Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

  
  
  
  
  
Handwörterbuch der Chemie. 
Molybdän-Silber. 1 Thl. Silber bildet mit 2 Thin. Molybdän eine graue, 
körnige, spröde Masse. 
Natrium-Silber. Wenn Natrium auf geschmolzenes Silber geworfen wird, 
so vereinigt es sich mit demselben ruhig. Die Legirung von 36:329 Silber und 
63:689 Natrium ist hámmerbar und schneidbar. An der Luft bedeckt sie sich 
mit einer Schicht Natron. Rascher tritt die Oxydation beim Erhitzen an der Luft 
ein. Wasser wird durch die Legirung zersetzt, wobei das Silber sich ausscheidet. 
Nickel-Silber. Durch Zusammenschmelzen gleicher Theile beider Metalle 
erhält man nach dem Erkalten zwei Schichten, deren untere aus Silber mit wenig 
Nickel, deren obere aus schwach silberhaltigem | Nickel besteht (BERzELIUS). 
BERTHIER hat indessen eine Legirung von 86:59 Silber und 13:59 Nickel durch 
Zusammenschmelzen von 5 Thin. Silberpulver, 6 Thin. Nickel und 16 Thin. 
weissem Fluss dargestellt. Dieselbe ist weiss bis leicht grau, magnetisch und 
sehr politurfáhig. 
Kobalt vereinigt sich schwieriger mit Silber, als Nickel. 
Nickel-Kobalt-Eisen-Silber. Nach BARRUEL ertheilen geringe Mengen 
Nickel, Kobalt und Eisen dem Silber eine auffallende Härte, ohne die Hämmer- 
barkeit zu beeinträchtigen. Eine der Feile widerstehende, völlig weisse Legirung 
enthielt 0:359. Eisen, 0:29 Kobalt, 0:59 Nickel. Man hat vorgeschlagen, solche 
Legirungen zum Prágen von Medaillen zu benutzen. 
Nickel-Kupfer-Silber. Legirungen von 20 bis 40$ Silber, 30 bis 559 Kupfer 
und 20 bis 35$. Nickel sind sehr hart, aber gut himmerbar. Man hat sie zur Her- 
stellung von Schmucksachen empfohlen. Durch Zusatz einiger Tausendstel 
Phosphor wird die Hirte noch vermehrt [Ruorz und FoNTENAY (21Y]. 
Palladium-Silber. Gleiche Theile beider Metalle geben ein gelbgraues, 
spródes Metall weicher als Eisen, hirter als Silber, in Salpetersáure zu einer 
rothbraunen Flüssigkeit lóslich. Vol.-Gew. 11-29 (CHE NEVIX). 
Die Legirung ven 6 Thin. Silber und 4 Thin Palladium ist weiss und ge- 
schmeidig. Dieselbe wird von Schwetelwasserstoff nicht geschwärzt, was bei 
Legirungen mit weniger als 259 Palladium der Fall ist. 
Die Legirung von 5 Thin. Palladium und 4 Thin. Silber absorbirt bei 
dunkler Rothglut 20:5 Vol. Wasserstoff [GRAHAM (22)]; die von 66 Thin. Palladium 
und 34 Thln. Silber hat das Vol.Gew. 11:45 und absorbirt als negative Elektrode 
411-37 Vol. Wasserstoff, wobei eine cubische Ausdehnung von 4:979 eintritt 
[GRAHAM (23)]. 
Palladium-Silber-Legirungen, welche immer leicht hämmerbar sind, werden 
wohl zum Plombiren von Zähnen benutzt. 
Platin-Silber. Silber vereinigt sich leicht mit Platin; man darf daher 
Silberverbindungen nicht im Platintiegel erhitzen. 
Legirungen von 1 Thl. Platin mit 1, 2 oder 3 Thin. Silber sind erst bei 
Weissgluth schmelzbar. Auch silberreiche Platinlegirungen sind sehr sprôde. 
Salpetersäure greift die Legirungen an und löst neben dem Silber auch eine 
merkliche Menge Platin auf. Eine Legirung mit 5$ Platin ist völlig in Salpeter- 
säure löslich. Concentrirte Schwefelsäure löst nur das Silber auf. 
Platin-Kupfer-Silber-Legirungen werden bisweilen zu Schmucksachen 
verwendet. 
Rhodium-Silber. Eine sehr dehnbare, schmelzbare Legirung wird von 
BERZELIUS erwáhnt. In der Legirung wird das Rhodium von Salpetersáure nicht 
angegriffen (WOLLASTON). 
     
    
    
   
  
  
   
    
    
  
  
  
  
   
    
  
   
   
    
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
   
   
   
   
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