Handwörterbuch der Chemie.
: CO —NH
Toluylazimid, CH, CH. | , entsteht bei Einwirkung von sal.
N
petriger Säuxæ auf o-Amido-p- Toluylamid, verhált sich also analog dem o-Phenylen-
diamin. Es krystallisirt in langen, weissen Nadeln, die bei 296? unter Zersetzung
schmelzen, in Wasser fast gar nicht, in Alkohol leicht, in siedendem Chloroform
löslich sind. Es lóst sich in concentrirten Sáuren, z. B. in concentrirter Salz-
sáure, fállt jedoch auf Wasserzusatz unveründert aus, ist auch in ganz verdünnten
Alkallaugen sehr leicht löslich.
m-Amido-p-Toluylsäute, CH;'C,H,(NH,) COOH(COOH:NH,:CH,
— 1:3:4), entsteht durch Reduction aus m-Nitro-p-Toluylsäure mit Zinn und
Salzsäure (90), auch mittelst Schwefelammonium (91), bildet zolllange, haarfeine
Nadeln vom Schmp. 164—165°, die in Wasser ziemlich leicht löslich sind. Sal-
petrige Säure führt sie in m-Oxy-p-Toluylsäure über; beim Kochen des beim
Behandeln mit salpetriger Säure entstehenden Diazoderivats mit absolutem Alkohol
entsteht Oxy-toluylsäureäthyläther.
Chlorhydrat, CH,'C,H,NH,'COOH-HCI, kleine, perlmutterartige Nadeln, die in
Alkohol lôslicher sind, als in Wasser (91).
Platindoppelsalz, (CH,'C,H,NH,'COOH-HCI),PtCI,, rothbraune Nadeln (91).
Bariumsalz, (CH, CH, NH, 'CO,),Ba + 14 H,0, in Wasser äusserst leicht löslich.
Bleisalz, pulvriger Niederschlag (90).
Kupfersalz, grüner, krystallinischer Niederschlag.
Diamido-p-toluylsáuren, CH,:C,H,NH,'NH,:COOH.
o-m-Diamido-p-toluylsiure, CH,C,H,NH,'NH,'COOH(COOH;
NH,:NH,:CH, — 1:2:3:4), entsteht aus der entsprechenden o-m-Dinitro-p-toluyl-
sdure durch Reduction mit Zinn und Salzsiure (92). Das Zinn wird in kleinen
Portionen unter gelindem Erwärmen zu der in concentrirter Salzsäure gelösten
Säure hinzugefügt. Die Säure krystallisirt in glänzenden, dünnen Nädelchen,
welche bei vorsichtigem Erhitzen bei 192° ohne Zersetzung schmelzen, sich aber
bei höherer Temperatur sofort zersetzen. Die Säure ist in kaltem Wasser wenig,
in heissem Wasser und in Alkohol leicht löslich. Sie giebt mit Essigsäure in
wässriger Lösung kein Salz, sie kann daher aus ammoniakalischer Lösung mit
Essigsäure gefällt werden. In wässriger Lösung erleidet die Säure leicht Oxy-
dation unter Braunfärbung, mit Eisenchlorid giebt sie in wässriger Lösung einen
ziegelrothen, flockigen Niederschlag, lässt aber beim Erhitzen mit diesem Reagenz
keine Chinonbildung eintreten. Mit Diazoverbindungen giebt sie keine Reaction,
dagegegen giebt sie mit Rhodizonsäure in angesäuerter Lösung ein braungefärbtes
Azin, das sich in Alkalien mit violetter Farbe löst (92). Beim Behandeln mit
salpetriger Säure entsteht o-m-Azimido-p-toluylsäure (88).
Chlorhydrat, CH,'C;H,NH,'NH,'COOH-2HXCI, kleine, kórnige, sich schnell róthlich
färbende Krystalle.
Bariumsalz, (CH,'C,H,NH,'NH,'CO,),Ba, kleine, rôthlich gelbe, in Wasser ziemlich
leicht lösliche Blättchen, die sich allmählich braunroth färben.
o-a-m-Diamido-p-toluylsäure, CH, CsH, NH, NH,-COOH(COOH:
NH,:CH;:NH, = 1:2:4:5), entsteht durch Reduction der entsprechenden Dinitro-
verbindung mit Zinn und Salzsáure wie die Isomere, krystallisirt aus Wasser in
glánzenden, stahlblau oder purpurvioletten, starren Nadeln, die in kaltem Wasser
schwer, in heissem Wasser leichter, in Alkohol sehr leicht lóslich sind. Sie
schmilzt unter Zersetzung bei 240° (uncorr.) (92). Die wässrige Lösung der Säure
wie die ihres Hydrochlorates giebt mit Eisenchlorid eine anfangs gıüne, bald in
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