Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 11. Band)

   
Handwörterbuch der Chemie, 
     
   
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
ONO 
Nitrosulfons&ureoderNitrosylschwefels&ure, SO, D? oder SO) i steht 
(58). Stickst: 
Die Säure entsteht überall da, wo Oxyde des Stickstoffs, das Stickoxydul schlage 
ausgenommen, mit Schwefelsäure zusammentreffen (58). Sie tritt deshalb bei der Sauerst 
Schwefelsáurefabrikation in den Bleikammern auf, und ihre Krystalle heissen mit Sti 
auch Bleikammerkrystalle. CLEMENT und DEsORMES (44) beobachteten sie zuerst Oxynit; 
bei dem Schwefelsäureprocess, während Davy (45) sie zuerst rein darstellte, in- rectang 
dem er schweflige Sáure auf Stickoxyd oder Stickstoffperoxyd bei Gegenwart von 360? là 
Wasser wirken liess. Sie bildet sich auch beim Verbrennen eines Gemisches sáure | 
von 1 Thl. Schwefel und 2:5—3 Thin. Kaliumnitrat an feuchter Luft (46, 49). der Ni 
Darstellung.. Man leitet schweflige Säure in gut abgekühlte, rauchende Salpetersäure, O 
bis die Masse breiartig erstarrt ist und trocknet neben concentrirter Schwefelsäure (47). Man D 
kann auch zu Vitriolôl Stickstofftetroxyd im Ueberschuss hinzusetzen, die sich bildende Krystall- säurea) 
masse mit flüssigem Stickstofttetroxyd waschen und dann bei 20 bis 30° im Luftstrom oder im die be 
Vacuum trocknen (48, 50). Di 
Eigenschaften. Die Säure scheidet sich meist in bláttrigen, federartigen man far! 
oder kórnig-krystallinischen Massen aus, mitunter bildet sie rhombische Säulen, S, OON 
welche farblos sind, bei 73? schmelzen (52) und gern im überschmolzenen Zu- Diii 
stande verharren (53). Von Wasser werden sie zersetzt, indem sich Schwefel- Ei 
säure bildet, und gefärbte Dämpfe von Oxyden des Stickstoffs entweichen (54). stark 
Beim Schmelzen geht die Säure in ihr Anhydrid über, während das dabei auf- Sch we 
tretende Wasser eine Anzahl Sáuremoleküle in oben erwáhnter Weise zersetzt S; 
(51). In überschüssiger Schwefelsäure lösen sich die Kammerkrystalle unver- | D 
ändert auf (56), bis die höchste Sättigung erreicht ist. Die Sáttigungscapacitát die. Sa 
ist um so grösser, je concentrirter die Schwefelsäure ist. Die Lösungen, welche FREMY, 
Nitrose heissen, werden beim Erwärmen gelb, beim Erkalten aber wieder farb- Säuren 
I los. Selbst beim Siedepunkt der Schwefelsáure ist die Nitrosylschwefelsáure noch mono 
| beständig, falls die Schwefelsäure, in der sie gelöst ist, nicht unter 170 Vol.- nicht i 
Gew. hat; bei 1:65 Vol.-Gew. entweicht bereits beim Kochen alle Nitrose, bei noch Salze t 
| verdünnterer Säure findet schon in der. Kälte Zersetzung statt (55). Schweflige sproch 
I Säure wirkt im trocknen Zustande auf die Bleikammerkrystalle nicht ein, bei Ge- Reduc 
1 genwart von Wasser aber, oder von Schwefelsáure, deren specifisches Gewicht Letzte: 
| geringer als 1:55 ist, findet Zersetzung statt. Nach LuwGE bildet sich hierbei 
| neben Schwefelsáure Salpetrigsáureanhydrid; nach anderen Stickoxyd. Die Auf. 
| lösungen von Bleikammerkrystallen in concentrirter Schwefelsäure sind mehrfach 
| als Desinfectionsmittel empfohlen worden (57). H 
| Nitrosulfonsäurechlorid, NO,SO,CL. D 
| Man erhält den Körper durch Einwirkung von Schwefelsäureanhydrid auf REM 
| Nitrosylchlorid, NOCI, bei Abschluss von Feuchtigkeit. Es bildet eine weisse, wenn | 
blättrige Krystallmasse, die sich beim Erhitzen teilweise in ihre Componenten Kalis, 
zerlegt, welche sich dann beim Erkalten wieder zu dem ursprünglichen Kórper | kohol 
vereinigen. An feuchter Luft, rascher mit Wasser, zerfällt das Chlorid in Salzsäure, syrupô 
Schwefelsäure und die Zersetzungsprodukte der salpetrigen Säure. In rauchen- | ihr in 
der Schwefelsáure lóst es sich ohne Zersetzung, in Vitriolól unter Entwicklung | 
von Salzsäure, beim Erwürmen entsteht Schwefelsäurechlorhydrin, SO,0 HCI (59). | D 
Nitrosulfonsáureanhydrid, S,O0;,(NO,),. 
Das Nitrosulfonsáureanhydrid bildet sich beim Schmelzen der Nitrosulfon- : 
sáure (51). Zuerst erhielt man es aus Schwefelsáureanhydrid und Stickoxyd bei | Nitro 
Abwesenheit von Sauerstoff und Feuchtigkeit und gab ihm die Formel 2 NO, | werde: 
moniur 
SO, (60) spüter die Zusammensetzung N,O,, 280, (61). Das Anhydrid ent- 
  
	        
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