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Handworterbuch der Chemie,
Verbindungen mit Phosphor, Stickstoff, Kohlenstoff und Silicium.
Silberphosphid. Wenn weisser Phosphor auf geschmolzenes Silber geworfen wird, so
wird derselbe aufgelöst zu einer homogenen Masse, welche beim Festwerden einen Theil des
Phosphors unter Verbrennen entlässt (PELLETIER). Dies kann, wie DEBRAY (71) bemerkt, ent-
weder die Folge einer einfachen Lösung von Phosphor in Silberphosphid sein, oder aber
darin seinen Grund haben, dass bei höherer Temperatur ein phosphorreicheres Phosphid existirt,
dessen Dissociationsspannung bei steigender Temperatur nicht zu-, sondern abnimmt, welche
Erscheinung auch für Selenwasserstoff und Siliciumchlorür beobachtet worden ist. Die Er-
scheinung ist indessen analog der Absorption von Sauerstoff durch geschmolzenes Silber und
dem »Spratzen« beim Erkalten.
Das Phosphid ist weiss, krystallinisch und lässt sich mit dem Messer schneiden. Es ent-
spricht einigermaassen der Formel AgP.
Ein der Zusammensetzung Ag,P, sich nüherndes Phosphorsilber entsteht nach SCHROTTER
(72), wenn man Silberpulver im Phosphordampf erhitzt. Es bildet eine grauschwarze Masse vom
Vol.-Gew. 4:63, unlóslich in Salzsüure, löslich in Salpetersäure.
LANDGREBE (73) hat eine etwas phosphorreichere Verbindung durch Schmelzen von drei-
basischem Silberphosphat und Kohle dargestellt.
Nach EMMERLING (74) entsteht das Phosphorsilber AgP als schwarze, spröde Masse, wenn
man Silber und Phosphor im zugeschmolzenen Glasrohr erhitzt.
Wenn man Phosphorwasserstott oder mit Phosphordampf vermischtes Kohlensäuregas in
eine neutrale Silbernitratlósung leitet, so entsteht ein Niederschlag, welcher, nachdem er mittelst
Schwefelkohlenstoffs von Phosphor befreit ist, neben Silber auch etwas Phosphorsilber enthilt
[FRESENIUS und NEUBAUER (75)].
Durch Einwirkung von mit Kohlensäure verdünntem Phosphorwasserstoffgas auf Silber-
nitratlósung entsteht nach PoLECK und THÜwMEL (76) eine Doppelverbindung von Phosphor-
silber und Silbernitrat, die aber durch Wasser sogleich zersetzt wird.
Silbernitrid. BERTHOLLET hat durch Einwirkung von Silberoxyd auf überschüssiges
starkes Ammoniakwasser in der Kilte ein schwarzes, sehr explosives Pulver erhalten, das er
als eine Verbindung von Silberoxyd mit Ammoniak Ag,0:-2NH, ansicht. Wenn man die davon
abgegossene Flüssigkeit verdampft, so scheiden sich, während Ammoniak und etwas Stickstoff
entweichen, kleine, glänzende Krystalle aus, die bei Berührung mit einem harten Gegenstande
selbst innerhalb der Flüssigkeit auf's heftigste explodiren (BERTHOLLET's Knallsilber). BERZELIUS
hült diesen Kórper für ein Silbernitrid, Ag,N. Nach Anderen ist es Amidsilber N AgH,.
BERTHOLLET's Knallsilber hat nach RascuiG (84) die Zusammensetzung NAg, Man er-
hált es am besten durch Erhitzen oder durch Zusatz von Alkohol zu einer concentrirten Lósung
von Silberoxyd in Ammoniak. Durch längeres Erhitzen oder Stehen der Lósung an der Luft
bildet sich neben Knallsilber auch metallisches Silber. Cyankaliumlósung lóst das Knallsilber,
indem sich Cyansilber bildet, welches sich im überschüssigen Cyankalium auflóst:
NAg,+ 3KCy + 3H,0 — NH,+ 3KHO +4 3AgCy.
Ein Stickstoffsilber N,Ag ist das Silbersalz der von CuRTIUS (77) entdeckten merkwirdigen
N
Stickstoffwasserstoffsäure P NH, welche eine grosse Analogie mit der Chlorwasserstoff-
NX
sáure zeigt. Auch das Stickstoffsilber gleicht in mehreren Eigenschaften dem Chlorsilber, Wie dieses
fällt es quantitativ aus, wenn die wässrige Lösung der Stickstoftwasserstoffsáure mit Silbernitrat-
lösung zusammengebracht wird. Es ist unlöslich in Wasser und verdünnten Säuren, löslich in
concentrirten Mineralsäuren. Durch Kochen mit verdünnter Schwefelsäure wird es zerlegt. Die
Fällung bildet winzige Krystallaggregate, welche gegen 250° schmelzen und mit grünem Lichte
äusserst heftig explodiren. Vom Licht wird das Stickstoffsilber nicht verändert. Es löst sich
in wässrigem Ammoniak und krystallisirt beim Verdunsten der Lösung in centimeterlangen, fast
farblosen Nadeln, welche durch mechanische Einwirkung, ja schon beim Zerbrechen, mit bei-
spielloser Heftigkeit explodiren.
Silbercarbid. Beim Erhitzen von Silber mit Kienruss im Tiegel beobachtete Gay Lus-
SAC (78) eine Gewichtszunahme von etwa 3 Proc, was einer Verbindung Ag,C entspricht.
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