674 Handwörterbuch der Chemie.
bar gelöst, vielmehr suspendirt ist, verursachen. Es kann der rothen Lösung
durch Schütteln mit Thierkohle entzogen werden (69).
Nach E. A. SCHNEIDER (70) ist in der durch Reduction von Silbernitrat mittelst
citronensauren Eisenoxyduls erhaltenen Lósung colloidales Silber oder, nach einer
von GRAHAM angewandten Terminologie, Silberhydrosol gelöst. Das aus den
von CAREYLEA angegebenen Lösungen ausgeschiedene prächtig violetblaue Colloid
wird vermittelst der Saugwasserpumpen von der Mutterlauge möglichst getrennt.
Es lóst sich leicht in Wasser mit dunkelbraunrother Farbe. Man kann leicht
Lósungen erhalten, welche 20 Grm. Süber im Liter enthalten. Diese Lósung wird
mit absolutem Alkohol versetzt, bis eine Coagulation des Silbers eintritt. Man
filtrirt die Flüssigkeit durch eine PasrEUR'sche Filterróhre aus unglasirtem
Porcellan unter Anwendung eines starken Vacuums. Das Colloid setzt sich dann
in reinem Zustande an der Filterwand in bronzeschillernder Kruste ab (71).
Dasselbe ist nicht nur in Wasser, sondern auch in Alkohol lóslich. Dies alko-
holische »Organosol« erhált man auch durch Dialyse des Hydrosols in absolutem
Alkohol. Eine Lösung, welche in 99-3 Thin. Aethylalkohol und 0-53 Thin.
Wasser 0°1746 Thle. Silber enthält, ist bereits in einer 2 Millim. dicken Schicht
vóllig undurchsichtig, bei genügender Verdünnung im durchfallenden Lichte grün,
bei noch stärkerer Verdünnung gelbgrün; im auffallenden Lichte erscheint es
violetbraun und getrübt. Beim Abdestilliren des Alkohols aus dem Organosol
bleibt das Silber als prächtig goldfarbiger Spiegel zurück.
Aus der wässrigen Lösung, dem Silberhydrosol, wird durch Salzsäure neben
metallischem Silber auch Chlorsilber gefällt, aber ohne jede Gasentwicklung, ob-
gleich die Abwesenheit von Sauerstoffverbindungen constatirt wurde. Diese Er-
scheinung hängt ab von der Gegenwart von Eisensalzen. Enthält das Hydrosol
eine genügende Menge Eisenchlorid, so wird das gesammte Silber als Chlorid aus-
geschieden (72).
SCHNEIDER hält die Annahme mehrerer allotropischer Modificationen von
verschiedener Farbe für unnöthig und vermuthet, dass die Ursache dieser Farben
Interferenzerscheinungen seien, welche durch die Grösse der Partikel des colloi-
dalen Silbers bedingt werden.
Verbindungen des Silbers.*)
Silberlegirungen.
Das Silber bildet mit den meisten anderen Metallen Legirungen. Bisweilen
liegen die Eigenschaften derselben zwischen denen der Componenten, háufig aber
*) 1) CAMPANL Nuovo cimento (2) 3, pag. 73; Jahresber. 1870, pag. 373. 2) JOULE,
Chem. Soc. Journ. (2) 1, pag. 378; Jahresber. 1863, pag. 281. 3) CROOKEWITT, Jahres-
ber. 1847—48, pag. 393." 4) MALAGUTI u. DUROCHER, Ann. des mines 17, pag. 336. 5) Gay-
Lussac, Ann. chim. phys. 58, pag. 218. 6) DEBRAY, Compt. rend. 43, pag. 925. 7) TISSIER,
Compt. rend. 43, pag. 885. 8) HiRzEL, Jahresber. 1858, pag. 137. 9) TissiER, Compt.
rend. 52, pag. 931. 10) VON BONSDORFF, SCHWEIGG. Journ. 34, pag.225. 11) CLARKE, GILB.
Ann. 62, pag. 373. 12) LAMPADIUS, SCHWEIGG. Journ. 15, pag. 146. 13) LEvoL, Ann. chim.
phys. (3) 39, pag. 173. 14) BAUER, Ber. 4, pag. 453. 15) Woon, Chem. News 6, pag. 135.
16) G. Rose, PocG. Ann. 23, pag. 181. 17) LEvor, Ann. chim. phys. (3) 15, pag. 55; 27,
pag. 310. 18) LEVOL, Compt. rend. 35, pag. 63. 19) KARMARsCH, DiNGL. Journ. 108, pag. 278.
20) LEVOL, Ann. chim. phys. (3) 36, pag. 193. 21) Ruorz u. FONTENAY, Jahresber. 1855,
pag. 851; s. auch BiscHorr, Das Kupfer und seine Legirungen, Berlin 1865, pag. 292.
22) GRAHAM, Jahresber. 1866, pag. 49. 23) GRAHAM, Compt. rend. 68, pag. 1511; Jahres-
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