Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 11. Band)

   
     
   
     
  
     
   
  
    
   
  
      
    
  
  
  
   
    
  
    
   
   
    
    
   
   
    
    
    
    
   
   
  
   
246 Handwörterbuch der Chemie, 
im Stande sei, die Verbrennung zu unterhalten, brachte BovLE (1) auf die Ver- 
muthung, dass bei jeder Verbrennung, beim Athmungsprocess, sowie bei der 
Verkalkung der Metalle ein Theil der Luft verbraucht werde. Doch gelang ihm 
die Trennung der Bestandtheile der Luft ebensowenig als Mavow (2), der mit 
seiner Annahme, dass Verbrennung, Athmung und Verkalkung durch eine von 
ihm sgzrzfus nitro-aereus benannte Materie bewirkt werde, sich auf dem richtigen 
Weg zur Erkenntniss befand. Erst RUTHERFORD (3) vermochte im Jahre 1772 
den Stickstoff zu isoliren und als ein eigenthiimliches, von der Luft verschiedenes 
Gas zu erkennen, welches weder fiir Athmung noch fiir Verbrennung tauglich 
war, und das er mephytische Luft nannte. ScureLE, der gleichzeitig mit 
PRIESTLEY 1774 den Sauerstoff entdeckt hatte, nahm an, dass die Luft aus 
elastischen Flüssigkeiten von zweierlei Art zusammengesetzt sei. Beide Forscher 
suchten als eifrige Anhinger der Phlogistontheorie eine zu den Anschauungen 
dieser Theorie passende Erklirung fiir die Verbrennungserscheinungen und waren 
desshalb nicht im Stande, die eigentliche Natur des Stickstoffs als eines elemen- 
taren Gases zu erkennen, PRIESTLEY glaubte (4), dass ein Korper bei seiner 
Verbrennung sein Phlogiston an die Luft abgebe, und die mit dem Phlogiston 
behaftete Luft dann die bekannten Eigenschaften des Stickstoffs zeige. Er nannte 
diesen deshalb phlogistisirte Luft. SCHEELE, dessen Anschauungen über den 
Verbrennungsprocess noch verworrener waren (5), bezeichnete jenes Gas als ver- 
dorbene Luft (6). LAVOISIER, der frei war von den Vorurtheilen seiner Zeit, 
sprach zuerst die bestimmte Ansicht aus, dass die Luft ein Gemenge von Gasen 
sei und im Wesentlichen aus Sauerstoft und Stickstoff bestehe (7). Er führte 
eine vortreffliche Analyse der atmosphärischen Luft aus und erklärte die Ver- 
brennung in der noch heute giltigen Weise. Den Bestandtheil der Luft, welcher 
sich für sich als untauglich zum Leben erwies, nannte er Azote (von « und 
{wtxos). Aus dem Worte Azote wurde die deutsche Bezeichnung Stickstoff her- 
geleitet. CHAPTAL gab diesem Bestandtheil der Luft den Namen JVzrogine 
(von JVzirum Salpeter und yiyvopaı (Stamm vyev) werde erzeugt) weil er in der 
Salpetersäure, welche aus Stickstoff und Sauerstoff besteht, vorkommt. Hiervon 
20) Sill. Am; Journ. (3) 4, pag. 356. 21) Sill Am. Journ. (3) 14, pag. 89. 22) L. SMITH, 
Sill. Am, Journ. (2) 12, pag. 366; Journ. f. pr. Chem. 55, pag. 110. 23) Fr. RAGSBY, Jahrb. 
d. k, k. geolog. Reichsanstalt 4, pag. 630. 24) Arch. Pharm. 103, pag. 347; Jahresb. 1860, 
pag. 830. 25) Ber. d. D. chem. Ges. 12, pag. 558a. 26) Vergl. GRAHAM-OTTO 1881, 2, pag. 6, 
5. Aufl. 27) Compt. rend. 97, pag. 240. 28) Compt. rend. 101, pag. 775—784; 102, pag. 951 
bis 954; 104, pag. 205—209, 625—629; 109, pag. 281—287, 445—447. 29) Compt. rend. 106, 
pag. 805—809, 898—902, 982—987; 107, pag. 372—378; 109, pag. 210—213. 30) Compt. 
rend. 111, pag. 750—752. 31) Americ. chem. Journ. 12, pag. 526— 547; 13, pag. 42—63. 
32) Ber. d. D. chem. Ges. 15, pag. 551. 33) Chem. Centrlbl. 1863, pag. 881; 1868, pag. 209; 
Compt. rend. 66, pag. 172. 34) PFLUGER’s Arch. f. Phys. Bd. 19, pag. 347— 416. 35) Zeitschr. 
f. Biolog. 16, pag. 508—549; PFLÜGER’s Arch. f. Phys. Bd. 26, pag. 218. 36) Kopp, Gesch. 
d. Chem. 1, pag. 308. 37) Vergl. d. Handwbch., Bd. II, pag. 74. 38) Ann. Chem. Pharm. 94, 
pag. 126. 39) Compt. rend. 113, pag. 71—72. 40) Journ. pr. Chem. 24, pag. 75; Pharm. 
Centralbl. 1842, pag. 437. 41) Chem. News 33, pag. 90. 42) Ber. d. D. chem. Ges. 16, 
pag. 2752b. 43) Bull. soc. chim. (2) 13, pag. 314; Zeitschr. Chem. 1870, pag. 384. 44) L’in- 
stitut par ARNOULT, section des sciences math., phys. et nat. 1851, pag. 11. 45) PocG. Ann. 
Ergänzgsbd. 2, pag. 385. 46) Ann. Chem. Pharm. 77, pag. 107. 47) HERMANN ERNST u. ALB. 
FRICKE in Gôrlitz, D. R.-P. 13913 vom 2. März 1880. 48) LEON QUENTEN BRIN u. ARTHUR, 
BRIN in Paris, D. R.-P. 34405 vom 14. Febr. 1885, Kl. 12, u. D. R.-P. 46730 vom 11. Juli 1888, 
Kl. 12. 49) Chem. News 5, pag. 246; Jahresb. 1862, pag. 91; DINGL. polyt. Journ. 166, 
  
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