Handwörterbuch der Chemie.
Verbindungen mit Stickstoff.
Vanadinnitrid, VN. BeErzeLIus glaubte durch Erhitzen von Vanadyl-
chlorid in Ammoniakgas metallisches Vanadin erhalten zu haben. Hierbei ent-
stehen indess Stickstoffverbindungen des Metalls.
Zur Darstellung des Nitrids VN leitet man trocknes Ammoniakgas über
Vanadyltrichlorid, bis beim Erwürmen keine Salmiakdámpfe mehr entwickelt
werden. Das so erhaltene schwarze Pulver ist Vanadindinitrid, V N,, es wird in
ein Platinschiffchen gebracht und im Porcellanrohre, durch welches Ammoniak-
gas geleitet wird, lángere Zeit zum Glühen erhitzt. Das so erhaltene braungraue
Pulver ist an der Luft bei gewóhnlicher Temperatur unverinderlich; beim Er-
hitzen oxydirt es sich langsam bis zu Vanadinpentoxyd. Mit Natronkalk erhitzt,
entwickelt es Ammoniak.
Um dieses Nitrid, welches zur Herstellung des Vanadinmetalls und der
sauerstofffreien Vanadinverbindungen diente, bequemer und in grósseren Mengen
zu erhalten, benutzte Roscoe den schwarzen Rückstand, den man durch Glühen
von Ammoniummetavanadat bei Ausschluss der Luft erhält. Dieser Körper liefert
durch längeres Erhitzen im Ammoniakgas reines Nitrid.
Man erhält den Körper ferner noch durch Erhitzen von Vanadintrioxyd in
trocknem Ammoniakgas, sowie durch Erhitzen von Vanadinmetall im Stickstoff-
gasstrome.
Vanadindinitrid, VN,, entsteht, wie vorhin angegeben, durch Einwirkung
von Ammoniak auf Vanadyltrichlorid. Das schwarze Pulver wird mit Ammoniak-
wasser gewaschen und dann über Schwefelsäure getrocknet. An der Luft oxydirt
sich das Dinitrid unter Entwickelung von Ammoniak. . Der Körper wurde zuerst
von UHRLAUB (43) dargestellt; seine richtige Formel erhielt er durch Roscor.
Verbindungen mit den Halogenen.
Die Vanadinchloride sind zuerst von Roscok dargestellt worden. Die vor
seiner Untersuchung als solche bezeichneten Kórper waren Verbindungen des
Radicals Vanadyl VO mit Chlor.
Vanadindichlorid, VCl,, entsteht, wenn Wasserstoffgas, das mit den
Dámpfen von Vanadintetrachlorid beladen ist, durch eine auf dunkle Rothgluth
erhitzte Róhre geleitet wird. Wenn das Tetrachlorid nicht in zu grosser Menge
vorhanden ist, so setzt sich das Dichlorid in reinem Zustande in Form glänzender
Krystallschuppen an den kälteren Theil der Röhre ab. Ist dagegen nicht genügend
Wasserstoff vorhanden, so entsteht auch Trichlorid, und das Sublimat bildet eine
dichte, dem Glase stark anhaftende Masse. Wenn die Temperatur auf helle
Rothgluth steigt, so wird das Dichlorid zersetzt; es bildet sich ein schwarzes,
glänzendes Pulver, welches ein Gemenge von niedrigeren Chloriden und Metall
darstellt; dabei wird das Glas undurchsichtig, in Folge der Bildung ‚von Silicium-
Vanadin.
Das Vanadindichlorid bildet glänzende, apfelgriine, hexagonale Krystall-
blätter vom Vol.-Gew. 3-23 bei 18°. Dieselben kónnen im Wasserstoft- oder
Kohlensäurestrome erhitzt werden, ohne dass sie sich verflüchtigen. Beim Er-
hitzen in Ammoniakgas geht das Dichlorid in Vanadinnitrid über. An der Luft
ist der Kôrper zerfliesslich, er absorbirt sein Gewicht an Wasser und bildet damit
eine braune Flüssigkeit. In Wasser geworfen, lôst er sich indessen nur langsam,
indem die Rrystallschuppen längere Zeit an der Oberfläche schwimmen. Die
Lósung ist violet, wie die, welche man durch Reduction: der schwefelsauren
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