758 Handwórterbuch der Chemie.
Lösungen erwähnt, verfährt: Man giesst die Silicatlósung auf ein Mal in die Salzsäure oder
umgekehrt, letztere in die concentrirte Alkalilösung. Selbst wenn man nachher die überschüssige
Salzsäure neutralisirt, scheidet sich noch keine Gallerte aus, ein Beweis, dass es nicht die Salz-
säure ist, welche die Lösung bewirkt. Dagegen tritt das gelatinöse Erstarren mit der Zeit beim
Stehen, oder wenn die Flüssigkeit neutral ist, beim Erwärmen ein (86).
Wenig überschüssige Säure verzögert, viel befördert die Bildung der Gallerte (MASCHKE).
Eine mit Säure übersättigte Lösung bleibt beim Erhitzen unverändert (KARSTEN). Aus ihr
schlagen Ammoniak, kohlensaures Ammon, Kali, Natron einen Theil des Hydrats als Gallerte
nieder.
Versetzt man die Lösung in einem verschlossenen Gefäss mit so viel kohlensaurem Am-
moniak, dass die Salzsäure neutralisirt wird und nur freie Kohlensäure in der Flüssigkeit bleibt,
so hält diese das Hydrat gelöst, dasselbe fällt aber sofort aus, wenn man die Kohlensäure ent-
weichen lässt (37).
Wie die Salzsäure wirken auch andere Säuren, selbst Kohlensäure. Leitet man letztere
in eine Silicatlösung bis zur neutralen Reaction, so scheidet sich entweder sofort, oder beim
Stehen Kieselsäuregallerte aus. Diese Ausscheidung ist dabei so vollständig, dass das Filtrat
in 100 Grm. nur 0:00806 Grm. Kieselerde gelóst enthält (38).
Auch an der Luft zieht eine Kieselsüurelósung Kohlensüure an und gesteht innerhalb
14 Tagen zur Gallerte, die nach einigen Monaten so hart wird, dass sie Glas ritzt (39).
Borsüáure, schweflige Süure, Weinsaáure, Citronensáure wirken ebenfalls zersetzend. Brom
und Chlor, aber nicht Jod, fállen Wasserglaslósung.
Ammoniaksalze bewirken Hydratabscheidung, indem ihre Süure das Alkali süttigt, während
Ammoniak frei wird. Ist eine Wasserglaslosung so stark verdünnt, dass Süuren keine Füllung
hervorrufen, so bewirken einige Tropfen kohlensauren Ammoniaks oder Salmiaks noch ein
Opalisiren, bezw. nach einer Stunde Bildung von Gallerte (40).
Kali- und Natronsalze, besonders die Chloralkalien und essigsauren Alkalien, Baryt-,
Strontian-, Kalkwasser, Thonerde, Bleioxyd (41, 42, 43), Kupfer- und Eisenvitriol, essigsaures
Bleioxyd, Silbernitrat (DOVERI), basisch kohlensaures Zink, kohlensaures Manganoxydul, Bleiglätte,
kohlensaures Bleioxyd bringen in Wasserglasläsungen Fällungen hervor (44).
Dampft man die auf eine der beschriebenen Arten erhaltene Lösung von Kieselsäurehydrat
ein, so gelatinirt die selbe bei einer gewissen Concentration, und zerfällt, zur vollständigen Trockne
gebracht, zu einem in Wasser und Säuren unlöslichen Pulver,
In den Lösungen der Kieselsäuregallerte ist das Hydrat Si(O H),, die Orthokieselsáure,
anzunehmen. Diese Gallerte ist in Alkalilauge, verdünnten Säuren, kohlensäurehaltigem Wasser
und in Wasser löslich, Ueber letztere Löslichkeit schwanken die Angaben.
Aus mit Hilfe von Fluorsilicium dargestelltem Kieselsäurehydrat (s u.) lôsen 100 Thle.
Wasser 0:0137-:5i0, (45). Aus Kieselsäurehydrat, welches durch Kohlensäure aus Alkali-
silikaten gefällt ist, lösen 100 Thle. Wasser 0:021 Thle. SiO, (46), bei mehrtügiger Berührung
0:09 Thle. SiO, (77).
Das Vermögen des Wassers allein oder des kohlensáurehaltigen Wassers,
die aus Verbindungen tretende Kieselsäure zu lösen, giebt einen Anhaltspunkt
für die Erklärung des Vorkommens der Kieselsäure in der Natur. Wie schon
erwähnt, hält fast jedes Quell- und Brunnenwasser Kieselsäure in Lösung,
wovon man sich überzeugen kann, wenn man dasselbe mit Salzsäure angesäuert
zur Trockne verdampft und dann mit Wasser behandelt. Es bleibt ein Rück-
stand von Kieselsäure. Der Gehalt an letzterer kommt daher, dass im Erdinnern
Silicate, sei es durch Wasser oder durch Kohlensäure, bezw. sonstige saure Gase
zersetzt werden. Aus diesem Grunde sind in den kieselsäurehaltigen Wässern
auch immer kohlensaure Alkalien und andere Alkalisalze gelöst. Die aus den
Silicaten der Ackererde, wahrscheinlich durch Kohlensäure abgeschiedene Kiesel-
säure geht in wässriger Lösung in die Pflanzen ein, und die kieseligen Ver-
steinerungen sind unter Mitwirkung von kieselsäurereichem Wasser auf die orga-
nischen |
meiste Q
Alle
minder du:
Wegen rel
1. Le
gallerte gu
lässt, so k
2. Le
Kieselsäure
in welchen
neuertes de
unter Ersa!
lóst sich a
dass sie ül
ôlig, wobe
oder wenig
3. Ki
unter Bildı
4. D
Aus eine
1 bis 14
Guttaper
Kreis, 1
wärmen €
schweisst
nassem
festigen
bildet m
fórmiges
giesst m
neuernde
Colloic
In «
kieselsau
Pergame
wenig K
Wirkung
keine CI
Bei
kochen
flüssig (
schmack
Getühl.
Die
Form, a
scheidun
Hydro sg
Him Ern
Lósung