760 Handwörterbuch der Chemie.
Stunden. Eine 5- bis 6proc. Lösung hält sich 5 bis 6 Tage, eine 2 proc.
2 bis 3 Monate, eine 1proc. 2 Jahre und länger. Kurz vor dem Erstarren zur
Gallerte verdickt sich die Flüssigkeit zum Oel, sie wird schwach opalisirend und
gesteht dann unter Temperaturerhóhung zur Gallerte. — Die verdünnte Lósung,
an der Luft erhitzt, bildet am Rande des Gefüsses einen Ring von unlóslicher
Kieselsäure, von dem aus das Ganze gelatinir. Im Vacuum über Schwefelsüure
bei 15? dem Verdunsten überlassen, scheidet sie ein glänzendes, durchsichtiges,
wasserunlösliches Glas aus, das nach der Analyse ein Hydrat von der Formel
H,SiO,, also Metakieselsäure, ist.
Das Gerinnen der colloïdalen Kieselsäure wird durch indifferente Kôrper
wie Graphitkohle u. a., durch Lósungen kohlensaurer- und Erdalkalien selbst
in Verdünnungen von 1:10000, ferner durch Einleiten von Kohlensäure be-
schleunigt. Dieselbe Wirkung üben niedere Temperaturen aus. LJUBAWIN (94)
liess eine colloidale Lösung von Kieselsáure 2 Tage bei einer Kälte von — 7
bis — 10° stehen, eine andere gleiche bei Zimmertemperatur. Beide Lösungen
hielt er dann noch 2 Tage im Zimmer und filtrirte. In der aufgethauten Lósung
hatten sich 96:968 SiO, ausgeschieden, in der anderen nur 0:729.
Weingeist bringt in der Lösung keine Fällung hervor. Salzsäure giebt der Lösung
Beständigkeit, ebenso ein geringer Zusatz von Alkalilauge. Erhitzt man die durch
Gerinnung colloïdaler Kieselsäure entstandene Gallerte mit schwach alkalischem
Wasser, so wird sie wieder flüssig. 1 Thl. NaOH in 10000 Thln. Wasser löst
bei 100° in 1 Stunde 200 Thle. wasserfreie Kieselsäure.
Diesen von GRAHAM gemachten Angaben stehen die folgenden gegenüber.
Die durch Dialyse erhaltene Kieselsäurelösung schmeckt etwas zusammen-
ziehend, róthet nicht Lackmus.
Schon bei 10$ SiO, ist sie dickflüssig. — Die Lösung kann beliebig lange
aufbewahrt werden. — Alkohol füllt aus 5 proc. Lósung einen Theil der Kiesel-
sáure als zartes Pulver (51) Concentrirte Salzsäure coagulirt (MASCHKE).
9. Trágt man Schwefelsilicium (s. u.) in Wasser ein, so entweicht unter
Aufbrausen Schwefelwasserstoff und es bleibt eine Lósung von Kieselsüure in
Wasser zurück. Diese ist sehr bestündig, kann in verdünntem Zustande monate-
lang aufbewahrt werden, ohne zu gelatiniren, gerinnt aber beim Erhitzen, Ab-
dampfen oder auf Zusatz von Alkalisalzen (52).
Verhalten der Kieselsáurehydratlósungen beim Eintrocknen:
Die Kieselgallerte trocknet an der Luft zu knorpelig-brüchigen Massen, zu-
letzt zu durchscheinenden, theilweise auch durchsichtigen Stücken von opal-
haltigem Bruch ein (53).
Beim langsamen Verdunsten einer durch Dialyse erhaltenen Kieselsáurelósung
erhielt KüHN einen Rückstand von opalartigem Aussehen und grosser Porositát,
welcher in Wasser unlóslich war. Schwach geglüht gab er Wasser ab und sah
dann dem Opal sehr dhnlich. Hoóherer Temperatur ausgesetzt, wurde er weiss,
undurchsichtig und pulverig (51).
OTTO reinigte Kieselsäuregallerte durch Auslaugen mit Wasser und liess
freiwillig verdunsten. Unter bedeutender Verminderung des Volumens hinterblieb
ein glasiger Rückstand, der Glas ritzte. Dieselbe Erfahrung machte FnEMY, als er
die aus Schwefelsilicium gewonnene Hydratlósung im Vacuum verdunstete.
Die so überaus zahlreichen Versuche, durch "Trocknen unter den mannig-
fachsten Bedingungen Hydrate von bestimmter Zusammensetzung zu erzielen,
haben zu keinem befriedigenden Resultate geführt.
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