"dient der 
zogen auf 
hen jenen 
8:87, eine 
er Atom- 
ikalischen 
lung der 
nnen. In 
früher in 
JS trugen. 
O Mk. für 
iese eine 
ensetzung 
ntspricht. 
 erhitztes 
ler Selen 
98) oder 
streicht, 
| beginnt 
eratur zu 
and stets 
>nwasser- 
enwasser- 
itzung in 
‚en Theil 
ikrystalle 
Selen. 599 
ab. Nach Jawuanio erfolgt jedoch bei 350^ noch keine Bildung von Selenwasser- 
stoff aus den Elementen (101). 
Grössere Mengen von Selenwasserstoff erhält man durch Zersetzen ‘von 
Seleneisen mit verdünnter Salzsäure: 
FeSe -- 2HC] — FeCl, 4- H,Se. 
Das Seleneisen für diesen Zweck wird erhalten (102) durch Eintragen von 
Selen in erhitzte Eisenfeile, die sich in einem Graphittiegel im Windofen befinden. 
Die Vereinigung erfolgt unter lebhafter Verbrennungserscheinung; das vollstándig 
geschmolzene Produkt wird ausgegossen und gleicht nach dem Erstarren vóllig 
dem Schweteleisen. Die Zusammensetzung des so erhaltenen Seleneisens ent- 
spricht fast genau der Formel FeSe; daneben finden sich jedoch noch geringe 
Mengen von freiem Eisen und Zweifach-Seleneisen. Die zerkleinerte Masse liefert 
im KiPP'schen Apparat mit verdünnter Salzsáure einen constanten Strom von fast 
reinem Selenwasserstoff (102). 
Auch durch Einwirkung von Wasser auf Selenphosphor (s. dies.) lässt sich 
Selenwasserstoff in grósserer Menge erhalten: 
P,Se; + 6H,0=2HPO,; + 5H,Se. 
Bei der Einwirkung von Selen auf gasförmigen Jodwasserstoff entsteht unter 
geringer Wärme-Entwicklung ebenfalls Selenwasserstoff (103): 
2H]J + Se = H,Se + J,. 
Bei Gegenwart von Wasser erfolgt aber umgekehrt die Zerlegung des Selen- 
wasserstoffs durch Jod unter Bildung von Jodwasserstoff: 
H,Se + J, = Se + 2H]. 
Erhitzt man daher Selen mit méssig starker, wässriger Jodwasserstoffsäure im 
geschlossenen Rohr, so bildet sich in der Würme Selenwasserstoff und Jod, beim 
Erkalten wieder Jodwasserstoffsáure und Selen, das sich dann oft in schónen 
Krystallen abscheidet (103). 
Selenwasserstoff erhált man ferner nach ETARD und MOISSAN (104) in gleich- 
mássigem Strome, wenn man ein Gemenge von Selen und »Colophen« (ein 
durch Erhitzen von Terpentinól mit Schwefelsáure entstehender Kohlenwasser- 
stoff) erhitzt und das Gas zu seiner Reinigung durch eine Schwefelsáure ent- 
haltende Wasserflasche und ein mit Asbest gefülltes Rohr leitet. 
Selenwasserstoff ist ein farbloses Gas, das auch bei —15? noch nicht flüssig 
wird (125), vom spec. Gew. 2:805. Sein Geruch erinnert zunáchst an den des 
Schwefelwasserstoffs, wird aber bald stechend chlorühnlich und erzeugt auf der 
Nasenschleimhaut eine schmerzhafte Empfindung, die von lang andauernder Ab- 
stumpfung des Geruchs und langwierigen, schweren Katarrhen gefolgt ist. 
Beim Arbeiten mit diesem Gase ist daher ein Finathmen desselben, selbst 
in ganz verdünntem Zustande, ängstlich zu vermeiden. BERZELIUS schildert seine 
erste Erfahrung hierin folgendermaassen (105): »Bei meinem ersten Versuche, 
den Geruch dieses Gases kennen zu lernen, hatte ich, als eine Gasblase, viel- 
leicht nicht grósser als eine Erbse, in eins der Nasenlócher gelangt war, für 
mehrere Stunden so gánzlich den Geruch verloren, dass ich ohne das geringste 
Gefühl das stärkste Ammoniak unter die Nase halten konnte. Der Geruch kam 
nach 5—6 Stunden wieder, aber ein sehr heftiger und beschwerlicher Schnupfen 
hielt 14 Tage lang an.« 
In Wasser ist das Selenwasserstoffgas etwas reichlicher löslich als der 
Schwefelwasserstoff, die entstandene Lósung riecht schwach schwefelwasserstoff- 
ähnlich, röthet Lackmuspapier und fárbt die Haut unter Abscheidung von redu- 
     
    
    
   
   
    
   
    
    
    
   
   
   
    
  
   
     
    
   
   
    
   
   
  
   
   
   
    
  
    
   
   
   
   
    
  
   
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.