Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

Handwörterbuch der Chemie. 
Bisantipyrinessigsäurebibromid, 
CO —CBr— CH— CBr— CO 
CH; — NZ | | | > 
N-—CBr CO,HCBr —N 
| | | | 
CH, CH, CH, CH, 
N— CH. 
Aus Bisantipyrinessigsäure mit Brom in Essigsäurelôsung (44). Kleine, unter 
Zersetzung bei 149—151° schmelzende Nädelchen, die von Wasser zerlegt werden 
L. BALBIANO, übersetzt von G. CIAMICIAN. 
Pyron*) (vergl. Art. Mekonsáure und Dehydracetsáure). Als Pyronderivate 
bezeichnet man solche Verbindungen, welche sich von einem sechsgliedrigen, 
aus 4 Methengruppen, einer CO-Gruppe und einem Sauerstoffatom bestehenden 
Ringe ableiten lassen. Je nach dem Stellungsverhültnisse der Ketogruppe und 
des Sauerstoffatoms zu einander unterscheidet man a, ß, y-Pyrone, von denen bis- 
lang nur Vertreter der o- und y- (bisher einfach nur »Pyron« genannt) Ver- 
bindung bekannt sind (1). 
CH CH CO 
Cli CH. CO CH. CH SCH 
| | | 
| 
et Jen CH ACH CH CH 
et ST ~~ 
O O O 
a-Pyron Q-Pyron y-Pyron. 
(nicht bekannt) 
Zur Nomenklatur sei noch bemerkt, dass der Ort, wo Substitution stattfindet, 
mit a 8 10'o', vom Sauerstoffatom gerechnet, bezeichnet werden soll. 
I. a-Pyrone. 
a-Pyron, OsT’s Cumalon, C,H,0,, ist das einfachste, ungesättigte ö-Lacton 
der Fettreihe; wohl charakterisirter, bei niederer Temperatur erstarrender und 
unzersetzt siedender Korper (2). Ci 
CH SCH 
a-Pyron-B'-carbonsäure, Cumalinsäure, C£H,O-,, | | ; 
COL . -CCOOM 
ST 
O 
wird durch Erhitzen von Aepfelsäure mit concentrirter Schwefelsäure oder mit 
Chlorzink erhalten und nach dem Aufhôren der Kohlenoxydentwicklung dem 
Reactionsprodukte durch nicht zu viel Wasser entzogen (3). 
Die Cumalinsäure bildet kleine, farblose Prismen, welche bei 205—207° 
unter Kohlensáureentwicklung schmelzen, theilweise jedoch unzersetzt sublimiren; 
sie ist in kaltem Wasser und Aether schwer, in heissem Wasser, Alkohol und 
*) 1) GuTHZEIT und DRESSEL, Ber. 1889, pag. 1413. 2) NIEME und v. PECHMANN, Ann. 
chem. pharm. 261, pag. 190. 3) V. PECHMANN, Ber. 1884, pag. 936. 4) V. PECHMANN und 
WELSH, Ber. 1884, pag. 2384. 5) v. PECHMANN, Ber. 1884, pag. 2396. 6) HANTZSCH, Ann. 
chem. pharm. 222, pag. 1. 7) GUTHZKIT u. DRESSEL, Ann. chem. pharm. 262, pag. 89. 8) FEIST, 
Ann. chem. pharm. 257, pag. 253. 9) CONRAD u. GUTHZEIT, Ber. 1886, pag. 19; Ber. 1887, 
pag. 151. 10) DÜNSCHMANN u. V. PECHMANN, Ann. chem. pharm. 261, pag. 189. 11) GUTHZEIT 
u, EPSTEIN, Ber. 1887, pag. 2111. 12) FEIST, Ber. 1890, pag. 3726. 13) FEIST, Ber. 1890, 
pag. 3736. 14) CLAISEN, Ber. 1891, pag. 111. 15) BRUHL, Ber. 1891, pag. 2450. 16) BAEYER 
u. PERKIN, Ber. 1884, pag 64. 17) PERKIN, Chem. Soc. 47, pag. 278 
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
   
   
  
  
  
  
   
  
  
   
   
  
    
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
   
   
   
    
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